NASCAR Charlotte-Roval: Allmendinger siegt, Kyle Busch & Co. aus Playoffs raus

Während der nicht in Playoffs mitkämpfende A.J. Allmendinger den ersten Saisonsieg holt, ist der Titelkampf unter anderem für Kyle Busch und Brad Keselowski aus

(Motorsport-Total.com) - Das sechste Rennen der laufenden Playoffs der NASCAR Cup Series 2023 war das erste, das nicht von einem Playoff-Teilnehmer gewonnen wurde. Am Sonntag auf der als "Roval" bekannten Rundkurs-Oval-Kombination des Charlotte Motor Speedway setzte sich A.J. Allmendinger (Kaulig-Chevrolet) durch und feierte seinen ersten Saisonsieg. (Fotos: NASCAR auf dem Charlotte-Roval)

Titel-Bild zur News: A.J. Allmendinger, Kyle Busch

Rennsieg für A.J. Allmendinger (#16), Playoff-Aus für Kyle Busch (#8) trotz P3 Zoom

Gleichzeitig haben unter anderem die Ex-Champions Kyle Busch (Childress-Chevrolet) und Brad Keselowski (RFK-Ford( das Weiterkommen in den Playoffs, nämlich den Einzug in die "Round of 8" verpasst. Kyle Busch wurde nach einem starken Rennen zwar Dritter, aber das ist in Summe seiner Ergebnisse in der "Round of 12" zu wenig. Er hätte das Roval-Rennen gewinnen müssen, um im Titelkampf zu bleiben. (Ergebnis: NASCAR auf dem Charlotte-Roval)

Aus den Playoffs ausgeschieden sind am Sonntag abgesehen von Kyle Busch und Brad Keselowski auch Bubba Wallace (23XI-Toyota) und Ross Chastain (Trackhouse-Chevrolet).

Indes haben sich Martin Truex Jr. (Gibbs-Toyota) als der punktbeste Fahrer der Regular-Season und auch Kyle Larson (Hendrick-Chevrolet) nach Start von ganz hinten im Rennen gerade so im Titelkampf gehalten. Und Tyler Reddick (23XI-Toyota) hat sich sogar aus dem Minus-Bereich kommend in den Playoffs gehalten.

Tyler Reddick, einer der beim Start des Rennens noch zwölf Playoff-Teilnehmer, legte von der Pole los. Ein anderer Playoff-Teilnehmer startete vom Ende des Feldes. Kyle Larson musste aufgrund eines Crashs im Freien Training (Samstag) im Ersatzauto ins Rennen gehen. Am Qualifying konnte er gar nicht teilnehmen.


Fotostrecke: Der aktuelle Playoff-Stand im NASCAR Cup 2023

Die ersten beiden Rennsegmente (Stage 1 und Stage 2) waren auf dem Charlotte-Roval auf jeweils 25 Runden angesetzt. Im Unterschied zu den vorherigen Rundkurs-Rennen in dieser Saison gab es am Sonntag aber wieder Stage-Cautions. Die hatte man für 2023 auf Rundkursen eigentlich abgeschafft.

Für das letzte Rundkurs-Rennen der Saison ist man aber zu den Stage-Cautions, wie es sie auch bei allen Ovalrennen gibt, zurückgekehrt. Die Fahrer waren die langen Green-Flag-Runs, wie es sie etwa auf dem Indianapolis-Rundkurs oder in Watkins Glen gab, körperlich nicht mehr gewohnt.

Stage-Siege für Tyler Reddick und Chase Elliott

Stage 1 wurde komplett von Polesetter Tyler Reddick angeführt und nach 25 Runden auch gewonnen. Als Zweiter kam 23XI-Teamkollege Bubba Wallace über die Linie, als Dritter Ross Chastain. Diese drei Piloten gehörten vor dem Start des Rennens zu den vier, die im Minus-Bereich der Playoff-Tabelle rangierten. Der vierte war Kyle Busch.

Busch beendete Stage 1 als Achter. Der Großteil des Feldes war in Stage 1 unter Grün an der Box gewesen. Hingegen fuhren Reddick, Wallace, Chastain und Busch, die allesamt so sehr auf Bonuspunkte angewiesen waren, das erste Rennsegment ohne Boxenstopp durch.

