• 25.03.2008 16:23

  • von Pete Fink

McMurray: Geht es jetzt geht um die Karriere?

Für Jamie McMurray steht beim Goody's Cool Orange eine Menge auf dem Spiel - in letzter Konsequenz sogar seine Karriere im NASCAR-Sprint-Cup

(Motorsport-Total.com) - Als sich im Herbst 2002 der damalige Titelkandidat Sterling Marlin verletzte und bei Chip Ganassi durch einen jungen Nachwuchspiloten ersetzt wurde, erwartete kein Mensch Wunderdinge von seinem damals 26-jährigen Ersatzmann aus der Busch-Serie, der bis dahin kein einziges Rennen gewonnen hatte.

Titel-Bild zur News: Jamie McMurray

Jamie McMurray wird in Martinsville im Brennpunkt des Geschehens stehen

Doch Jamie McMurray überraschte das Establishment gewaltig, als er in einem denkwürdigen Rennen von Charlotte gleich bei seinem zweiten Cup-Auftritt triumphierte - vor den Herren Labonte, Stewart, Gordon, Wallace, Johnson, Newman und Earnhardt Jr. Ein Vertrag als Stammfahrer im Texaco-Dodge von Ganassi folgte auf dem Fuss.#w1#

Fünfeinhalb Jahre und 190 Cup-Aufritte später ist vom einstigen Ruhm nur noch ein Trümmerhaufen übrig, denn McMurray fährt in einem absoluten Top-Team und ist seit knapp zwei Wochen aus den Top 35 herausgeflogen. Ein Roush-Ford muss sich am Wochenende in Martinsville in die Qualifikation begeben.

Eigentlich unglaublich, und in keinster Weise durch irgendwelche Tricks mit Punktetausch und Co. begründet - es ist ein sportliches Drama, denn McMurray hat 2008 als bestes Resultat Platz 22 von Fontana stehen. Vier lächerliche Punkte sind es zu Sam Hornish Jr. und dessen Penske-Dodge, nach der NASCAR-Arithmetik nur zwei Positionen.

Schnelle Reaktion gefordert

Jamie McMurray

In Martinsville hilft Jamie McMurray nur eine absolute Top-Leistung Zoom

In Martinsville steht also extrem viel auf dem Spiel für den 31-Jährigen. Das Sommerrennen von Daytona 2007 hat gezeigt, dass er jederzeit ein Siegkandidat ist und ein Top-10-Resultat dürfte dazu führen, dass das Qualifikationserlebnis nur ein kurzfristiges Intermezzo war.

Allerdings ist McMurray nicht unbedingt als der psychisch stabilste Pilot bekannt, der bereits 2006 zur Unterstützung eines Sportpsychologen griff, weil er nach seinem vorzeitigen Wechsel von Ganassi zu Roush - den Jack Roush übrigens teuer bezahlte - einfach nicht zu Recht kam.

Viele Szenebeobachter unterstellen McMurray ein hochsensibles Gemüt, der sich nun seiner wohl härtesten Prüfung bisher gegenüber sieht, denn wenn ein Roush-Ford dauerhaft um die Qualifikation zu einem Sprint-Cup-Event kämpfen muss, während seine vier Teamkollegen locker in den Top 10 fahren, dann kann man sich die Konsequenzen an allen fünf Fingern abzählen.

Wie gesagt - es sind nur winzige vier Punkte, die ihn von Platz 35 trennen und was auf dem Short Track von Martinsville nun gefordert ist, ist kluges und bedachtes Vorgehen. Es ist dort McMurrays zehntes Cup-Rennen und seine Statistik zeigt sechs Top-10-Platzierungen bei nur einen einzigen Ausfall. Den kann er sich am Wochenende nicht leisten, denn einige US-Experten nehmen bereits den Begriff "Karriere" in den Mund.

McMurray selbst ist "froh, dass das nächste Rennen in Martinsville ist. Vergangene Saison war ich im Frühjahr in der Qualifikation Zweiter und Neunter im Herbstrennen. Es ist eine meiner Lieblingsstrecken und daher weiß ich genau, was ich tun muss, um ins Rennen zu kommen."