NASCAR Bristol: Hamlin siegt - Logano und Harvick aus Playoffs raus!

Playoff-Feld von 16 auf 12 verkleinert: Während Denny Hamlin in Bristol gewinnt, sind unter anderem Joey Logano und Kevin Harvick aus dem Titelkampf eliminiert

(Motorsport-Total.com) - Auf dem Bristol Motor Speedway fand Samstagnacht das erste von drei sogenannten "Elimination Races" in den Playoffs der NASCAR Cup Series 2023 statt. Es war das letzte Rennen der ersten Playoff-Stufe ("Round of 16") und bei dem wurde die Anzahl der Titelkandidaten planmäßig um vier reduziert. Beginnend mit dem kommenden Wochenende fahren in der zweiten Playoff-Stufe ("Round of 12") nur noch zwölf Piloten um den Titel.

Titel-Bild zur News: Denny Hamlin

Dritter Saisonsieg für Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) Zoom

Diejenigen vier Piloten, für die der Traum vom NASCAR-Titel 2023 schon jetzt ausgeträumt ist, weil sie Samstagnacht in Bristol aus den Playoffs ausgeschieden sind: Vorjahreschampion Joey Logano (Penske-Ford), der seine letzte Saison fahrende Kevin Harvick (Stewart/Haas-Ford), Daytona-500-Sieger Ricky Stenhouse (JTG-Chevrolet) und auch Michael McDowell (Front-Row-Ford). (Fotos: NASCAR in Bristol)

Im Gegenzug haben sich Martin Truex Jr. (Gibbs-Toyota) und Bubba Wallace (23XI-Toyota) gerade so in den Playoffs und damit im Titelkampf gehalten. Bemerkenswert: Vor dem Start des Bristol-Rennens lagen sowohl Truex Jr. als auch Wallace im Minus-Bereich der Playoff-Tabelle.

Gewonnen wurde das Rennen derweil von Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) vor dem vom letzten Startplatz ins Rennen gegangenen Kyle Larson (Hendrick-Chevrolet) und dem von der Pole gestarteten Christopher Bell (Gibbs-Toyota). (Ergebnis: NASCAR in Bristol)

In den Playoffs hat es Bristol-Sieger Denny Hamlin ab dem kommenden Wochenende mit "nur" noch elf Mitstreitern zu tun. Dazu gehören Kyle Larson und Tyler Reddick, die an den vergangenen beiden Wochenenden das erste beziehungsweise zweite Playoff-Rennen gewonnen haben. Die Ausgangslage für die "Round of 12" stellt sich nach Punkten wie folgt dar:

Weil am Samstagabend in Bristol Regenschauer angesagt waren, wurde die geplante Startzeit eine Stunde nach vorn verlegt. Anstatt kurz nach 19:30 Uhr Ortszeit sollte es schon kurz nach 18:30 Uhr losgehen. Daraus wurde aber nichts. Nieselregen sorgte für eine Startverzögerung von rund einer halben Stunde. Um 19:10 Uhr (01:10 Uhr MESZ) wurde schließlich gestartet. Im Verlauf des Rennens gab es aber noch eine Unterbrechung aufgrund von Regen.


Fotostrecke: Der aktuelle Playoff-Stand im NASCAR Cup 2023

Christopher Bell war im Qualifying am Freitag das Kunststück gelungen, am dritten Playoff-Wochenende der Saison zum dritten Mal auf die Pole zu fahren. Drei Poles eines Fahrers bei den ersten drei Playoff-Rennen einer Saison: So etwas hat es in der seit 2004 geschriebenen Geschichte der NASCAR-Playoffs nie zuvor gegeben.

Später allerdings schaffte es ein Fahrer einmal sogar bei vier aufeinanderfolgenden Playoff-Rennen auf die Pole: Direkt in der Saison 2004 gelang dies gegen Ende der Playoffs dem damaligen Penske-Piloten Ryan Newman in Charlotte, Martinsville, Atlanta, Phoenix.

