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Montoya holt die Talladega-Pole!
Juan Pablo Montoya startet im spektakulären Chase-Kracher von Talladega von der Pole-Position - Denny Hamlin und Jimmie Johnson im Mittelfeld
(Motorsport-Total.com) - Ganz klar: Die Pole-Position von Talladega ist vermutlich die unwichtigste Pole des gesamten Motorsportjahres. Dazu werden die Positionen in der gigantischen Windschattenschlacht am Sonntagabend zu häufig gewechselt. Zudem ist es wesentlich wichtiger, dass das Fahrzeug im Draft, also im Windschatten, perfekt funktioniert.

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Juan Pablo Montoya schnappte sich in Talladega seine fünfte NASCAR-Pole
Aber auch der reine Speed muss natürlich im Auto stecken und zumindest in dieser Hinsicht gab das Einzelzeitfahren einen Fingerzeig. Und weil der 2.66 Meilen lange Superspeedway im US-Bundesstaat Alabama mit den Restrictor-Plates (etwa 450 statt 850 PS) problemlos mit Vollgas umrundet werden kann, stellt sich in der Qualifikation heraus, wer das derzeit beste Restrictor-Plate-Triebwerk baut.
Dies ist eindeutig die Motorenschmiede von Earnhardt/Childress-Racing: Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet; 51.863 Sekunden) holte sich die Pole-Position knapp vor Clint Bowyer (Childress-Chevrolet; 51.903). Es ist die insgesamt fünfte NASCAR-Pole des Kolumbianers, und nach Loudon und Indianapolis bereits die Dritte der laufenden Saison 2010.
ECR-Motoren geben den Takt vor

© NASCAR
Pole-Position: Juan Pablo Montoya profitierte von der ECR-Power Zoom
"Wir haben immer gute Autos, wenn es auf die Restrictor-Plate-Strecken geht", gab sich Montoya nicht ohne Grund selbstbewusst. Schließlich konnte er in Talladega bereits die Endresultate zwei und drei holen. Sein Ziel für Sonntag: "Du musst dich für das Rennende in eine gute Position bringen. Dann werden wir schon sehen, was dabei herauskommen wird. Ich freue mich auf ein gutes Rennen."
Kühlere Temperaturen und vor allem wesentlich weniger Wind halfen denjenigen, die eine frühe Startnummer gelost hatten. Montoya ging bereits als Sechster ins Einzelzeitfahren, und als Bowyer als 29. an die Reihe kam, verlor er im Gegenwind der ultralangen Start-/Zielgerade seinen kompletten Vorsprung.
Wie gut die ECR-Motoren sind, verdeutlichen Jeff Burton (Childress; 5.), Jamie McMurray (Earnhardt/Ganassi; 12.) und Kevin Harvick (Childress; 14.). "Ich mag an meinem Auto ein paar Sachen, die uns in der Qualifikation nicht gerade weiterhelfen", unkte der aktuelle Tabellendritte noch vor seinen beiden Runden. Es hatte sich umsonst Sorgen gemacht - und seine große Stunde wird am Sonntagabend schlagen.
Was macht Kevin Harvick?

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Kann sich Kevin Harvick wieder an die Spitze schleichen? Zoom
Denn in den letzten fünf der 188 Rennrunden wird es sich höchstwahrscheinlich lohnen, einen intensiven Blick auf Kevin Harvick zu werfen. Sein allgemeingültiger Sprint-Cup-Spitzname lautet nicht umsonst "Mr. Where-did-he-come-from?", was ihn zu einem heißen Geheimtipp macht. Und: Ein Talladega-Sieg würde den 34-jährigen Kalifornier mit einem Schlag wieder mitten ins Titelgeschäft befördern.
Dave Blaney im Tommy-Baldwin-Chevy nutzt übrigens ebenfalls die bärenstarken ECR-Triebwerke. Der zweitbeste "Go-or-go-homer" stellte die Startnummer 36 prompt auf Startplatz sieben. Wie üblich gingen die Qualifikanten außerhalb der Top 35 ein größeres Setup-Risiko als das Establishment ein, was neben Blaney auch Joe Nemechek (Nemco-Toyota; 4.), Casey Mears (Germain-Toyota; 9.), Jeff Fuller (Nemco-Toyota; 13.) und Michael McDowell (Whitney-Dodge; 15.) weit nach vorne brachte.
Neben ECR gab auch das Penske-Team ein starkes Statement ab: Die einzige Sprint-Cup-Mannschaft, die in der laufenden Saison noch Dodge-Triebwerke benutzt, kratzte mit Kurt Busch (3.), Sam Hornish Jr. (10.) und Brad Keselowski (11.) geschlossen an den Top 10. Dale Earnhardt Jr. (6.) und Stewart/Haas-Pilot Ryan Newman (8.) sind die beiden Hendrick-Vertreter unter den besten Zehn.
Die großen Titelkandidaten Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) und Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) starten direkt hintereinander: Hamlin wurde 17., Johnson landete auf Rang 19. Die Startflagge zum wahrscheinlich spektakulärsten Chase-Rennen der Saison 2010 fällt am Sonntagabend aufgrund der Zeitumstellung bereits um 18:15 Uhr MEZ.

