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Texas: Weiter Wirbel um die US-Waffenlobby
Das NRA 500 sorgt weiter für politischen Wirbel: Ein US-Senator will die TV-Ausstrahlung kippen, während NASCAR seinen Prozess überdenken wird
(Motorsport-Total.com) - NASCAR steht an diesem Wochenende unfreiwillig unter der Beobachtung der Politiker. Hintergrund ist der Titelsponsor zum NRA 500 auf dem Texas Motor Speedway. NRA ist das Kürzel der National Rifle Association, der US-amerikanischen Waffenlobby. Diese lässt sich das Titelsponsoring von Texas sicherlich einen siebenstelligen Dollar-Betrag kosten, während in den USA parallel eine heftige Debatte über die dortigen Waffengesetze entbrannt ist.

© NASCAR
Passend oder unpassend? Die Waffenlobby sponsort das Texas-Rennen Zoom
Auslöser war das Massaker an der Sandy Hook Elementary School von Newton im US-Bundesstaat Connecticut, das im Dezember 2012 insgesamt 28 Todesopfer forderte. Nach diesem Amoklauf kündigte US-Präsident Barack Obama eine Verschärfung der US-Waffengesetze an, gegen die die Waffenlobby NRA Sturm läuft. Derzeit streitet sich der US-Kongress über die Gesetzeslage und mitten in dieser hitzigen Debatte geht nun das Texas-Rennen über die Bühne.
Es ist natürlich eine sehr emotional geführte Diskussion. Chris Murphy, der demokratische US-Senator des Bundesstaats Connecticut, schrieb bereits vor einigen Wochen, also kurz nach dem Bekanntwerden des umstrittenen Titelsponsorings, einen geharnischten Brief an NASCAR-Chef Brian France. In diesem warf er France und der NASCAR vor, eine Linie übertreten zu haben und sich auf die Seite der Waffenlobby zu stellen.
Jetzt legte Murphy noch einmal nach und forderte Rupert Murdoch, den Chef des übertragenden TV-Senders 'Fox' auf, die Live-Berichterstattung am Texas-Wochenende einzustellen. Der Senator nutzte in seinem Schreiben das gleiche Argument: Auch 'Fox' stelle sich damit auf die Seite der Waffenlobby, denn durch das NRA-Titelsponsoring würde die nationale Öffentlichkeit "auf eine Organisation gelenkt, die eine Seite dieser hitzigen Debatte" vertrete.
Formal handeln die NASCAR-Strecken eigenverantwortlich in der Auswahl ihres Titelsponsors. Allerdings kann und muss NASCAR den jeweiligen Kandidaten abnicken, was im Fall der NRA auch geschah. Angesichts der brisanten politischen Lage gab NASCAR am Donnerstag eine offizielle Stellungnahme heraus, in der man sich dazu bekannte, die anliegenden Prüfkriterien in Zukunft zu überdenken.
"Das NRA-Sponsoring von Texas passt in unsere bestehenden Parameter", heißt es in der Verlautbarung. "Allerdings hat die aktuelle Situation klargemacht, dass wir uns den Genehmigungsprozess in Zukunft genauer ansehen müssen, denn es müssen in die Entscheidungsfindung auch aktuelle Hintergründe einbezogen werden." Gleichzeitig betonte NASCAR, dass man in der aktuellen Diskussion um die Waffengesetze "keinerlei Position" beziehe.

