Texas-Pole: Kenseth hauchdünn vor Jeff Gordon
Spannung in der Texas-Quali: Matt Kenseth schlägt Jeff Gordon um eine Tausendstelsekunde - Tony Stewart knackt in Q2 die 200-Meilen-Schallmauer
(Motorsport-Total.com) - Es war ein klassischer Quali-Krimi: Eine Tausendstelsekunde machte am Ende den Unterschied. Matt Kenseth (Gibbs-Toyota) ist mit einer Zeit von 27,095 Sekunden der Polesitter zum AAA Texas 500. Wenige Sekunden später kam Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet; 2.) der gelben Startnummer 20 so richtig nahe: Mit seiner Marke von 27,096 Sekunden verpasste der vierfache NASCAR-Champion die Texas-Pole hauchdünn.

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Matt Kenseth schnappte sich hauchdünn die Texas-Pole Zoom
Für Kenseth ist es nach Fontana die zweite Saison-Pole 2014 und - am Halloween-Abend - die 13. Pole-Position seiner Karriere. "Ich bin etwas überrascht, aber sehr glücklich, auf Startplatz eins zu stehen", freute sich Kenseth, der zuvor in Q1 und Q2 nicht besonders in Erscheinung getreten war. "Dann haben wir in der Pause ein paar kleine Anpassungen gemacht, die das Auto weniger ins Untersteuern brachten. Mehr habe ich nicht gebraucht."
Rang drei ging an den dieses Mal in roter Lackierung fahrenden Jimmie Johnson (27,138). Hendrick Motorsports brachte mit Dale Earnhardt Jr. (12.) auch noch einen dritten Chevy in Q3. Auf den Plätzen vier, fünf und sechs klassierte sich ein Stewart/Haas-Trio mit Kurt Busch, Kevin Harvick und Tony Stewart. Siebter, und damit erneut in Schlagdistanz, wurde der so konstant auftretende Ryan Newman (Childress-Chevy) vor dem Childress-Kundenchevy von Martin Truex Jr. (Furniture-Row).
Mit Kyle Busch auf Rang neun brachte das Gibbs-Team noch einen zweiten Toyota Camry in die Top 10. Das leicht favorisierte Team Penske enttäuschte am Texas-Freitag hingegen und hat am Trainingssamstag nun eine Menge Arbeit vor sich: Joey Logano schaffte als Zehnter gerade noch den Sprung in die Top 10. Ihm fehlten fast zwei Zehntel auf die Spitze. Die Top12 von Q3 rundete Carl Edwards (Roush-Ford) als Elfter ab.
Stewart über 200 Meilen schnell

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Tony Stewart ist der erste Intermediate-Pilot jenseits der 200 Meilen Zoom
Tony Stewart knackte in Q2 mit einer Zeit von 26,985 Sekunden oder einem Schnitt von 200,111 Meilen pro Stunde (322,05 km/h) als erster NASCAR-Pilot überhaupt auf einem 1,5-Meilen-Oval die 200-Meilenschallmauer. Weil zum Saisonfinale in Homestead keine solchen Speeds zu erwarten sind, wird Stewart auf absehbare Zeit wohl der Einzige bleiben, dem dieses Kunststück gelang. Ab 2015 werden die PS-Zahlen von über 900 auf etwa 750 reduziert.
"Es ist immer cool, der Erste zu sein, der etwas erreicht", sagte "Smoke". Kein Zweifel: Stewarts Aufwärtstrend geht auch in Texas weiter, auch wenn er seine Texas-Pole vom Frühjahr 2014 nicht wiederholen konnte. "Das war aber mein Fehler", gestand er. "Meine Runde in Q3 war lange nicht so gut wie die in Q2." Denny Hamlin (Gibbs-Toyota; 20.) war der einzige Chaser, der in der zweiten Runde hängenblieb.
Die ganz große Überraschung von Q1 war das frühe Scheitern von Brad Keselowski. Der Penske-Pilot stand in der laufenden Saison nicht weniger als neunmal in Startreihe eins. In Texas kam die weiße Startnummer 2 aber nicht über Rang 26 hinaus. "In unserem Auto steckt ganz sicher mehr Speed als das", bilanzierte Keselowski. "Wir sind aber immer noch im Rennen und ich bin zuversichtlich, dass wir einen guten Rennspeed haben werden."
Eine Position weiter hinten landete Danica Patrick (Stewart/Haas-Chevrolet) mit ihrem neuen Crewchief Daniel Knost auf P27. Am morgigen Samstag gehen auf dem Texas Motor Speedway wie immer die letzten beiden Freien Trainings über die Bühne, in deren Fokus dann wieder das Rennsetup stehen wird. 'Motorvision TV' überträgt das AAA Texas 500 m Sonntagabend ab 20:00 Uhr live. An den Mikros sitzen Stefan Heinrich und Pete Fink. Der Wetterbericht ist nach wie vor gut: Bewölkt, aber trocken.

