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NASCAR-Vorschau: Das ungeliebte Fontana
Der NASCAR-Chase 2009 ist spannend wie nie, aber die Tribünen im kalifornischen Fontana werden am Wochenende wieder große Lücken aufweisen
(Motorsport-Total.com) - Zum ersten Mal in der Geschichte der NASCAR-Playoffs wird am kommenden Wochenende ein Chase-Rennen auf dem mächtigen Zwei-Meilenoval in Fontana, etwa 70 Kilometer östlich von Los Angeles, ausgetragen. Von Roger Penske erbaut und 1997 eröffnet, ist der Auto Club Speedway seit der Saison 2004 zweimal pro Jahr Sprint-Cup-Gastgeber.

© NASCAR
Der Auto Club Speedway ist zum ersten Mal ein Chase-Schauplatz
Dabei gibt es jedoch ein großes Problem, denn seitdem waren die 92.000 Zuschauer fassenden Tribünen noch nie vollbesetzt, obwohl sich im Februar 2008 sogar schon Gouverneur Arnold Schwarzenegger einmal höchstpersönlich die Ehre gab. Auch am Wochenende wird das Pepsi 500 bei weitem nicht ausverkauft sein. Die Veranstalter erwarten nur 70.000 Zuschauer, im Chase ein eher kontraproduktiver Fakt.#w1#
Aber der so lukrative Standort nahe Los Angeles, dem zweitgrößten US-Markt, lockt NASCAR und deren Sponsoren ungeachtet der magreren Zuschauerzahlen. Lokalmatador Jeff Gordon kennt die Problematik: "Schaut in die NFL", sagte der Kalifornier am Kansas-Wochenende. "American Football ist bei uns die mit Abstand populärste Sportart, aber in Los Angeles bekommen sie kein Bein auf den Boden."
Radikal: Bristol in Fontana?

© xpb.cc
Jeff Gordon wünscht sich etwas Bristol-Flair in Fontana Zoom
Der dreifache Fontana-Sieger weiß: "In Süd-Kalifornien kann man einfach zu viele verschiedene Dinge unternehmen." Dazu gesellt sich das bisweilen eintönige Renngeschehen, denn Gelbphasen sind gewöhnlich rar, und die Sprint-Cup-Boliden verteilen sich rasch über das mächtige Zwei-Meilenoval.
Aber Jeff Gordon wüsste auch ein etwas radikales Gegenmittel: "Baut einfach eine Arena wie Bristol ins Infield", lautet sein spektakulärer Vorschlag, der bei Ryan Newman Unterstützung fand: "Genau so etwas fehlt, das würde passen", erklärte der Stewart/Haas-Pilot.
Eine andere Möglichkeit wäre es, das nur 14 Grad steile Banking auf 23 Grad zu erhöhen. Allerdings mit Konsequenzen, denn damit wäre nach Daytona und Talladega ein dritter Restrictor-Plate-Kurs geboren. "Ohne Plates wäre das dann viel zu schnell", weiß Newman.
Acht Piloten in unmittelbarer Schlagdistanz

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Jimmie Johnson hatte in Fontana die Nase schon oft vorne Zoom
Sportlich gesehen könnte die aktuelle Situation nicht spannender sein: Noch nie zuvor lagen die ersten Sechs in der Gesamtwertung zu diesem Zeitpunkt im Chase innerhalb von nur 99 Punkten. Jeff Gordon und Greg Biffle folgen mit geringem Abstand auf den Plätzen sieben und acht.
Natürlich ist dabei Tabellenführer Mark Martin der Gejagte, der in Fontana 1998 einmal gewinnen konnte. Diese Statistik ist jedoch mager im Gegensatz zum Top-Favoriten Jimmie Johnson, der auf dem Auto Club Speedway schon dreimal die Oberhand behielt, darunter die beiden letzten Spätsommer-Rennen in Folge.
Gesamtrang drei geht derzeit an Juan Pablo Montoya, der im Februar 2009 in Fontana Elfter wurde. Das war das bislang beste NASCAR-Ergebnis des Kolumbianers, aber diese Statistik ist etwas unscharf. Der Grund: Bereits 14 Mal holte sich Montoya in der Saison 2009 auf einer Sprint-Cup-Strecke eine persönliche Bestleistung. So lautet eine der Fragen des Wochenendes, ob der Montoya-Lauf in Fontana weitergehen kann.
Was macht Ford?

