• 28.01.2010 10:38

  • von Pete Fink

Montoya warnt Danica: "Eine lange Problemliste"

Nach Juan Pablo Montoya kommt mit Danica Patrick der nächste US-Promi neu in die NASCAR - der Kolumbianer weiß, was die 27-Jährige nun erwartet

(Motorsport-Total.com) - Juan Pablo Montoya weiß sehr genau wovon er spricht, wenn es um die großen Anpassungsprobleme geht, die die Formelpiloten für gewöhnlich in der NASCAR haben. Über zwei Jahre benötigte der Kolumbianer, um im Sprint-Cup vorne mitfahren zu können. Erst im dritten Anlauf gelang dem 34-jährigen in der Saison 2009 der Sprung unter die besten Zehn.

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya

Juan Pablo Montoya brauchte in der NASCAR über zwei Jahre

Montoyas NASCAR-Wechsel wirbelte im Spätsommer 2006 einigen Staub auf. Nun schickt sich mit Danica Patrick die nächste hochprominente Pilotin an, ihre ersten Gehversuche bei den Stockcars zu unternehmen. Der ehemalige Formel-1-Pilot erwartet für den US-Superstar "eine sehr lange Liste" von Problemen.#w1#

"Mit den Restrictor Plates in Daytona wird sie noch keine großen Komplikationen erleben", meint Montoya angesichts der dortigen PS-Reduzierung von über 800 auf etwa 450 Pferdestärken. "Aber in Fontana wird sie eine große Überraschung erleben. Denn für die IndyCars ist Fontana eine stark überhöhte Strecke, für die NASCAR ist es dort eher flach."

Auf dem Zweimeilen-Oval von Fontana beträgt die Kurvenüberhöhung 14 Grad. Dort will Patrick eine Woche nach ihrem ARCA-Debüt in Daytona zum ersten Mal in der Nationwide-Serie fahren. Montoya weiß: "Als wir dort mit den IndyCars fuhren, war Fontana ein schneller Superspeedway. Du konntest die ganze Zeit Vollgas geben und warst etwa 240 Meilen (386 Stundenkilometer; Anm. d. Red.) schnell. Das konntest du mit geschlossenen Augen machen."

Körperlich gibt es wenig Probleme

Danica Patrick

Beim ARCA-Rennen von Daytona geht es los: Danica Patrick fährt in der NASCAR Zoom

Nicht so in der NASCAR. "Hier musst du lupfen und bremsen, hier gibt es eine ganze Menge an Dingen, die du beachten musst." Sein Beispiel lautet: "Wenn du im Formelsport das beste Auto hast, dann wirst du das Rennen gewinnen. Wenn du in der NASCAR das beste Auto hast und du an die Box kommst, wo etwas geändert werden kann, dann kannst du plötzlich nicht mehr das beste Auto haben. Das hat dann ein anderer."

"Es ist richtig schwierig, mit den Streckenverhältnissen und der Konkurrenz Schritt zu halten. Das macht es zwar interessant, aber genau das musst du erst einmal lernen." Diese immense Ovalerfahrung der Langstreckenpiloten also, die den Neulingen das größte Kopfzerbrechen bereitet. Doch im Gegensatz zu vielen anderen erwartet Montoya im Fall Patrick keine körperlichen Defizite im Umgang mit den schweren Stockcars.

"Physisch wird sie keine Probleme bekommen. Wenn sie ein IndyCar fahren kann, dann kann sie das hier auch. Die einzige Sache sind vielleicht die hohen Temperaturen im Cockpit. Aber das Entscheidende ist das Fitnesslevel, dass du brauchst, um ein Formelauto zu fahren." Sein Rat an Patrick lautet: "Es wäre leichter für sie, wenn sie sich zwischen den IndyCars und der NASCAR entscheiden würde."