NASCAR Martinsville: Ryan Blaney siegt - Finalbesetzung steht fest

Mit Martinsville-Sieg fährt sich Ryan Blaney als einer von zwei Piloten bei letzter Gelegenheit ins NASCAR-Finale - Regular-Season-Champ und Co. schauen in die Röhre

(Motorsport-Total.com) - Das vorletzte Rennen der NASCAR Cup Series 2023 ist am Sonntag auf dem Martinsville Speedway im US-Bundesstaat Virginia mit Sieg und damit Finaleinzug für Ryan Blaney (Penske-Ford) zu Ende gegangen. Blaney ist einer von zwei Fahrern, die sich beim letzten Rennen vor dem vierköpfigen Finale in Phoenix den Einzug in eben dieses "Championship 4"-Finale noch gesichert haben. (Fotos: NASCAR in Martinsville)

Titel-Bild zur News: Ryan Blaney

Martinsville-Sieg und erstmals der Finaleinzug für Ryan Blaney (Penske-Ford) Zoom

Während Ryan Blaney den Finaleinzug mit einem starken Rennen, das er mit dem Sieg gekrönt hat, sicherstellt, ist William Byron (Hendrick-Chevrolet) der Finaleinzug in einem eher schwachen Rennen (P13 ohne Stage-Punkte und mit Rundenrückstand) gerade so gelungen. Obwohl er mit 30 Punkten Plus in der Playoff-Tabelle ins Rennen gegangen war, hat Byron ein Ausscheiden aus dem Titelkampf nur um acht Punkte gerade so abwenden können. (Ergebnis: NASCAR in Martinsville)

Derjenige, der gegen William Byron den Kürzeren gezogen hat, ist Denny Hamlin (Gibbs-Toyota). Er ist zusammen mit Gibbs-Teamkollege Martin Truex Jr., dem punktbesten Fahrer der Regular-Season, sowie Tyler Reddick (23XI-Toyota) und Chris Buescher (RFK-Ford) einer der vier Piloten, die den Einzug ins vierköpfige Finale verpasst haben. Damit geht es am kommenden Sonntag (5. November) in Phoenix mit folgender Ausgangslage um den Titel:

Martin Truex Jr. (Gibbs-Toyota), vor dem Start des Rennens einer der vier Playoff-Teilnehmer im Minus-Bereich der Tabelle, startete zum zweiten Mal in Folge (nach Homestead) von der Pole. Er führte auch die ersten Runden an, bevor sich Gibbs-Teamkollege Denny Hamlin an die Spitze setzte.


Fotostrecke: Der aktuelle Playoff-Stand im NASCAR Cup 2023

Genau wie für Truex Jr., so ging es auch für Hamlin darum, sich aus dem Minus-Bereich der Playoff-Tabelle doch noch ins vierköpfige Finale zu fahren. Die anderen beiden mit dieser Ausgangssituation vor dem Rennen waren Tyler Reddick und Chris Buescher.

Stage-Siege für Denny Hamlin und Ryan Blaney

Im ersten Rennsegment (Stage 1 über 130 Runden) lief der Fahrbetrieb auf dem Halbmeilen-Oval mehr als 100 Runden lang unter Grün. Dann wurde Alex Bowman (Hendrick-Chevrolet) in einer Kettenreaktion von Austin Dillon (Childress-Chevrolet) umgedreht. Während Harrison Burton (Wood-Ford) und Corey LaJoie (Spire-Chevrolet) verwickelt wurden, hatte Spitzenreiter Denny Hamlin großes Glück, nicht ebenfalls umgedreht zu werden.

Beim ersten Restart, der sich an den ersten Durchgang Boxenstopps anschloss, führte Hamlin das Feld nach wie vor an. Und schließlich holte sich Hamlin auch den Stage-1-Sieg. Als Zweiter über die Linie kam Ryan Blaney, gefolgt von Martin Truex Jr.

Auch für Blaney ging es um den Finaleinzug. Er war wie William Byron im Plus-Bereich der Tabelle nach Martinsville gekommen. Am Ende von Stage 1 aber standen nicht Blaney und Byron, sondern Blaney und Hamlin virtuell im Finale.