Zwei Stage-Siege nach dritter Pole in Folge für Christopher Bell

Zurück in die Playoffs 2023: Polesetter Christopher Bell führte am Samstagabend in Bristol bis zur ersten Gelbphase. Die gab es nach 69 Runden aufgrund einer Kollision zwischen A.J. Allmendinger (Kaulig-Chevrolet) und Austin Cindric (Penske-Ford), nachdem Allmendinger auf der Außenbahn in die Mauer geraten war.

Allerdings wurde die erste Gelbphase nicht von allen für einen Boxenstopp genutzt. Allen voran Corey LaJoie (Spire-Chevrolet), der in den Playoffs keine Rolle spielt, blieb draußen und verbuchte jede Menge Führungsrunden.

Kurz vor der ersten Stage-Flagge (Runde 125) aber gelang es Christopher Bell, die Führung zurückzuerobern. Er war unter Gelb an der Box gewesen und entsprechend besser bereift als LaJoie. Bell holte sich den Stage-1-Sieg, gefolgt von LaJoie und von Bubba Wallace, der um den Verbleib in den Playoffs zittern musste.

Bis das zweite Rennsegment in Angriff genommen wurde, gab es eine durch Regen bedingte Rotphase. Die dauerte allerdings nur 15 Minuten, dann ging es weiter und ohne weitere Unterbrechung bis ins Ziel. Als es in Stage 2 mit Grün losging führte zunächst weiterhin Christopher Bell das Feld an.

Im Verlauf eines längeren Green-Flag-Runs wurde Bell überholt von Kyle Larson, der das Rennen vom letzten Startplatz (P36) in Angriff genommen hatte. Grund war keine Rückversetzung, sondern ein Drift von Larson im Qualifying am Freitag.

Nach ein paar Runden ganz vorne war die Larson die Führung aber wieder los, und zwar an Bell. Der zum dritten Mal in Folge von der Pole gestartete Gibbs-Pilot holte sich schließlich auch den Stage-2-Sieg. Hinter ihm kam sein nicht in den Playoffs aktiver Teamkollege Ty Gibbs noch an Kyle Larson. Der Rookie verdrängte den schon seit zwei Wochen für die "Round of 12" qualifizierten Hendrick-Piloten auf die dritte Position in Stage 2.

Denny Hamlin fährt dritten Saisonsieg ein

Zu Beginn des dritten Rennsegments führte Ty Gibbs das Feld an, nachdem er beim Boxenstopp in der Stage-Caution am schnellsten abgefertigt worden war. Nach einiger Führungsarbeit des Rookies übernahm Gibbs-Teamkollege Denny Hamlin das Kommando. Er hatte seit Ende von Stage 2 die Gewissheit, es über die Punkte in die zweite Playoff-Stufe geschafft zu haben. Gleiches gilt für Hendrick-Pilot William Byron.

Im Kampf um den Rennsieg ließ Hamlin anschließend nichts mehr anbrennen. Er holte sich seinen dritten Saisonsieg letztlich souverän vor Kyle Larson und Christopher Bell. Ebenfalls in den Top 5 kamen Chris Buescher (RFK-Ford) und Rookie Ty Gibbs ins Ziel.


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Playoffs: Zwei Champions direkt in der "Round of 16" raus

Martin Truex Jr., der punktbeste Fahrer der Regular-Season, kämpfte in Bristol mit Bremsproblemen. Im dritten Rennsegment wurde er überrundet, und zwar ausgerechnet von Gibbs-Teamkollege Denny Hamlin. Just in diesem Moment driftete Truex Jr. auf dubiose Art und Weise in die Mauer. Es gab eine Gelbphase, aber weil sie von ihm selber ausgelöst wurde, war Truex Jr. nicht der sogenannte "Lucky Dog", der sich zurückrunden durfte.

Im Ziel waren es für Truex Jr. sogar zwei Runden Rückstand und nur P19. Trotzdem hat er es gerade so geschafft, in den Playoffs zu verbleiben, nachdem er beim Start des Rennens noch virtuell eliminiert war.

Virtuell eliminiert war beim Start des Rennens auch Bubba Wallace. Mit P14 hat aber auch er es geschafft, in die "Round of 12" einzuziehen. Anders als für Truex Jr., den NASCAR-Champion von 2017, für den es bereits die insgesamt zehnte Playoff-Teilnahme ist, fährt Wallace zum ersten Mal in seiner Karriere in den Playoffs mit.