Stage 2 wurde anfangs von Christopher Bell (Gibbs-Toyota) angeführt. Dann nahm ihm der nicht für die diesjährigen Playoffs qualifizierte Chase Elliott (Hendrick-Chevrolet) die Führung ab. Elliott fuhr den Stage-Sieg unter Gelb ein, weil Josh Bilicki (Live-Fast-Chevrolet) im Infield von Corey LaJoie (Spire-Chevrolet) in einen Dreher geschickt wurde.

Hinter Elliott kamen Bell und dessen Gibbs-Teamkollege Denny Hamlin über die Linie. Mit P3 in Stage 2 sicherte sich Hamlin über die Punkte das Ticket für die dritte Playoff-Stufe, die am kommenden Wochenende beginnt. William Byron (Hendrick-Chevrolet) und Ryan Blaney (Penske-Ford) waren dank ihrer Rennsiege aus Fort Worth respektive Talladega ohnehin schon für die "Round of 8" qualifiziert.

Im Rennen auf dem Charlotte-Roval holten Tyler Reddick (4.), Ross Chastain (6.), Bubba Wallace (7.) und Kyle Busch (10.) in Stage 2 wieder Bonuspunkte. Und auch der vom Ende des Feldes ins Rennen gestartete Kyle Larson kassierte mit P5 ein paar Bonuspunkte im zweiten Rennsegment.

Kyle Busch vs. A.J. Allmendinger um den Rennsieg und mehr

Aufgrund unterschiedlicher Boxenstoppstrategien im Feld begann das entscheidende dritte Rennsegment mit Kyle Busch als Spitzenreiter. Er war im zweiten Segment unter Grün an der Box gewesen und hatte dann neun Positionen gewonnen als die Top 9 aus Stage 2 allesamt in der Stage-Caution tankten und Reifen wechseln ließen.

Solang Kyle Busch das Rennen anführte, solang lag er auf Kurs zum Einzug in die "Round of 8" der Playoffs. In der 58. von 109 Rennrunden wurde er aber von dem in den Playoffs keinerlei Rolle spielenden A.J. Allmendinger von der Spitzenposition im Rennen verdrängt. In diesem Moment rutschte Kyle Busch in der virtuellen Playoff-Tabelle direkt wieder in den Minus-Bereich ab. Gleichzeitig rückte Kyle Larson aus dem vorübergehenden Minus- in den Plus-Bereich vor.

Nach dem letzten Durchgang Green-Flag-Stops führte Allmendinger das Rennen weiterhin vor Kyle Busch an. Für Allmendinger ging es um seine Zukunft in der NASCAR-Topliga, die er mit einem Sieg ein wenig sicherer gestalten würde. Für Busch ging es um den Verbleib in den diesjährigen Playoffs, den er zu diesem Zeitpunkt im Rennen nur noch mit dem Sieg sicherstellen konnte.

Dank einer Gelbphase (Crash von Denny Hamlin in der Schikane vor Start/Ziel) mischten ab 30 Runden vor Schluss neben Allmendinger und Busch auch Ty Gibbs (Gibbs-Toyota) und William Byron im Kampf um den Sieg mit. Allerdings war es noch alles andere als der letzte Restart ...

Ein Crash von Erik Jones (Legacy-Chevrolet) nach Berührung durch Ricky Stenhouse (JTG-Chevrolet) in Kurve 2 sorgte direkt wieder für Gelb. Was folgte war ein Crash von Andy Lally (Ware-Ford) in Kurve 2 und damit eine weitere Gelbphase. Beim folgenden Restart führte Allmendinger vor Ty Gibbs, während Kyle Busch an dritter Stelle fahrend Druck machte.

16 Runden vor Schluss schickte Christopher Bell ausgangs des Infields Daniel Suarez (Trackhouse-Chevrolet) in die Mauer. Damit gab es nochmals Gelb. Und beim nächsten Restart gelang es Kyle Busch, Ty Gibbs zu überholen und damit die direkte Verfolgung von Spitzenreiter A.J. Allmendinger wieder aufzunehmen. Ein Feuer am JTG-Chevrolet von Ricky Stenhouse freilich sorgte direkt wieder für Gelb.

