Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!
NASCAR Martinsville: Ryan Blaney siegt, Finalbesetzung nach Untersuchung fix
Nach langer Untersuchung gegen Christopher Bell steht fest: Neben Rennsieger Ryan Blaney zieht William Byron als vierter Fahrer ins NASCAR-Finale 2024 ein
(Motorsport-Total.com) - Die vierköpfige Besetzung für das NASCAR-Finale 2024 am kommenden Sonntag (10. November) in Phoenix steht fest. Titelverteidiger Ryan Blaney (Penske-Ford) hat sich mit Sieg im vorletzten Saisonrennen in Martinsville zu den beiden bereits zuvor für das Finale qualifizierten Joey Logano (Penske-Ford) und Tyler Reddick (23XI-Toyota). (Fotos: NASCAR in Martinsville)
© Motorsport Images
Ryan Blaney fuhr souverän ins Finale- hinter ihm gab es eine Untersuchung Zoom
Der vierte Finalteilnehmer war im Moment der Zieldurchfahrt Christopher Bell (Gibbs-Toyota), nachdem er sich über die Punkte im Tiebreak gegen William Byron (Hendrick-Chevrolet) durchsetzte. Doch dabei bleibt es nicht. Denn im der Kampf um diesen vierten und letzten Finalplatz war kontrovers.
Bell nutzte dafür ein ganz ähnliches Manöver wie Ross Chastain vor zwei Jahren an gleicher Stelle: In der letzten Runde nahm er in den Turns 3/4 die Außenmauer zu Hilfe, um die benötigte Position noch zu gewinnen. Ein solches Manöver wurde von NASCAR infolge des Chastain-Manvöers von 2022 untersagt.
Christopher Bell wird Finalticket aberkannt
Deshalb wurde nach langer Untersuchung der Videoaufnahmen und der Funksprüche festgelegt, dass nicht Bell, sondern Byron das vierte Finalticket bekommt. Bis zur Hälfte der letzten Runde hatte der Hendrick-Pilot, und nicht der Gibbs-Pilot, dieses Ticket ohnehin in Händen.
In Bells Zweikampf um die entscheidende letzte Position in der letzten Runde ging es - außerhalb der Führungsrunde - um P18 gegen Bubba Wallace (23XI-Toyota). Weil er dafür die Außenmauer nutzte, was seit zwei Jahren verboten ist, zählt der Positionsgewinn nicht. Mit P19 steht Bell nicht im Finale, Byron mit P6 hingegen schon. (Ergebnis: NASCAR in Martinsville)
Hoffnungen machen auf den Finaleinzug durften sich am Sonntag abgesehen von Sieger Ryan Blaney sowie von Christopher Bell und William Byron auch noch Byrons Hendrick-Teamkollegen Kyle Larson und Chase Elliott sowie Gibbs-Pilot Denny Hamlin. Für diese drei hat es aus unterschiedlichen Gründen nicht geklappt.
Den Finaleinzug verpasst haben letztlich neben dem um eine Position zurückgestuften Christopher Bell auch Kyle Larson, Denny Hamlin und Chase Elliott. Für Larson hat es nach P3 im Rennen trotz sechs Saisonsiegen um letztlich sieben Punkte nicht zum Finaleinzug gereicht. Hamlin und Elliott waren - genau wie Ryan Blaney - auf den Sieg angewiesen, haben diesen Sieg aber im Gegensatz zum Penske-Piloten mit P2 (Elliott) beziehungsweise P5 (Hamlin) verpasst.
Stage-Siege für Chase Elliott und Brad Keselowski
Die beste Ausgangsposition in Form der Pole eroberte Martin Truex Jr. (Gibbs-Toyota). Für den NASCAR-Champion von 2017, der am kommenden Wochenende zum letzten Mal auf Vollzeitbasis antrifft, war es die erste Pole der Saison 2024. In Zukunft könnte Truex Jr. noch einzelne Cup-Rennen für 23XI Racing bestreiten, aber das ist noch nicht bestätigt.