Aus den Playoffs ausgeschieden sind wie eingangs bereits erwähnt Joey Logano, Kevin Harvick. Ricky Stenhouse und Michael McDowell.

Joey Logano wurde zu Beginn des dritten Rennsegments unverschuldet in einen Crash mit Corey LaJoie verwickelt. LaJoie hatte sich gedreht, worauf sein Auto in den Rennverkehr trudelte. Logano war zur falschen Zeit am falschen Platz und konnte einen Zusammenstoß nicht vermeiden. Dabei wurde die linke Hinterradaufhängung des #22 Penske-Ford so schwer beschädigt, dass das Rennen für den NASCAR-Champion von 2022 gelaufen war.

Damit ist Logano trotz P12 beim Playoff-Auftakt in Darlington und sogar P5 am vergangenen Wochenende in Kansas City mit nun P34 in Bristol aus den Playoffs ausgeschieden. Besonders bitter für den Titelverteidiger: Vor sieben Tagen kämpfte er eingangs der letzten Runde auf dem Kansas Speedway um die Führung mit dem nicht in den Playoffs aktiven Erik Jones. Dabei wurden beide von Tyler Reddick überholt, der sich anstelle von Logano mit Kansas-Sieg das "Round of 12"-Ticket gesichert hat.

Kevin Harvick, der seine letzte NASCAR-Saison fährt, hat das Weiterkommen in den Playoffs genau wie Logano um vier Punkte verpasst. Ausschlaggebend für das frühe Aus des NASCAR-Champions von 2014 im diesjährigen Titelkampf waren P19 vor zwei Wochen in Darlington, P11 vor einer Woche in Kansas City und nun P29 mit fünf Runden Rückstand in Bristol, wobei der große Rückstand keinem Zwischenfall, sondern Handlingsproblemen geschuldet war.

Für Daytona-500-Sieger Ricky Stenhouse lief die "Round of 16" mit P16, P23 und P10 unterm Strich nicht gut genug, um es mit den wenigen Bonuspunkten aus der Regular-Season in die zweite Playoff-Stufe zu schaffen. Gleiches gilt für Michael McDowell, der nach P32, P26 und P6 ebenso aus dem Titelkampf ausgeschieden ist.

Gefürchtete "Round of 12" der Playoffs steht an

Mit den zwölf in den Playoffs verbliebenen Fahrern Kyle Larson, Tyler Reddick, Denny Hamlin, William Byron, Martin Truex Jr., Chris Buescher, Kyle Busch, Christopher Bell, Ross Chastain, Brad Keselowski, Ryan Blaney und Bubba Wallace geht es in die zweite Drei-Rennen-Stufe im diesjährigen Titelkampf.

Eben diese zweite Playoff-Stufe ("Round of 12") beginnt am kommenden Sonntag (24. September) auf dem Texas Motor Speedway in Fort Worth und umfasst außerdem das Superspeedway-Rennen in Talladega (1. Oktober) und das Rundkursrennen auf dem Charlotte-Roval (8. Oktober).

Da die "Round of 12" aufgrund der Unwägbarkeiten in Talladega und auf dem Charlotte-Roval als die gefürchtetste Playoff-Stufe gilt, ist man gut beraten, das Ticket für die "Round of 8" möglichst direkt mit Rennsieg auf dem Texas Motor Speedway sicherzustellen.

Ab 2024 kein Dirt-Track-Rennen mehr in Bristol

Mit Blick auf die Zukunft wurde am Freitag bekanntgegeben, dass in der NASCAR Cup-Saison 2024 beide Bristol-Rennen auf dem Betonbelag stattfinden werden. Das Experiment des Dirt-Track-Rennens im Frühjahr wird nach drei Jahren beendet und zu den Akten gelegt.

Gewonnen wurden die drei Ausgaben des Bristol Dirt Race von Joey Logano (2021), Kyle Busch (2022) und Christopher Bell (2023). Der komplette Rennkalender für die NASCAR Cup-Saison 2024 wird in den kommenden Wochen erwartet.