• 30.06.2008 10:33

  • von David Pergler

Regen spült Busch zum Sieg in Loudon

Kurt Busch lag in Führung, als Regen einsetzte und NASCAR sich entschloss, das Rennen abzubrechen - Juan Pablo Montoya mit Rammstoß gegen Kyle Busch

(Motorsport-Total.com) - Kurt Busch, der Cup-Champion von 2004 hat es geschafft und sich in Loudon wieder auf der Siegerbühne zurückgemeldet. Dem Mann aus Las Vegas, der damit den zweiten Sieg des Jahres für Penske holen konnte, kam aber auch das Wetter entgegen: Wenige Runden vor Schluss sollte Regen die Rennstrecke erreichen und NASCAR sich entschließen, das Rennen abzubrechen.

Titel-Bild zur News: Kurt Busch

Kurt Busch holte seinen ersten Saisonsieg, wobei ihm der Regen zur Hilfe kam

Die ersten Runden des Lenox Industrial Tools 301 boten keine besonders große Aufregung, erst in der 86. Runde sorgte ein Unfall von Dario Franchitti (Ganassi-Dodge) für die erste Caution des Tages und für den ersten großen Run auf die Boxen. Lediglich die Nummer fünf von Hendrick-Flüchtling Casey Mears (Hendrick-Chevrolet) und die Nummer 83 A.J. Allmendinger (Red-Bull-Toyota) blieben draußen und führten somit das Feld an - ein Risiko, welches sich auszahlen sollte.#w1#

Denn wenig später wurde das Rennen ein weiteres mal neutralisiert und das gesamte Feld bog abermals geschlossen zu den Mechanikern ab - auf diese Weise konservierten die beiden Glückspilze ihre gute Position. Allmendinger sollte das aber nicht viel nützen, kurz darauf platzte sein Toyota-Motor und der Red-Bull musste mit loderndem Feuerschweif das Geschehen verlassen.

Mears ausgerechnet jetzt mit guter Leistung

Juan Pablo Montoya

Die gemeinsame Tanzeinlage von Juan Pablo Montoya und Kyle Busch Zoom

Beim Restart ging der nächste Toyota hoch - auch Michael McDowell (Waltrip-Toyota) musste das Rennen aufgeben. Er fuhr aber so geschickt sofort von der Rennlinie runter, dass sich die Rennleitung eine weitere Caution sparte. In den Boxen hatte zuvor Tony Stewart (Gibbs-Toyota) die Führung übernommen, nachdem er sich bereits zuvor mit Mears an der Spitze duelliert hatte. Der Hendrick-Pilot fuhr ausgerechnet an dem Wochenende seiner Bekanntgabe, Hendrick zu verlassen, eines seiner stärksten Rennen.

Wir schreiben die 216. Runde: Kasey Kahne (Evernham-Dodge) stubste Altstar Mark Martin (DEI-Chevrolet) am Heck an. Der Chevy ging in einen wilden Drift über, der einige Meter danach aussah, als könne er von Martin doch noch abgefangen werden, aber schlussendlich war die Physik stärker als der alte Haudegen. Mittlerweile hat sich auch Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) unter den Top 3 eingefunden.

Langsam zogen dicke Wolken auf und man ahnte, dass da was herunter kommen würde. Es waren nur noch ca. 30 Runden zu fahren. Weiter hinten passierte ein kleines Drama für Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet). Der Superstar war wohl gerade auf dem Weg in die Boxen, als er von hinten von Jamie McMurray (Roush-Ford) bei recht hohem Tempo erwischt wurde. Dennoch konnte er - Glück- im Unglück - das Rennen fortsetzen, für den Ford Fusion war das Rennen jedoch beendet.

Durch diesen Zwischenfall bog das Feld geschlossen ein letztes Mal an die Boxen ab, wo dank der guten Arbeit seiner Mechaniker Kurt Busch die Führung in die Hände fiel. Dies sollte sich als rennentscheidend erweisen. Man ahnte an der Penske-Box wohl, wie es um das Wetter bestellt war. Nun ging alles recht schnell: Clint Bowyer (Childress-Chevrolet) und Sam Hornish Jr. (Penske-Dodge) schickten ihre Wagen jeweils in einen wilden Dreher.

Juan Pablo Montoya gegen Kyle Busch

Rennleitung, rote Flagge

"And here comes the rain" - NASCAR brach das Lenox Industrial Tools 300 ab Zoom

Der Regen kam immer näher. Juan Pablo Montoya (Ganassi-Dodge) lag zu dem Zeitpunkt recht weit hinten und war das ganze Rennen nicht besonders in Erscheinung getreten. Kyle Busch (Gibbs-Toyota) lag vor ihm, als es auf die nächste Kurve zuging. Das Rennen war noch immer durch den Rennunfall von Bowyer und Hornish Jr. neutralisiert.

Montoya lag ein Stück versetzt hinter Busch und zog plötzlich mit Absicht nach links, wobei das Heck des Toyota Camry seinem Dodge Charger im Weg war. Busch drehte sich unweigerlich, doch bei seiner wilden Pirouette verpasste er, wie zur Strafe, auch seinem kolumbianischen Kontrahenten unfreiwillig einen Schlag und schickte auch diesen in einen Dreher.

Montoya hatte sich durch diese Aktion am Tabelleneader gerächt, nachdem die beiden Fahrer im Rennen bereits mehrere Scharmützel ausgefochten haben. Die Rennleitung sah sich den Zwischenfall an und belegte den Mann aus Bogota mit einer Strafe, so dass er am Ende nur 32. werden sollte, während Busch noch auf Platz 25 kam. Nach dem Rennen wurde Montoya zu den Stewards zitiert, hat aber keine weiteren Strafen mehr zu befürchten.

Dann fielen in Runde 284 die ersten Tropfen und alle Wagen versammelten sich in der Boxengasse, wo NASCAR beschloss, das Rennen aufgrund der wenigen noch verbleibenden Runden ganz abzubrechen. So bescherte der Regen aber auch die Penske-Crew diesmal dem anderen Busch im Feld seinen ersten Saisonsieg und Dodge schloss eher glücklich das ab, was seine Wagen in den Trainings bereits angekündigt hatten

Hinter Busch durften sich verhältnismäßig viele Outsider über Plätze in den Top 10 freuen: Michael Waltrip (Waltrip-Toyota) wurde überraschend Zweiter, während sich J.J. Yeley (Hall-of-Fame-Toyota) unter dem Jubel seiner Hall-of-Fame-Crew Platz drei sichern konnte. Ironischerweise war, wie bereits erwähnt, Casey Mears auf Platz sieben der beste Hendrick-Pilot und der beste Chevy-Fahrer überhaupt.