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NASCAR-Hattrick perfekt: Kevin Harvick siegt auch in Phoenix

Nach Atlanta und Las Vegas gewinnt Kevin Harvick im Stewart/Haas-Ford auch in Phoenix und damit zum dritten Mal in Folge in der noch jungen NASCAR-Saison 2018

(Motorsport-Total.com) - Kevin Harvick ist derzeit ganz klar das Maß der NASCAR-Dinge. Mit seinem Stewart/Haas-Ford siegte der Kalifornier am Sonntag beim TicketGuardian 500 auf dem mittlerweile als ISM Raceway bekannten Ein-Meilen-Oval in Phoenix. Weil er an den beiden vorangegangenen Wochenenden bereits in Atlanta und Las Vegas triumphiert hatte, bedeutet der Phoenix-Sieg einen Hattrick für Harvick.

Titel-Bild zur News: Kevin Harvick

4 gewinnt auch in Phoenix: Dritter Sieg in Folge für Kevin Harvick Zoom

Drei Rennen in Folge in der höchsten NASCAR-Liga zu gewinnen, das war vor Harvick zuletzt Joey Logano im Oktober 2015 gelungen. Der Penske-Pilot hatte damals eine komplette Playoff-Stufe für sich entschieden. Harvick wiederum steht mit seinem Phoenix-Sieg nun felsenfest in den Playoffs 2018. Die Strafe mit Punktabzug im Nachgang zu seinem Las-Vegas-Sieg ist vergessen.

"Auf die Strafe war ich richtig sauer. Dass uns der Sieg auf diese Weise genommen wurde, hat mich richtig angepisst. Das alles spielt jetzt aber keine Rolle mehr", so die ersten Worte von Harvick in der Victory Lane in Phoenix. Für den NASCAR-Champion von 2014 ist es nicht nur der dritte Saisonsieg 2018 in Folge, sondern auch der bereits neunte auf seiner Spezialstrecke Phoenix und der insgesamt 40. Rennsieg in seiner Karriere in der NASCAR-Topliga. Damit liegt er nun gleichauf mit Mark Martin.

Stage 1: Kyle Busch setzt sich durch

Beim Start übernahm der von zweiter Position losgefahrene Kyle Larson (Ganassi-Chevrolet) direkt das Kommando von Polesitter Martin Truex Jr. Als Corey LaJoie (TriStar-Chevrolet) in Runde 25 mit Motorschaden die erste der insgesamt sechs Gelbphasen im Rennen auslöste, übernahm Truex Jr. an der Box die Spitze. Damit verbuchte der amtierende NASCAR-Champion unter Gelb seine ersten Führungsrunden in Phoenix, seit er im Winter 2013/14 bei Furniture Row Racing angedockt hat.

Auf eine Führungsrunde unter Grün muss Truex Jr. aber weiter warten. Beim Restart nämlich war es sofort wieder Larson, der die Spitze abnahm. In Runde 58 war Larson die Führung aber los. Kyle Busch (Gibbs-Toyota) löste ihn auf Platz eins ab. Bei Stage-Ende nach 75 Runden hatte Busch die Nase vor Harvick und Larson.

Stage 2: Kurt Busch taktiert sich nach vorn

Das zweite Rennsegment wurde über weite Strecken von Kyle Busch dominiert. Für die einzige Gelbphase innerhalb dieser 75 Runden sorgte Kyle Larson mit einem Dreher in Turn 3. Die Gelegenheit zum Boxenstopp wurde von allen genutzt, wobei der als Achter hereingekommene Brad Keselowski (Penske-Ford) nur zwei frische Reifen abholte und damit als Erster wieder auf die Strecke ging.

So führte Keselowski beim Restart vor Kyle Busch, doch der Gibbs-Pilot brauchte gerade mal eine Runde, um sich erneut die Spitzenposition zu greifen. Als Chris Buescher (JTG-Chevrolet) mit Mauerkontakt in Turn 4 eine weitere Gelbphase herausbrachte, ging es noch einmal an die Box. Diesmal waren vier frische Reifen durchweg die bevorzugte Wahl. Die #18 Gibbs-Crew von Kyle Busch erledigte den Service mit einer Standzeit von 14 Sekunden am schnellsten, allerdings blieben sechs Piloten - angeführt von Brad Keselowski und Kurt Busch - auf der Strecke.


Fotos: NASCAR 2018: Phoenix


Runde 150 im Rennen sah planmäßig die zweite Stage-Flagge und diesmal war es Kurt Busch, der mit seinem Stewart/Haas-Ford auf Platz eins notiert wurde. Die Führung hatte er beim Restart von Keselowski übernommen und das Segment anschließend vor dem Penske-Piloten und Ricky Stenhouse (Roush-Ford) gewonnen.

Stage 3: Dreikampf Hamlin/Harvick/Busch

Weil Kurt Busch und Co. Ihren Boxenstopp schließlich in der Gelbphase zwischen Stage 2 und 3 nachholten, wurde das dritte Rennsegment zu Beginn wieder von Bruder Kyle Busch angeführt. Mit 162 Runden war Stage 3 länger als die Stages 1 und 2 zusammen. Entsprechend ereignisreich lief es ab.

