NASCAR Dover 2: Überzeugender Sieg für Kevin Harvick

Kevin Harvick dominiert das zweite Rennen beim Double-Header in Dover, während Jimmie Johnson trotz Top-3-Ergebnis wieder aus den Top 16 der Tabelle herausfällt

(Motorsport-Total.com) - Nach dem Dreifacherfolg für Joe Gibbs Racing am Samstag mit Denny Hamlin an der Spitze ist der Double-Header der NASCAR Cup Series auf der "Monster Mile" in Dover am Sonntag mit einem Sieg für Kevin Harvick (Stewart/Haas-Ford) abgeschlossen worden.

Titel-Bild zur News: Kevin Harvick

Siebter Saisonsieg 2020 und jetzt Top 10 in der ewigen Bestenliste: Kevin Harvick Zoom

Bei der zweiten Auflage des Drydene 311 über 311 Runden auf dem betonierten Ein-Meilen-Oval führte Harvick nicht weniger als 223 Runden an. Und trotz einer späten Gelbphase, während der er an der Box die Führung verlor, ließ er sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen.

Am Ende wurde es für Harvick der siebte Saisonsieg 2020 und der 56. Sieg in seiner Karriere in der höchsten NASCAR-Liga. Damit hat er Rusty Wallace (55 Siege) überholt und liegt nun gleichauf mit dem in dieser Saison noch sieglosen Kyle Busch auf P9 der ewigen Bestenliste.

Rusty Wallace, der NASCAR-Champion von 1989, ist bei dieser Gelegenheit aus den Top 10 der ewigen Bestenliste herausgefallen. Kurioserweise ist Wallace genau am selben Tag auch in puncto Starts in der höchsten NASCAR-Liga hinter Harvick zurückgefallen (706 zu 707).


Fotostrecke: Die Bestenliste der NASCAR-Rennsieger

Was für Harvick momentan noch wichtiger ist als die ewige Bestenlisten: Mit dem Ergebnis des Sonntagsrennens in Dover steht schon jetzt fest, dass er die Regular-Season 2020 als punktbester Fahrer beenden wird. Das bedeutet für die Playoffs einen nicht zu unterschätzenden Bonus von 15 Punkten.

Zwei Stage-Siege für Kevin Harvick zu Beginn

Beim Start führte Matt DiBenedetto (Wood-Ford) das Feld an, weil er im Samstagsrennen den 20. Platz belegt hatte und damit gemäß Reglement für Double-Header-Wochenenden den besten Startplatz beim Sonntagsrennen einnehmen durfte.

Schon bald aber übernahm Harvick das Kommando. Obwohl oder gerade weil er im ersten Rennsegment (Stage 1) einen Boxenstopp eingelegt hatte, gelang es ihm, den in diesem Segment lange Zeit führenden Ryan Blaney (Penske-Ford) abzufangen. Blaney war nicht an der Box und hatte mit seinen abgefahrenen Reifen keine Chance gegen Harvick, der sich den Stage-1-Sieg holte.

Bevor in Stage 2 wieder Renntempo aufgenommen wurde, gab es eine Rotphase. Grund war kein Crash und diesmal auch nicht das Wetter. Stattdessen musste der Betonbelag der "Monster Mile" repariert werden, weil er aufgebrochen war. Als es weiterging, dauerte es nicht lange, bis Harvick wieder das Kommando übernahm und sich auch den zweiten Stage-Sieg des Tages sicherte.


NASCAR 2020: Dover 2

Die Highlights von Rennen 25 von 36 der NASCAR Cup Series 2020, dem zweiten der beiden Drydene 311 auf dem Dover International Speedway!

Letzter Restart: Jimmie Johnson verliert Führung an Harvick

Im entscheidenden dritten Rennsegment hatte Kevin Harvick das Geschehen ebenfalls klar im Griff und lag deutlich auf Siegkurs, als es 18 Runden vor Schluss die letzte von insgesamt sieben Gelbphasen des Tages gab. In dieser verlor Harvick die Führung an der Box, weil Cliff Daniels, der Crewchief von Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet), für nur zwei frische Reifen entschied.

Beim Restart führte somit Johnson das Feld an. Doch die Hoffnungen des siebenmaligen NASCAR-Champions auf seinen ersten Sieg seit mehr als drei Jahren lösten sich auf, als ihm Harvick auf der Innenbahn sofort wieder die Spitzenposition abnahm.

Während Harvick anschließend ungefährdet zu seinem siebten Saisonsieg, dem 56. seiner Cup-Karriere und dem 700. in der Cup-Historie von Ford fuhr, fiel Johnson noch hinter Martin Truex Jr. (Gibbs-Toyota) zurück und kam als Dritter ins Ziel.

Johnson fällt trotz P3 wieder aus Top 16 der Tabelle

Obwohl Johnson wie schon am Samstag sowohl in Stage 1 als auch in Stage 2 gepunktet hat und diesmal trotz einer frühen Strafe (zu schnelles Fahren in der Boxengasse) am Ende sogar in den Top 3 abgechlossen hat, ist er direkt wieder aus den Top 16 der Tabelle herausgefallen. Diesen für ihn wichtigen 16. Tabellenplatz hatte Johnson erst am Samstag eingenommen.

Weil am Sonntag aber sein schärfster Konkurrent und eigener Hendrick-Teamkollege William Byron ebenfalls in Stage 1 und Stage 2 gut gepunktet hat und letztlich direkt hinter Johnson auf P4 ins Ziel kam, ist Byron nun wieder auf den 16. Tabellenplatz nach vorn gerückt.

Jimmie Johnson

Jimmie Johnson wurde Dritter, ist in puncto Playoffs jetzt aber doch wieder außen vor Zoom

Kampf um den Playoff-Einzug: Entscheidung in Daytona

Vor dem letzten Rennen der Regular-Season und damit der letzten Chance auf den Playoff-Einzug hat Johnson jetzt vier Punkte Rückstand auf Byron. Indes haben Aric Almirola (Stewart/Haas-Ford), Kyle Busch (Gibbs-Toyota) und Kurt Busch (Ganassi-Chevrolet) am Sonntag ihr Playoff-Ticket 2020 gelöst. Sie belegten im Rennen P7, P11 und P13.

Abgesehen von Byron müssen Clint Bowyer (Stewart/Haas-Ford) und Matt DiBenedetto noch zittern, von Johnson (oder einem anderen erstmaligen Saisonsieger) im letzten Moment noch aus dem Kreis der Playoff-Teilnehmer verdrängt zu werden.

Bei dem mit Spannung erwarteten 26. und letzten Rennen der Regular-Season handelt es sich am kommenden Wochenende ausgerechnet um ein unvorhersehbares Superspeedway-Rennen: das Coke Zero Sugar 400 am Samstagabend unter dem Flutlicht des Daytona International Speedway.

Daytona Panorama

Das Coke Zero Sugar 400 in Daytona bringt die Entscheidung um die letzten drei Playoff-Plätze Zoom