Martin Truex Jr. durch Speeding-Penalty weit zurückgeworfen

Auch das zweite Rennsegment (Stage 2 über abermals 130 Runden) begann mit einem langen Green-Flag-Run. Auf diesem übernahm Ryan Blaney die Führung von Denny Hamlin. Als Ryan Newman (Ware-Ford) von Christopher Bell umgedreht wurde, gab es wieder Gelb.

An der Box wurde Hamlin an Blaney wieder vorbei in Führung gebracht. Indes fing sich Gibbs-Teamkollege Martin Truex Jr. eine Speeding-Penalty ein und fiel damit ans Ende der Führungsrunde zurück. Nach dem Restart setzte sich das Duell Hamlin vs. Blaney fort. Und wie einige Runden zuvor, so war es abermals der Penske-Pilot, der sich durchsetzte.

Den Stage-2-Sieg holte sich schließlich Blaney vor Hamlin und vor Chase Briscoe (Stewart/Haas-Ford). Waren von den sechs Hoffnungsträgern auf den Finaleinzug in Stage 1 deren drei ohne Bonuspunkte geblieben, so waren es in Stage 2 sogar deren vier: Chris Buescher, Tyler Reddick und William Byron punkteten in keinem der ersten beiden Segmente. Martin Truex Jr. blieb nach seiner Speeding-Penalty im zweiten Segment punktelos.

Chase Elliott und Aric Almirola mit vorübergehender Führung

Auch zu Beginn des dritten Rennsegments (Stage 3 über 240 Runden) tobte an der Spitze des Feldes das Duell zwischen Ryan Blaney und Denny Hamlin. Kurz nach dem Restart bekam Blaney einen recht heftigen Stoß von Hamlin, hielt sich aber mit viel Talent und Glück gerade so in Front.

Ein Dreher von Ty Gibbs (Gibbs-Toyota) nach Kontakt von Joey Logano (Penske-Ford) mitsamt Crash von Daniel Suarez (Trackhouse-Chevrolet) sorgte für die fünfte Gelbphase. Weiter ging es und weiter ging das Duell Blaney vs. Hamlin um die Führung. Wieder setzte sich Blaney für den Moment durch.

Zusätzlich Brisanz bekam das Führungsduell, weil sich zu diesem Zeitpunkt William Byron im Feld soweit nach vorn gefahren hatte, dass Hamlin ein zweiter Platz hinter Blaney nicht mehr zum virtuellen Finaleinzug reichte. In dieser Phase war es Byron, der neben Blaney virtuell im Finale stand.

Ein zweiter Dreher von Ty Gibbs - in diesem Fall durch Kontakt von Carson Hocevar (Legacy-Chevrolet) - sorgte nochmals für Gelb. Als es weiterging verteidigte Ryan Blaney abermals die Spitzenposition, bevor ein Dreher von Michael McDowell (Front-Row-Ford) nach Berührung mit Erik Jones (Legacy-Chevrolet) für die nächste Gelbphase sorgte. In dieser ging es für die Spitzengruppe an die Box.

Aufgrund unterschiedlicher Boxenstoppstrategien war das Bild an der Spitze vorübergehend ein anderes. Während Chase Elliott (Hendrick-Chevrolet) gut 80 Führungsrunden verbuchte und anschließend auch der am Saisonende abtretende Aric Almirola (Stewart/Haas-Ford) in Front lag, fanden sich Blaney, Hamlin und Co. vorübergehend außerhalb der Top 10 im dichten Pulk wieder.


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Als sich Blaney und Hamlin weniger als 100 Runden vor Schluss rundenlang Seite an Seite um P7 im Rennen duellierten, stand Blaney noch immer virtuell im Finale. Für Hamlin galt das nicht, weil er bezogen auf die Punkte gegenüber William Byron zurücklag. Es wurde immer deutlicher, dass Hamlin für seine eigenen Aussichten auf den Finaleinzug den Rennsieg brauchte.

Ryan Blaney sichert Finaleinzug mit Rennsieg ab - William Byron rettet sich

25 Runden vor Schluss führte Aric Almirola auf alten Reifen noch immer. Ryan Blaney aber hatte sich mittlerweile bis auf die zweite Position nach vorne durchgekämpft. Und zwei Runden später war es soweit: Mit frischeren Reifen und mehr Schwung auf der Außenbahn holte sich Blaney die Führung im Rennen von Almirola zurück. Damit festigte der Penske-Pilot seine eigenen Aussichten auf den Finaleinzug.

