• 25.04.2009 21:05

  • von David Pergler

Talladega: Montoya mit erster NASCAR-Pole!

Der erste Ovalsieg würde kommen, hatte er angekündigt - jetzt ist Juan Pablo Montoya diesem Ziel mit seiner ersten NASCAR-Pole einen Schritt näher gekommen

(Motorsport-Total.com) - "Columbian Kid" ist wieder da! Seit seinem ersten Sprint-Cup-Sieg in Sonoma 2007 träumte Juan Pablo Montoya von einem Erfolg auf einem Oval. Diesem Traum könnte der Earnhardt-Ganassi-Pilot nun etwas näher gekommen sein: Beim morgigen Aarons 499 auf dem Superspeedway von wird Montoya von der Pole Position starten.

Titel-Bild zur News: Juan Pablo MontoyaFontana, California Speedway

Juan Pablo Montoya ist begeistert, seine erste NASCAR-Pole geholt zu haben

Lange Zeit hatte Penske-Pilot Sam Hornish Jr. den Platz an der Sonne belegt, gegen Mitte der Session schlug dann die Stunde des Ex-Formel-1-Piloten aus Bogota und seine Bestzeit von 50.49 Sekunden sollte bis zum Ende ungeschlagen bleiben. Generell war es ein guter Tag für die Jungs, welche in der Open-Wheel-Szene aufgewachsen sind, denn neben dem Polesetter und besagtem Hornish auf Platz vier erreichte Casey Mears immerhin Rang 15.#w1#


Fotos: NASCAR in Talladega


Auf seine erste Pole musste Montoya allerdings ein Weilchen warten, denn kurz vor Schluss verwandelte sich der Dodge-Motor von David Stremme (Penske-Dodge) nach einem gewaltigen, dumpfen Knall in einen effektiven Nebelwerfer und es dauerte einige Zeit, bis die Streckenposten die Strecke vom vielen Öl befreien konnten. Talladega scheint mit seinen hohen Geschwindigkeiten pures Gift für die Dodge-Triebwerke zu sein, denn Stremme war nicht der einzige Dodge-Pilot in Problemen.

Favoriten müssen mit Mittelfeld Vorlieb nehmen

Scott Speed

Scott Speed kam zum Schluss noch gefährlich nahe an Montoya heran Zoom

Nach dieser Zwangsunterbrechung schickte sich Scott Speed (Red-Bull-Toyota) an, die Bestzeit des Kolumbianers noch zu knacken, scheiterte aber als Achter um etwa neun Hundertstel Sekunden knapp. Trotzdem kann dies als exzellentes Ergebnis für den Amerikaner und für Red Bull gewertet werden, denn Speed befindet sich als 38. in der Gesamtwertung noch außerhalb der begehrten Top 35 der Ownerwertung. Teamkollege Brian Vickers enttäuschte hingegen als 31.

Neben Montoya startet Greg Biffle (Ford-Roush) von Rang zwei und rettete somit die in letzter Zeit etwas besudelte Ford-Ehre. Den Sprung in die zweite Startreihe schaffte sehr zur Freude des EGR-Teams der Teamkollege des Kolumbianers: Martin Truex Jr., der Polesetter von Daytona holte Platz drei. Auf Superspeedways scheint sich das EGR-Team augenscheinlich pudelwohl zu fühlen. In der dritten Startreihe steht Clint Bowyer (Childress-Chevrolet) als Fünfter und ein weiterer Überraschungsmann: Regan Smith hievte seinen Furniture-Row-Chevrolet auf Platz sechs. Der erste Hendrick-Chevy folgte mit Mark Martin erst auf Rang sieben.

Der zuletzt häufig geplagte Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet) stellte seinen Chevy immerhin in die Top 10. Wenn er es schafft, sich morgen aus allen Scharmützeln und einem eventuellen "Big One" herauszuhalten, könnte für den ausgemachten Talladega-Spezialisten die Bahn für den ersten Saisonsieg frei sein - vor den Augen seiner versammelten Fans. "Junior Nation" hat Alabama voll in Beschlag genommen.

Farbenfrohes Talladega

Jeff Gordon

Gordon in gelb - ob die Farbe Glück bringt, wird das morgige Rennen zeigen Zoom

Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet) erreichte Platz 14, während für Teamkollege und Titelverteidiger Jimmie Johnson nicht viel zusammen lief: Startposition 38 war das höchste der Gefühle. Auch Kyle Busch (Gibbs-Toyota) wird sich morgen als 23. primär mit dem Mittelfeld als mit der Spitze auseinandersetzen müssen. Carl Edwards (Roush-Ford) konnte seine zuletzt erfolgte Steigerung im Qualifying nicht ganz fortsetzen und sortierte sich als 16. im Pulk ein.

Tony Stewart (SHR-Chevrolet) wird als 30. das Feld ebenfalls von hinten aufwühlen müssen - die Show gehörte in Talladega zumindest am Samstag den Outsidern des Feldes. Apropos Outsider: Die Kandidaten, welche nach dem Qualifying wieder die Koffer packen mussten, hießen Eric McClure (Morgan/McClure-Chevrolet) und John Andretti (EGR-Chevrolet).

Während des Qualifikationstrainings meinte ein sichtlich entspannter Montoya noch: "Ich genieße die Zeit hier in Talladega sehr. Wir wollen hier in die Top 5 und ich denke, dass wir das schaffen können. Man hat immer sehr viel Spaß in Talladega." Wer den Kolumbianer kennt, der weiß, dass er seine Ziele angesichts der eingefahrenen Pole über Nacht etwas nach oben korrigieren wird.

Talladega-typisch treten an diesem Wochenende viele Teams mit einer alternativen Lackierung an, um ihre Nebensponsoren besser ins Bild zu rücken. Besonders Jeff Gordon stach ins Auge mit einer gelben Lackierung im Retro-Look. Statt den üblichen Flammen und dem Dupont-Schriftzug zierte ein veraltetes Pepsi-Logo seine Motorhaube.