Pechsträhne beendet: Hamlin siegt in Michigan!

Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) hält sich in der letzten Runde Matt Kenseth (Roush-Ford) vom Leib - Juan Pablo Montoya abgeschlagen auf Platz 30

(Motorsport-Total.com) - Denny Hamlin holte sich beim Heluva Good! Sour Cream Dips 400 auf dem Michigan International Speedway seinen ersten Saisonsieg. Der Gibbs-Pilot, der in diesem Jahr stets vom Pech verfolgt wurde, konnte auf dem Zwei-Meilen-Oval in Brooklyn in den Irish Hills seinen Vorjahressieg wiederholen und hofft nun auf den Turnaround seiner persönlichen Saison 2011.

Titel-Bild zur News: Denny Hamlin

Vizechampion Denny Hamlin fuhr in Michigan zum ersten Saisonsieg

In der 200. und letzten Runde des Rennens kam ihm Matt Kenseth noch einmal bedrohlich nahe. Der Roush-Pilot schaffte es aber nicht ganz, das Heck des schwarzen Toyota mit der Startnummer 11 zu erreichen und hatte Glück, nach einem Slide in der Zielkurve noch als Zweiter ins Ziel zu kommen.

"Endlich hat es geklappt", gab ein sichtlich erleichterter Denny Hamlin in der Victory Lane zu Protokoll. "Heute waren wir im Rennverlauf zwar nicht ganz so stark wie sonst, dafür hat es diesmal am Schluss gepasst", so der Gibbs-Pilot, dem diesmal ganze acht Führungsrunden zum Sieg reichten. "Zu diesem Zeitpunkt der Saison zählt es. Hoffentlich geht es in den kommenden Wochen so weiter."


Fotos: NASCAR in Michigan


Der Zweitplatzierte Kenseth trug seine Niederlage mit Fassung: "Ich konnte Denny am Schluss nicht mehr überholen. Mir ging einfach die Zeit aus. Dennoch ist es für uns ein gutes Ergebnis." Hamlins Teamkollege Kyle Busch beendete das 400-Meilen-Rennen als Dritter und merkte an: "Vergangene Woche hat uns die Crew von Denny beim Setup geholfen. Diesmal war es umgekehrt."

Paul Menard (Childress-Chevrolet) landete nach 200 Runden auf Rang vier. Fünfter wurde Tabellenführer Carl Edwards in einem weiteren der starken Roush-Ford. Die beiden Stewart-Haas-Piloten Ryan Newman (6.) und Tony Stewart (7.) landeten ebenso in den Top 10 wie Clint Bowyer (Childress-Chevrolet; 8.), Mark Martin (Hendrick-Chevrolet; 9.) und Red-Bull-Pilot Brian Vickers (10.).

Nur Gibbs stört die Roush-Party

Zu Beginn des Rennens nutzte Penske-Pilot Kurt Busch (11.) seine dritte Pole-Position in Serie auf der Außenspur optimal und führte das 43-Wagen-Feld in die 200 Runden. Das wie üblich in Michigan von langen Green-Flag-Runs gekennzeichnete Rennen schien sich über weite Strecken zu einer klaren Angelegenheit für die Roush-Truppe zu entwickeln.

Greg Biffle

Greg Biffle kam nach langer Führung nur auf Platz 15 ins Ziel Zoom

Greg Biffle (15.) übernahm bereits nach zwölf Umläufen die Spitze und konnte letztlich dank 68 Führungsrunden den entsprechenden Bonuspunkt für die meiste Führungsarbeit für sich verbuchen. Nach einem Viertel der Distanz entwickelte sich zwischen den beiden Roush-Teamkollegen Biffle und Kenseth ein spannendes Duell um die Führung. Wenig später mischte auch Edwards im dritten Ford Fusion des Teams von Jack Roush ganz vorn mit.

Einzig Kyle Busch vermochte in der ersten Rennhälfte die Roush-Ford-Party an der Spitze zu stören. Pünktlich zur Halbzeitmarke übernahm Busch die Führung von Biffle und war bis zur Zielflagge ein ernst zu nehmender Gegner. Vom späteren Sieger Hamlin war zu diesem Zeitpunkt noch wenig zu sehen.

Erneut kein Michigan-Glück für Montoya

Kurz nachdem Red-Bull-Pilot Kasey Kahne (28.) mit leerem Tank in die Boxengasse rollte - wo der Toyota Camry im Zuge eines langen Stopps nicht nur mit Sprit, sondern auch mit Kühlflüssigkeit versorgt werden musste - läutete in Runde 158 eine von Juan Pablo Montoya ausgelöste Gelbphase schließlich die entscheidende Phase ein.

Der Kolumbianer war gerade auf dem Weg in Richtung Boxengasse, als er ausgangs Turn 4 vom TRG-Ford von Andy Lally umgedreht wurde. "In letzter Sekunde gab mir mein Team über Funk die Info, dass Juan der Sprit ausgegangen ist", diktierte Lally - für den das Rennen nach dem Treffer ins Heck des Earnhardt/Ganassi-Chevy mit der Startnummer 42 beendet war - in die Mikrofone. Montoya landete nach der Kollision abgeschlagen auf Platz 30, spielte allerdings auch zuvor wie so oft in Michigan zu keiner Zeit eine Rolle.

Denny Hamlin, Matt Kenseth

Denny Hamlin und Matt Kenseth machten den Sieg schließlich unter sich aus Zoom

Nachdem das komplette Feld die Gelbphase zum Auftanken und Reifenwechsel nutzte, lag zunächst Edwards vor Hamlin in Front und schien dank spritsparender Fahrweise bereits auf dem Weg zum Sieg zu sein, als ein Reifenplatzer am Hendrick-Chevy von Dale Earnhardt Jr. neun Runden vor Schluss ein letztes Mal die Gelbe Flagge auf den Plan rief.

Den folgenden Boxenstopp, den nahezu die komplette Spitzengruppe zum Wechsel zweier Reifen und zum Auffüllen der Tanks nutzte, absolvierte Hamlins Gibbs-Crew am schnellsten. Folgerichtig lag der Vizechampion des vergangenen Jahres beim finalen Restart in Front und konnte die Führung in den Schlussrunden gegen den herannahenden Kenseth verteidigen.

Jimmie Johnson früh aus der Entscheidung draußen

Der fünffache Sprint-Cup-Champion Jimmie Johnson, der in Michigan bisher sieglos ist, verlor seinen Hendrick-Chevy schon nach sieben Runden ausgangs Turn 2 aus der Kontrolle und löste durch seinen Dreher die erste von fünf Gelbphasen im Rennen aus. Johnson lag nach einem fälligen Wechsel des vorderen Sway-Bars - eines der Achsstabilisatoren - bereits früh zwei Runden zurück. Mehr als Platz 27 war für den amtierenden Meister am Sonntag nicht zu holen.

Für Johnsons Hendrick-Teamkollegen lief es nur unwesentlich besser. Dale Earnhardt Jr. landete nach seinem Reifenplatzer unter dem Strich auf Platz 21. Jeff Gordon lief als 17. ebenfalls nur im Mittelfeld ein, nachdem er beim letzten Boxenstopp als Einziger vier frische Reifen aufziehen ließ. Lediglich Mark Martin schaffte es als Neunter in die Top 10.

Am kommenden Wochenende wird den gewohnten Ovalen der Rücken gekehrt, wenn auf dem Infineon Raceway im kalifornischen Sonoma das erste von zwei Rundkursrennen der Saison ansteht.