14 Runden vor Schluss brummte Blaney als Spitzenreiter dem außerhalb der Top 10 fahrenden William Byron eine Runde auf. Ungeachtet dessen waren es weiterhin diese beiden, die virtuell im Finale standen. Denny Hamlin, der an dritter Stelle fuhr, hingegen nicht. Eine weitere Gelbphase gab es nicht mehr und so waren die Positionen bezogen.

Ryan Blaney stellte seinen dritten Saisonsieg sicher und hat es damit genau wie der auf P13 überrundete William Byron zum ersten Mal ins NASCAR-Finale geschafft. Denny Hamlin, der das Rennen hinter Aric Almirola (2.) auf P3 beendete, schaut ebenso in die Röhre wie Gibbs-Teamkollege Martin Truex Jr., der nach seiner Speeding-Penalty sowie einem weiteren verpatzten Boxenstopp nicht über P12 im Rennen hinaus kam.

Truex Jr., Hamlin, Reddick, Buescher verpassen Finaleinzug

Bemerkenswert: Obwohl Martin Truex Jr. der punktbeste Fahrer der Regular-Season war, hat er es in den neun Playoff-Rennen bis hierher nur ein einziges Mal in die Top 10 und nur zweimal in die Top 15 geschafft. Das war für den NASCAR-Champion von 2017 trotz aller Bonuspunkte aus der Regular-Season unterm Strich zu wenig, um den Finaleinzug 2023 zu schaffen.

Auch Denny Hamlin schaut in die Röhre. Zusammen mit Martin Truex Jr. und dem sechsmaligen Saisonsieger William Byron war Hamlin einer der stärksten Fahrer der Regular-Season. Den Finaleinzug aber hat er verpasst. Damit muss er sich im Bemühen, mal einen NASCAR-Titel zu erringen, um mindestens ein weiteres Jahr gedulden. Seit seiner Rookie-Saison 2006 rennt Hamlin dem Cup-Titel schon hinterher.

Während das Playoff-Aus des starken Gibbs-Duos Martin Truex Jr. und Denny Hamlin auf die Saison gesehen absolut überraschend ist, haben 23XI-Pilot Tyler Reddick und RFK-Pilot Chris Buescher den Finaleinzug fast schon erwartungsgemäß verpasst. Beide waren in der "Round of 8" der Playoffs nicht konstant vorne dabei und haben den Einzug in die "Championship 4" bezogen auf die Punkte am deutlichsten verfehlt.

Nächste Woche: Dreimal Finale in Phoenix

Am kommenden Sonntag (5. November) steigt auf dem Phoenix Raceway im US-Bundesstaat Arizona das große Finale der NASCAR Cup Series 2023 mit den vier Titelkandidaten Kyle Larson (Hendrick-Chevrolet), Christopher Bell (Gibbs-Toyota), Ryan Blaney (Penske-Ford) und William Byron (Hendrick-Chevrolet).

Für Larson wäre es im Erfolgsfall der zweite Titel nach 2021. Für die anderen drei wäre es im Erfolgsfall der erste Titel, wobei es für Blaney und Byron auch die erste Finalteilnahme überhaupt ist. Bell war schon im vergangenen Jahr einer der vier Finalteilnehmer und hat damals als Gesamtdritter abgeschlossen.

Vor dem Cup-Finale am Sonntag findet in Phoenix am Samstag das Finale der Xfinity-Serie mit Sam Mayer (JR-Chevrolet), Justin Allgaier (JR-Chevrolet), John Hunter Nemechek (Gibbs-Toyota) und Cole Custer (Stewart/Haas-Ford) statt.

Bereits am Freitag geht das Finale der Truck-Serie mit Corey Heim (Tricon-Toyota), Carson Hocevar (Niece-Chevrolet), Ben Rhodes (ThorSport-Ford) und Grant Enfinger (GMS-Chevrolet) über die Bühne.

Phoenix Raceway

Auf dem Ein-Meilen-Oval in Phoenix werden die Champions in Cup-, Xfinity- und Truck-Serie gekürt Zoom