• 29.10.2011 10:07

  • von Pete Fink

NASCAR sauer: Johnson-Team unter Beobachtung

Eine unglückliche Bemerkung von Chad Knaus führt dazu, dass der Hendrick-Chevrolet von Jimmie Johnson bis zum Saisonende unter Beobachtung steht...

(Motorsport-Total.com) - Jimmie Johnson und sein Hendrick-Team stehen ab sofort bis zum Saisonende unter intensivster Beobachtung seitens NASCAR. Hintergrund ist eine zufällig aufgenommene Unterhaltung vor dem Talladega-Rennen am vergangenen Wochenende. Dabei forderte Johnsons Crewchief Chad Knaus den Kalifornier mit eindeutigen Worten auf, im Falle eines Sieges das Heck des Chevrolets absichtlich zu verbiegen.

Titel-Bild zur News: Jimmie Johnson Chad Knaus

Jimmie Johnson und Chad Knaus: NASCAR ist derzeit "not amused"

"Wenn wir dieses Rennen gewinnen, dann musst du das Heck des Autos demolieren", lautete die Knaussche Anweisung. "Du musst es nicht komplett zerstören, aber du solltest dir - zum Beispiel bei einem der Donuts - das Heck verbiegen." Die Erklärung: In der Windschattenschlacht von Talladega befürchtete Knaus offenbar, dass das Johnson-Auto durch das ausdauernde Bump-Drafting möglicherweise außerhalb der sehr engen NASCAR-Messtoleranzen liegen könnte.


Fotos: NASCAR in Martinsville


So etwas hätte einen sofortigen Punktabzug zur Folge gehabt. Es sei denn, am Heck wären sichtbare Spuren eines Fremdkontakts vorzufinden, der eindeutig als Verursacher ausgemacht werden kann. Als NASCAR Wind von dieser Aufforderung bekam, leitete man sofort eine interne Untersuchung ein. Dabei gab es nur ein Problem: Johnson hatte das Talladega-Rennen bekanntlich nicht gewonnen, also gab es auch keinen Anlass für irgendeine künstliche Herbeiführung von Heckschäden.

Und: Nach jedem Rennen werden routinemäßig das Siegerauto, sowie einige zufällig ausgeloste Fahrzeuge zu einer intensiveren Untersuchung in das NASCAR-Forschungszentrum in Concord gebracht. Der Johnson-Chevy befand sich nach Talladega nicht in diesem Kreis. Zudem war ja faktisch auch nichts passiert, auch wenn die strenge NASCAR-Renndirektion sicherlich nicht glücklich über die stattgefundene Unterhaltung war.

Dies wurde Johnson und Knaus am verregneten Martinsville-Freitag auch deutlich mitgeteilt. "Das Team weiß jetzt, dass ihr Auto für den Rest der Saison wahrscheinlich ein Stammkunde im Forschungszentrum sein wird", ließ die NASCAR-Führung am Freitag mitteilen. Renndirektor John Darby gab sich ebenso deutlich: "Wir haben mit Jimmie und Chad gesprochen. Sie haben verstanden. Ich glaube nicht, dass es ihre Absicht war, diesen Wirbel zu verursachen. Aber es kam so und wir werden uns darum kümmern."