In Reihen der sechs Hoffnungsträger auf den Finaleinzug 2024 startete derweil Chase Elliott von P2 von am weitesten vorne.Von an am weitesten hinten, nämlich von ganz hinten, startete Denny Hamlin. Der Grund war ein unverschuldeter Crash im Freien Training am Samstag (steckengebliebenes Gaspedal nach Überfahren eines Kleinteils auf der Strecke). Daraufhin musste das Auto repariert werden und Hamlin auf das Qualifying verzichten.
Nach dem Start des 500-Runden-Rennens am Sonntag gab zunächst Polesetter Martin Truex Jr. das Tempo rundenlang vor. Dann übernahm Chase Elliott das Kommando. Truex Jr. fiel kurz nach Verlust der Führung aufgrund einer Speeding-Penalty ans Ende des 37-köpfigen Feldes zurück. Ins Ziel kam er im vorletzten Rennen seiner Vollzeitkarriere nach der Strafe sowie einem Dreher letztlich auf dem 24. Platz.
Die erste von insgesamt neun Gelbphasen des Tages gab es nach 77 Runden aufgrund eines Drehers einer der Hoffnungsträger auf den Finaleinzug. Es betraf Christopher Bell, der mit Corey LaJoie (Ware-Ford) aneinander geriet.
Bis zur ersten Stage-Flagge, die nach 130 Runden gezeigt wurde, gab Chase Elliott die Führung nicht mehr ab. Er holte sich den Stage-1-Sieg knapp vor Hendrick-Teamkollege William Byron und vor Chase Briscoe (Stewart/Haas-Ford).
Das zweite der drei Rennsegmente begann damit, dass William Byron im Kampf um die Führung gleich beim Restart an Chase Elliott vorbeizog. Byron gelang dies auf der Außenbahn - ein Manöver, dass in der Vergangenheit in Martinsville selten von Erfolg gekrönt war.
Hatte es in Stage 1 über 130 Runden nur eine Gelbphase gegeben, so gab es in Stage über ebenfalls 130 gleich vier Gelbphasen aufgrund von Drehern nach Kollisionen. Diese betrafen aber allesamt Fahrer außerhalb der Playoffs. Und auch den Stage-2-Sieg holte sich einer, der nicht (mehr) in den Playoffs aktiv ist.
Brad Keselowski (RFK-Ford) nämlich setzte sich mit einer abweichenden Boxenstoppstrategie durch. Als Zweiter kam Ryan Blaney als erster der Hoffnungsträger auf den Finaleinzug über die Linie, als Dritter der vom Ende des Feldes gestartete Denny Hamlin. Sowohl Blaney als auch Hamlin waren auf derselben Strategie unterwegs wie Keselowski.
Kyle Larson mit Glück am Boxeneingang und beim Restart
Im entscheidenden dritten Rennsegment ging führte zunächst Brad Keselowski weiterhin das Feld an. Das tat er über viele Runden bis es 125 Runden vor Schluss unter Grün an die Box ging. Dabei hatte Kyle Larson bei der Einfahrt in die Boxengasse einen kritischen Moment hinter Erik Jones (Legacy-Toyota). Chase Elliott, der 20 Runden vor Keselowski, Larson und Co. an der Box war, übernahm vorübergehend wieder die Führung.
Eine Gelbphase in der 399. von 500 Runden (Dreher von Spire-Pilot Carson Hocevar nach Kontakt durch Hendrick-Pilot Alex Bowman) brachte Elliott und zahlreiche Verfolger wieder an die Box. Allen voran seine beiden Hendrick-Teamkollegen, mit denen er um den Finaleinzug kämpfte - nämlich William Byron und Kyle Larson - blieben aber auf der Strecke.