© Ford
Matt Kenseth gewann die Frühjahresausgabe von Fontana Zoom
Einer, der in den kalifornischen Siegerlisten ebenfalls noch fehlt, ist Tony Stewart. "Smoke" machte mit seinem Kansas-Sieg in der Gesamtwertung einen Riesensatz auf Rang vier. Im Februar wurde Stewart in Fontana Achter, aber "in der Zwischenzeit ist einiges passiert." Seine Prognose: "Ich erwarte am Wochenende ein viel besseres Resultat."
Ähnliches gilt wohl auch für die Ford-Brigade um Jack Roush, denn immerhin gewann Ford zehn von 18 Fontana-Rennen. Zuletzt im Frühjahr 2009 war dies Matt Kenseth vergönnt, aber auch Greg Biffle und Carl Edwards fuhren in Kalifornien bereits in die Victory Lane. Gleiches gilt übrigens auch für Kurt Busch und Kasey Kahne, die beiden aktuellen Dodge-Chaser.
Vor einer Woche in Kansas belegten zehn Playoff-Kandidaten die ersten elf Plätze. In Fontana könnte sich am Sonntagabend ab 21:30 Uhr MESZ ein ganz ähnliches Szenario abspielen. Die Qualifikation zum vierten von zehn Chase-Rennen nehmen am Freitagabend insgesamt 45 Sprint-Cup-Piloten in Angriff.
Die Entry-List von Fontana:
01. 00 David Reutimann (Waltrip-Toyota)
02. 1 Martin Truex Jr. (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
03. 2 Kurt Busch (Penske-Dodge)
04. 5 Mark Martin (Hendrick-Chevrolet)
05. 6 David Ragan (Roush-Ford)
06. 07 Casey Mears (Childress-Chevrolet)
07. 7 Robby Gordon (Gordon-Toyota)
08. 09 Mike Bliss (Phoenix-Dodge)
09. 9 Kasey Kahne (Petty-Dodge)
10. 11 Denny Hamlin (Gibbs-Toyota)
11. 12 David Stremme (Penske-Dodge)
12. 13 Max Papis (Germain-Toyota)
13. 14 Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet)
14. 16 Greg Biffle (Roush-Ford)
15. 17 Matt Kenseth (Roush-Ford)
16. 18 Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
17. 19 Elliott Sadler (Petty-Dodge)
18. 20 Joey Logano (Gibbs-Toyota)
19. 24 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet)
20. 26 Jamie McMurray (Roush-Ford)
21. 29 Kevin Harvick (Childress-Chevrolet)
22. 31 Jeff Burton (Childress-Chevrolet)
23. 33 Clint Bowyer (Childress-Chevrolet)
24. 34 John Andretti (Front-Row-Chevrolet)
25. 36 Michael McDowell (Baldwin-Toyota)
26. 37 Kevin Hamlin (Front-Row-Chevrolet)
27. 39 Ryan Newman (Stewart/Haas-Chevrolet)
28. 42 Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
29 43 Reed Sorenson (Petty-Dodge)
30. 44 A.J. Allmendinger (Petty-Dodge)
31. 47 Marcos Ambrose (JTG/Waltrip-Toyota)
32. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet)
33. 55 Michael Waltrip (Waltrip-Toyota)
34. 64 Mike Wallace (Gunselman-Toyota)
35. 66 Dave Blaney (Prism-Toyota)
36. 71 David Gilliland (TRG-Toyota)
37. 77 Sam Hornish Jr. (Penske-Dodge)
38. 78 Regan Smith (Furniture-Row-Chevrolet)
39. 82 Scott Speed (Red-Bull-Toyota)
40. 83 Brian Vickers (Red-Bull-Toyota)
41. 87 Joe Nemechek (Nemco-Toyota)
42. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet)
43. 96 Bobby Labonte (Yates-Ford)
44. 98 Paul Menard (Yates-Ford)
45. 99 Carl Edwards (Roush-Ford)

