• 29.06.2010 10:08

  • von Pete Fink

Montoya schimpft gegen Jeff Gordon

Juan Pablo Montoyas Chase-Chancen schwinden unaufhörlich - in Loudon sah der Kolumbianer Jeff Gordon als Übeltäter und schimpfte öffentlich

(Motorsport-Total.com) - Für Juan Pablo Montoya dürfte sich die Frage nach der Chase-Qualifikation 2010 erledigt haben. Neun Rennen vor der endgültigen Playoff-Entscheidung sorgte sein 34. Platz von New Hampshire dafür, dass der Earnhardt/Ganassi-Chevrolet mit der Startnummer 42 satte 183 Punkte Rückstand auf Rang zwölf aufweist. Dabei wäre wesentlich mehr möglich gewesen.

Titel-Bild zur News: Juan Pablo Montoya

Juan Pablo Montoya erlebte in Loudon wieder einen Playoff-Rückschlag

Von der Pole-Position aus bestimmte Montoya die Anfangsphase und setzte sich anschließend hinter dem Petty-Ford von Kasey Kahne auf Position zwei fest. Der Kolumbianer lag also wieder einmal klar auf Top-5-Kurs, was sich im Rennverlauf jedoch als bitterer Trugschluss erweisen sollte: Ein suboptimaler Boxenstopp warf ihn ins intensive Kampfgeschehen hinter der Spitze zurück. Dort rieb sich der 34-Jährige auf.#w1#


Fotos: NASCAR in Loudon


Der Schuldige war schnell ausgemacht. "Derjenige, der mich fertig gemacht hat, war die 24", schimpfte Montoya in Richtung Jeff Gordon. "Alles begann mit einem schlechten Stopp. Das hat uns etwas weiter zurückgeworfen, als wir den ganzen Tag über unterwegs waren. Plötzlich fährst du weiter hinten und dort geben dir die Leute einfach keinen Raum. Gordon gibt dir niemals Raum. Eines Tages wird er dafür bezahlen."

Danach gab es noch Scharmützel Clint Bowyer und A.J. Allmendinger, bevor der Red-Bull-Toyota von Reed Sorenson den Rest erledigte. Doch die Initialzündung kam von Jeff Gordon. "Es ist schwer, denn 20 bis 40 Runden vor dem Ende fährt jeder aggressiv. Ich lag die ganze Zeit vor ihm und hatte dazu noch ein schnelleres Auto. Er ist mir am Kurvenausgang in meine Türe gefahren. Er hat mich ins Übersteuern gebracht, ich habe ihn berührt, aber ich hatte das schnellere Auto."

Die Geschichte der Saison

Juan Pablo Montoya, Reed Sorenson

Das Aus in Loudon: Für Juan Pablo Montoya war in Runde 280 Schluss Zoom

Schon nach dem Sonoma-Rennen sah sich Jeff Gordon der Kritik von Martin Truex Jr. (Waltrip-Toyota) ausgesetzt, den der Kalifornier umdrehte und sich anschließend entschuldigte. Im Fall Montoya sprach der Hendrick-Pilot von einem typischen Short-Track-Erlebnis. "Das ist das Racing, das du in dieser Zeit immer sehen wirst. Die Double-File-Restarts sind immer haarig und wild. Zwischen der 42 und mir gab es ein paar Vorfälle, aber wir haben uns durchgesetzt."

Im Zweikampf mit Gordon verbog sich Montoya seinen Frontsplitter. Mit einem nicht mehr voll funktionsfähigem Target-Chevy kam er sukzessive unter zunehmenden Druck der Konkurrenz. "Es ist die Geschichte unserer Saison", lautete der lapidare Montoya-Kommentar. Zum fünften Mal in 17 Rennen sah sein Auto die Zielflagge nicht, weitere dreimal musste die 42 nach leichteren Kollisionen Schadensbegrenzung betreiben.

Als letzter Hoffnungsschimmer in Sachen Chase bleiben die beiden Rennen von Indianapolis (25.7.) und Watkins Glen (8.8). Zwei Siege würden noch dafür sorgen, dass Montoya die nötige Zahl an Punkten gutmachen könnte. Aber nur, wenn in den kommenden beiden Sprint-Cup-Rennen von Daytona (4.7.) und Chicagoland (11.7.) keine weiteren Totalausfälle folgen.