NASCAR Las Vegas: Jackpot für Kyle Larson nach Spannung am Schluss

Kyle Larson hält Tyler Reddick auf Distanz und setzt damit Hendrick-Siegesserie beim Frühjahrsrennen in Las Vegas fort - Wieder kein Glück für Kyle Busch beim Heimspiel

(Motorsport-Total.com) - Kyle Larson (Hendrick-Chevrolet) hat am Sonntag das erste von zwei Las-Vegas-Rennen der NASCAR Cup-Saison 2024 für sich entschieden. Auf dem Las Vegas Motor Speedway, dem ein paar Meilen nordöstlich vom berühmten Las Vegas Strip gelegenen 1,5-Meilen-Oval, dominierte Larson über weite Strecken das Geschehen. Am Schluss wurde es aber doch noch eng. (Fotos: NASCAR in Las Vegas)

Titel-Bild zur News: Kyle Larson

Erster Saisonsieg 2024 und dritter Las-Vegas-Sieg für Kyle Larson Zoom

Derjenige, der Kyle Larson in den letzten Runden im Nacken saß, war Tyler Reddick (23XI-Toyota). Im Ziel waren die beiden durch weniger als eine halbe Sekunde getrennt. Damit hatte Larson nach zuvor zwei Stage-Siegen und ganz klar den meisten Führungsrunden auch die wichtigste Runde des Tages angeführt. (Ergebnis: NASCAR in Las Vegas)

Für Hendrick Motorsports ist es der vierte Sieg hintereinander beim Frühjahrsrennen in Las Vegas. 2021 war es ebenfalls Kyle Larson, dem das gelang. Es war damals sein erster Sieg in Hendrick-Diensten. 2022 siegte Alex Bowman, 2023 William Byron und nun 2024 wieder Larson.

Joey Logano (Penske-Ford) startete zum zweiten Mal in dieser Saison von der Pole. Nachdem er und die #22 Penske-Crew am vergangenen Wochenende in Atlanta für Aufsehen gesorgt hatten, weil Logano dort im Qualifying einen regelwidrigen Handschuh verwendete, gab es in dieser Woche eine Geldstrafe in Höhe von 10.000 US-Dollar. Sportstrafen aber gab es abgesehen von den beiden vom Atlanta-Sonntag keine, also auch keinen Punktabzug.

Beim Start am Sonntag in Las Vegas war es direkt Kyle Larson, der neben Polesetter Logano aus der ersten Reihe losfuhr. Logano kam am besten in die Gänge, aber in der dritten Runde griff Larson erfolgreich nach der Führung. Letzten Endes kam er auf 181 von 267 möglichen Führungsrunden.

Zwei Stage-Siege für Larson - Mega-Move von Byron

In den ersten zwei Rennsegmenten (Stage 1 und 2) wurde dreimal Gelb aufgrund von Zwischenfällen gezeigt. Es betraf einen geplatzten Reifen am #20 Gibbs-Toyota von Christopher Bell, einige Zeit später einen Dreher von Bell, außerdem eine gebrochene Felge am #17 RFK-Ford von Chris Buescher. Der Zwischenfall mit Buescher hatte sogar eine Rotphase zur Folge, um die SAFER-Barriere in Turn 1 zu reparieren.

Für die spektakulärste Szene im gesamten Rennen sorgte aber William Byron (Hendrick-Chevrolet). Beim ersten Restart stürmte der Vorjahressieger im #24 Hendrick-Chevrolet (diesmal in Hellblau/Weiß) innerhalb von eineinhalb Runden von P7 bis auf P1!

Den Stage-1-Sieg holte sich aber Kyle Larson vor Tyler Reddick, weil Byron außerplanmäßig unter Grün an die Box musste. Er hatte sich eine große Plastiktüte eingefangen, die den Kühlergrill verstopfte.