Beim Restart schob sich Larson auf der Außenbahn an Spitzenreiter Byron vorbei, als es direkt wieder Gelb gab. Grund war ein loses Rad des Childress-Chevrolet von Kyle Busch, welches mitten im Feld über die Strecke rollte. Für Larson bedeutete es, dass er für den nächsten Restart die bevorzugte Innenbahn wählen konnte und das auch tat. Byron ging auf die Außenbahn, weil er den vorangegangenen Restart unglücklich verloren hatte.
Larson verliert P1 an Elliott - Elliott verliert P1 an Blaney
25 Runden vor Schluss hatte Kyle Larson einen knappen Vorsprung auf Chase Elliott und Ryan Blaney. Eine Runde später zog Elliott an Larson vorbei in Führung. Auch Ryan Blaney zog an Larson vorbei. Es war der Dreikampf um den direkten Finaleinzug, denn in diesem Fall würde es der Martinsville-Sieger nach Phoenix schaffen.
15 Runden vor Schluss war Blaney direkt an Spitzenreiter Elliott dran. Und es gelang dem Penske-Piloten, die Spitze vom Hendrick-Piloten zu übernehmen. Der Kampf um den vierten und letzten Finalplatz verlagerte sich nun auf die Punktetabelle. In dieser war Elliott chancenlos (ebenso wie es Blaney ohne Sieg wäre). Die Protagonisten hier waren Kyle Larson, William Byron und Christopher Bell.
NASCAR 2024: Martinsville II
Die Highlights von Rennen 35 von 36 der NASCAR Cup Series 2024, Playoff-Rennen 9, dem Xfinity 500 in Martinsville!
Während es für Kyle Larson um sieben Punkte nicht reichte, die Playoffs zu erreichen, unterliegt Christopher Bell nach der abgeschlossenen Untersuchung seines verbotenen Last-Lap-Moves letztlich um vier Punkte gegen William Byron. Bell wurde im Rennergebnis auf P22 zurückgestuft.
Nächste Woche: Dreimal Finale in Phoenix
Am kommenden Wochenende (8. bis 10. November) geht die NASCAR-Saison 2024 zu Ende. Wie seit 2020 üblich, ist der Phoenix Raceway im US-Bundesstaat Arizona die letzte Saisonstation. Und wie üblich gibt es dort dreimal ein Finale mit vier punktgleich antretenden Titelkandidaten.
Im Truck-Finale am Freitagabend treffen Grant Enfinger (CR7-Chevrolet), Christian Eckes (MHR-Chevrolet), Ty Majeski (ThorSport-Ford) und Corey Heim (Tricon-Toyota) aufeinander.
Im Xfinity-Finale am Samstagabend machen Austin Hill (Childress-Chevrolet), A.J. Allmendinger (Kaulig-Chevrolet), Cole Custer (Stewart/Haas-Ford) und Justin Allgaier (JR-Chevrolet) den Titel unter sich aus.
Und im Cup-Finale am Sonntag bei Tageslicht treten Joey Logano (Penske-Ford), Tyler Reddick (23XI-Toyota), Ryan Blaney (Penske-Ford) und William Byron (Hendrick-Chevrolet) gegeneinander an, um den diesjährigen Champion zu ermitteln.
Im Cup-Finale wäre es für Penske-Pilot Joey Logano im Erfolgsfall der dritte Titel (nach 2018 und 2022). Bemerkenswert ist, dass es Logano seit Einführung des "Championship 4"-Formats (2014) immer genau in jedem zweiten Jahr bis ins Finale geschafft hat.
Für Loganos Penske-Teamkollege Ryan Blaney wäre es die erfolgreiche Titelverteidigung und damit der zweite Cup-Titel nach 2023. Für Hendrick-Pilot William Byron wäre es im Erfolgsfall der erste Cup-Titel.
Und auch für Tyler Reddick, den punktbesten Fahrer der Regular-Season, wäre es im Erfolgsfall am kommenden Sonntag der erste Cup-Titel. Ebenso wäre es in diesem Fall der erste Titel für das 23XI-Team von Michael Jordan und Denny Hamlin, das es überhaupt erst seit 2021 gibt.
Neueste Kommentare