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Reutimann siegt wahrhaftig
David Reutimanns zweiter Cup-Sieg war zugleich sein erster "richtiger" Erfolg - Jimmie Johnson und Kevin Harvick lassen Federn
(Motorsport-Total.com) - David Reutimann war auf dem Chicagoland Speedway keiner neuer Fahrer in der Victory Lane, doch der MWR-Pilot ist erst mit seinem Sieg am Samstag so richtig im Kreis der Sieger angekommen. Vor einem Jahr gewann er in Charlotte die Coca-Cola 600, doch damals sorgte der Regen für einen vorzeitigen Rennabbruch und Reutimann wurde als Sieger gewertet. Auf der Strecke in Joliet verhielt sich das nun etwas anders.

© NASCAR
David Reutimann jubelt: Sein erster "richtiger" Cup-Sieg
Das Rennen bestimmten zunächst andere. Jimmie Johnson bestimmte vom Start weg das Tempo, führte die ersten 92 Runden souverän. Der erste Hendrick-Sieg auf dem Chicagoland Speedway schien in greifbarer Nähe. Doch es sollte nicht die Nacht einiger Favoriten werden - Johnson gehörte dazu.#w1#
Zuerst verpasste er unter Grün die Einfahrt in die Box, womit er die Führung an Jamie McMurray abgab. Johnson folgte dem neuen Leader, doch nach einem Restart in Runde 136 drehte er sich auf der Gegengeraden. Danach lag er nur noch auf Rang 24. Seine Leiden aber gingen weiter. Nach einem Mauerkuss musste er sich außerhalb der Strategie neue Reifen holen. Letztlich sprang nur der 25. Rang heraus.
Jeff Gordon sprang bei Hendrick in die Bresche und übernahm in Runde 164 die Führung von McMurray. Nach 47 Runden dann eine Schrecksekunde im Hinterfeld: Bill Elliott drehte sich eingangs der Kurve, touchierte die Mauer und kam zurück auf die Strecke. Robby Gordon konnte nicht rechtzeitig verzögern und knallte ihm in die Seite.

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Die Freude von David Reutimann über seinen Sieg war riesengroß Zoom
Nach der nötigen Gelbphase hielt Gordon die Spitze, doch nun drehte Reutimann auf. Rundenlang folgte er dem 600-fachen Cup-Starter wie ein Starten. Versuchte andere Linien, zeigte sich immer wieder angriffslustig. Seine Crew wies ihn an, geduldig zu sein. "'Er wird einen Fehler machen', sagten sie mir", so Reutimann. "Ich fragte, ob sie scherzen. Das ist immerhin Jeff Gordon. Wann soll der einen Fehler machen?"
Die Antwort darauf sah er wenige Runden später mit eigenen Augen. Gordon kämpfte mit Handlingsproblemen, sein Chevrolet brach immer wieder leicht aus. Irgendwann nutzte Reutimann eine solche Gelegenheit uns schnappte sich die Führung. Zunächst konnte er sich absetzen, doch Gordon musste auch noch Carl Edwards ziehen lassen. Der Roush-Pilot holte in der Folge noch gefährlich auf, konnte Reutimann aber nicht mehr abfangen.
Als er die Ziellinie überquerte, witzelte es über den Spotterfunk: "Heute gibt es keinen Regen!" Reutimanns Freude war ausgelassen, so sehr, dass selbst seine Burnoutversuche nicht immer ganz gelungen waren. Als er in das Pressezentrum kam, zeigte sich, dass für ihn alles neu ist: "Wo muss ich denn lang?", fragte er.
"Heute gab es keinen Regen. Wie verdienen diesen Sieg, er wurde uns nicht geschenkt. Das fühlt sich großartig an", erklärte er. "Ich habe soviel über den Regensieg gehört, dass viele sagten, dass wir es nicht verdient hatten. Ich weiß nicht, was diese Leute über diesen Sieg hier heute sagen."
Leid gab es in Joliet natürlich auch. Kevin Harvick, weiter als Gesamtführender unterwegs, erlebte ein Rennen zum Vergessen. Zunächst war sein Handling miserabel, dann streikte auch noch die Benzinversorgung. Nach einer langen Reparaturpause stieg er wieder zu, beendete das Rennen aber nur als 34. - 16 Runden zurück.