Als Dritter kam Martin Truex Jr. (Gibbs-Toyota) ganz knapp vor Lokalmatador Kyle Busch (Childress-Chevrolet) über die Linie beim Schwenken der ersten Stage-Flagge. Der Stage-2-Sieg ging dann ebenfalls an Larson, und zwar abermals vor Reddick, der in diesem Fall vor Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) über die Linie kam.

Kyle Larson hält Tyler Reddick auf Distanz

Das letzte der drei Rennsegmente lief lange unter Grün, inklusive eines Boxenstopp-Durchgangs. 33 Runden vor Schluss gab es aber doch noch einmal Gelb. Grund war ein Dreher von Corey LaJoie (Spire-Chevrolet) direkt vor Brad Keselowski (RFK-Ford). Somit blieb der Green-Flag-Stop nicht der letzte Boxenstopp im Rennen. Unter Gelb kam Kyle Larson als Spitzenreiter herein und ging auch als Spitzenreiter wieder auf die Strecke zurück.

Beim Restart, als noch 27 Runden zu fahren waren, duellierte sich Larson mit Ross Chastain, dessen #1 Trackhouse-Chevrolet nur zwei frische Reifen aufgezogen bekommen hatte. Weil Chastain damit nicht den notwendigen Grip hatte, bekam es Larson in den letzten zehn Runden wieder mit demjenigen Verfolger zu tun, der ihm schon in den ersten beiden Rennsegmenten direkt im Nacken saß: Tyler Reddick.

Fünf Runden vor Schluss lag weniger als eine halbe Sekunde zwischen Larson und Reddick. Zwei Runden vor Schluss war Reddick mit seinem 23XI-Toyota direkt am Heck von Larsons Hendrick-Chevrolet. Vorbei kam er am Langzeitspitzenreiter aber nicht mehr. Larson positionierte sein Auto stets so perfekt, dass Reddick keinen Weg vorbeifand.

Als Dritter hinter Sieger Kyle Larson und dem Zweitplatzierten Tyler Reddick kam der amtierende NASCAR-Champion Ryan Blaney (Penske-Ford) ins Ziel. Ross Chastain wurde mit seiner abweichenden Reifenstrategie immerhin Vierter, gefolgt von Ty Gibbs (Gibbs-Toyota), der die Top 5 vervollständigte.


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Für Kyle Busch will es mit einem zweiten Heimsieg (nach 2009) partout nicht klappen. Nach P4 in Stage 1 und einige Führungsrunden war es diesmal eine Strafe für ein minimal regelwidriges Einparken beim letzten Green-Flag-Stop, die ihn aussichtslos zurückwarf. Ins Ziel kam Busch auf dem 26. Platz.

Für Derek Kraus (Kaulig-Chevrolet) war es am Sonntag das Debüt in der NASCAR-Topliga. Bei seinem verbuchte er gleich mal Führungsrunden. Die waren zwar "nur" strategiebedingt, aber immerhin. Ins Ziel kam Kraus bei seinem Debüt auf dem 28. Platz. Im Saisonverlauf teilt sich der 22-Jährige den #16 Kaulig-Chevrolet mit A.J. Allmendinger, Josh Williams und Shane van Gisbergen.

Nächste Woche: Premiere für neues Aero-Paket

Am kommenden Sonntag (10. März) geht es zum ersten Mal in der laufenden Meisterschaftssaison auf ein Oval, das kürzer als 1,5 Meilen ist. Gefahren wird auf dem Phoenix Raceway, dessen zweiter NASCAR-Termin im Jahr auch diesmal wieder das Saisonfinale im November ist.

Beim Phoenix-Frühjahrsrennen am kommenden Wochenende gibt es die Premiere für ein (mal wieder) überarbeitetes Aero-Paket. Diesmal hat man am Next-Gen-Auto vor allem den Diffusor vereinfacht. Damit soll es auf den meisten der kurzen Ovale sowie auf allen Rundstrecken im NASCAR-Kalender 2024 weniger Abtrieb und besseres Racing geben.