Kevin Harvick, der die beiden vorangegangen Rennen in Atlanta und Las Vegas gewonnen hatte, legte sich Kyle Busch zurecht. In Runde 180 war es es soweit: Der #4 Stewart/Haas-Ford wurde einmal mehr auf Platz eins notiert. Bis zum seinem dritten Saisonsieg 2018 in Folge und dem insgesamt neunten Phoenix-Sieg seiner Karriere war es für Harvick aber noch ein weiter Weg.

In Runde 190 crashte Paul Menard (Wood-Ford) in Turn 2. Beim Boxenstopp unter Gelb gelangte William Byron (Hendrick-Chevrolet) mit nur zwei frischen Reifen in Führung und holte sich damit die ersten Führungsrunden seiner Cup-Karriere ab. Der amtierende Xfinity-Champion hat im Winter den legendären #24 Hendrick-Chevrolet übernommen.

Im Rücken von Byron und von Aric Almirola, dessen Stewart/Haas-Ford ebenfalls nur zwei frische Reifen drauf hatte, duellierten sich die beiden schnellsten Fahrer des Tages um Platz drei und damit die virtuelle Führung: Kevin Harvick und Kyle Busch.

Kurz darauf aber mischte sich Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) in den Zweikampf Harvick vs. Busch ein und ging kurzerhand an beiden vorbei. Byron und Almirola waren aufgrund ihres Reifennachteils vergleichsweise leichte Beute und so tobte der Dreikampf Hamlin/Harvick/Busch bei noch 100 zu fahrenden Runden um die Führung im Rennen. Während Busch zwischenzeitlich etwas abreißen ließ, legte sich Harvick nun Hamlin und dessen #11 Gibbs-Toyota zurecht.

Harvick kam an Hamlin aber nicht vorbei und so schloss Kyle Busch doch wieder auf. Der enge Dreikampf zog sich über dutzende Runden hin. Mit noch 70 Runden auf der Uhr war es soweit: Hamlin war die Führung los, allerdings nicht an Harvick, sondern an Busch, der von P3 auf P1 nach vorn stürmte. Nachdem auch Harvick an Hamlin vorbeikam, jagte er nun wieder den anderen Gibbs-Toyota, jenen mit der Startnummer 18.

Harvick macht Hattrick 2018 perfekt

Ab der Marke von 60 Runden vor Schluss ging es mangels Gelbphase unter Grün zum letzten Mal an die Box. Spitzenreiter Kyle Busch blieb lange draußen. Noch länger aber hielt es Brad Keselowski und Vorjahressieger Ryan Newman (Childress-Chevrolet) auf der Bahn. Mit abgefahrenen Reifen kämpften sie im dichten Überrundungsverkehr um die Spitze. Newman kam irgendwie an Keselowski vorbei, hatte aber genau wie der Penske-Pilot seinen Boxenstopp noch vor sich.

Im Gegenzug war Chase Elliott (Hendrick-Chevrolet) einer der ersten an der Box gewesen. Als der Green-Flag-Stop von allen absolviert war und sich die Lage sortiert hatte, lag Elliott inmitten des zuvor zu um die Führung kämpfenden Trios Harvick, Kyle Busch und Hamlin. Harvick, der kurz nach dem Boxenstopp zunächst hinter Elliott gelegen hatte, war somit wieder der Spitzenreiter.

In der Schlussphase ließ Harvick nichts mehr anbrennen. Er holte sich seinen dritten Saisonsieg 2018 in Folge, seinen neunten in Phoenix und den insgesamt 40. Sieg seiner Cup-Karriere knapp vor Kyle Busch, dem nach den meisten Führungsrunden "nur" Platz zwei blieb. Chase Elliott wurde Dritter. Die Top 5 wurden abgerundet von Denny Hamlin und Titelverteidiger Martin Truex Jr.

Neben Sieger Harvick, der diesmal "nur" 38 Führungsrunden verbuchte, fuhren für Stewart-Haas Racing auch Clint Bowyer (6.), Aric Almirola (7.) und Kurt Busch (10.) in die Top 10. Ein solchen Rundum-Erfolg hatte es in der Teamgeschichte bislang noch nie gegeben.

In der Punktewertung lag Harvick nach seinem Las-Vegas-Sieg an der Spitze, verlor diese aber aufgrund der Strafe mit Punktabzug wieder. So reiste Joey Logano mit einem Zähler Vorsprung auf Penske-Teamkollege Ryan Blaney als Tabellenführer nach Phoenix. Der neue Tabellenführer nach den 312 Rennrunden in der Wüste ist nun aber wieder Harvick, nachdem Logano 19. und Blaney 16. wurde.

Weiter geht's mit der dritten und letzten Station des West-Coast-Swings. Nach dem 1,5-Meilen-Oval in Las Vegas und dem Ein-Meilen-Oval in Phoenix steht am kommenden Wochenende das Zwei-Meilen-Oval im kalifornischen Fontana auf dem Plan.

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