Kyle Busch verpatzt letzten Restart - die Entscheidung

Der letzte Restart erfolgte mit noch zehn zu fahrenden Runden. Bei diesem ließ Kyle Busch die Hinterräder zu stark durchdrehen und verlor damit die zweite Position an William Byron. Ganz vorne machte A.J. Allmendinger zunächst weiter das Tempo, geriet aber unter Druck von Byron. Und das brachte auch Busch wieder in Schlagdistanz. An der Reihenfolge änderte sich aber nichts mehr.

A.J. Allmendinger feierte mit 0,666 Sekunden Vorsprung auf William Byron seinen ersten Cup-Sieg seit über zwei Jahren. Kyle Busch, Ty Gibbs und Joey Logano (Penske-Ford) machten die Top 5 komplett, wobei Busch angesichts des verpassten Sieges am unglücklichsten über seine Platzierung sein muss.

Abseits des Kampfs um die Playoff-Plätze war Mike Rockenfeller zum dritten Mal in der laufenden Cup-Saison am Start. Im #42 Legacy-Chevrolet kam "Rocky" im 37-köpfigen Feld auf dem 29. Platz ins Ziel. Gestartet war er von Platz 26.

Playoffs: Kyle Busch, Brad Keselowski, Bubba Wallace, Ross Chastain out

Das Weiterkommen in den Playoffs verpasst haben - wie eingangs schon erwähnt - Kyle Busch, Brad Keselowski, Bubba Wallace und Ross Chastain.

Für Kyle Busch war der dritte Platz am Sonntag nicht ausreichend, um den Punkterückstand nach P34 (Crash) in Fort Worth und P25 in Talladega noch aufzuholen. Für Ross Chastain waren P2, P37 und P10 in den drei Rennen der "Round of 12" der Playoffs letztlich zu wenig, um den Einzug in die "Round of 8" zu schaffen.


NASCAR 2023: Charlotte-Roval

Die Highlights von Rennen 6 von 10 der Playoffs der NASCAR Cup Series 2023, dem Bank of America Roval 400 auf dem Charlotte-Roval!

Brad Keselowski kassierte in Stage 1 eine Durchfahrtsstrafe, weil er einmal die Schikane vor Start/Ziel nicht korrekt durchfahren hatte. In Stage 3 leistete sich Keselowski einen Dreher beim Angriff auf Ross Chastain. Ins Ziel kam Keselowski auf dem 18. Platz. Das war zusammen mit P7 aus Fort Worth und P32 (Crash) in Talladega zu wenig. Vor dem Rennstart auf dem Charlotte-Roval lag Keselowski auf Tabellenrang acht noch knapp im Plus-Bereich der Playoff-Tabelle.

Bubba Wallace hat an seinem 30. Geburtstag den Einzug in die "Round of 8" der Playoffs ebenfalls verpasst. Er verpasste im letzten Rennsegment die Schikane auf der Gegengerade, allerdings unverschuldet, weil er von Daniel Suarez in einen Dreher mit Austin Cindric (Penske-Ford) verwickelt wurde. Dennoch musste Wallace bis zum Stillstand abbremsen und verlor damit noch mehr Positionen als ohnehin. In den Playoffs wäre er aber wohl auch ohne das Chaos in der Schikane nicht weitergekommen. Er schoss die drei Rennen der "Round of 12" auf P3, P23 und P16 ab.

Die "Round of 8" der Playoffs besteht aus zwei 1,5-Meilen-Ovalen und einem Short-Track. Los geht die dritte Playoff-Stufe am kommenden Sonntag (15. Oktober) auf dem Las Vegas Motor Speedway. Anschließend wird auf dem Homestead-Miami Speedway (22. Oktober) gefahren und schließlich auf dem Martinsville Speedway, wo am 29. Oktober die letzten der insgesamt vier Finalteilnehmer ermittelt werden. Das Finale mit den vier punktgleich antretenden Titelanwärtern steigt dann am 3. November auf dem Phoenix Raceway.

Für Kyle Larson allerdings gibt es nicht erst am Sonntag, sondern schon am Mittwoch und Donnerstag (11./12. Oktober) wieder Fahrbetrieb. Auf dem Indianapolis Motor Speedway nimmt er für McLaren/Hendrick am zweitägigen Rookie-Test in Vorbereitung auf das Indy 500 der IndyCar-Saison 2024 teil.

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