• 21.02.2014 00:30

  • von Pete Fink

Live-Ticker: Wieder Chaos in Daytona!

Duel 1 ist gelaufen: Matt Kenseth gewinnt vor Kevin Harvick und Kasey Kahne - Jimmie Johnson löst in Duel 2 einen Big-One aus - Denny Hamlin siegt

(Motorsport-Total.com) - In wenigen Minuten wird es ernst: In den beiden Budweiser Duels wird sich entscheiden, wer von den 49 Sprint-Cup-Piloten das Ticket für das Daytona 500 löst - und wer vorzeitig nach Hause fahren muss. Eine Qualifikation für das Daytona 500 ist vor allem für die kleineren Teams eine fast überlebenswichtige Angelegenheit, denn inklusive Preisgeld und Sponsoreneinnahmen ist im Erfolgsfall rund eine halbe Million US-Dollar sicher. Daher werden die jeweils 60 Umläufe in den Duels zu den vielleicht sogar wichtigeren Runden als am Sonntagabend.

Titel-Bild zur News: Matt Kenseth, Kevin Harvick, Kasey Kahne

Zieleinlauf in Duel 1: Matt Kenseth knapp vor Kevin Harvick und Kasey Kahne Zoom

Die äußeren Bedingungen rund um den Daytona International Speedway sind perfekt: Die Sonne lugte den ganzen Donnerstag durch ganz wenige Wolken bei Temperaturen um die 25 Grad Celsius. Wind gibt es kaum und auch für den Abend sind immer noch knappe 20 Grad angesagt. Das regnerische Wetter soll erst am Freitag in Nord-Florida ankommen und wird vermutlich das Renngeschehen im weiteren Verlauf des Wochenendes beeinflussen. Nicht aber die beiden Duels.

Die Renndistanz von jeweils 60 Runden bedeutet, dass es pro Duel mindestens einen Tankstopp geben wird, bei dem nicht zwingend die Reifen gewechselt werden müssen. Pro Duel qualifizieren sich jeweils die Top 15 für die Startplätze drei bis 32. Der Sieger von Duel 1 startet im Daytona 500 auf Startplatz 3, der Sieger von Duel 2 geht von Startplatz 4 aus ins Rennen. Polesitter Austin Dillon (Childress-Chevrolet) und der zweitplatzierte Martin Truex Jr. (Furniture-Row-Chevrolet) behalten in jedem Fall ihre Positionen aus der Qualifikation.

Die Startflagge für Duel 1 wird für 1:15 Uhr erwartet, um 2:30 Uhr soll Duel 2 starten. Die Startaufstellungen gibt es unter diesem Link. Gerade wird bekannt gegeben, dass sich das Humphrey-Team von Dave Blaney (Startnummer 77) offiziell zurückgezogen hat. Riesenpech für die neue Sprint-Cup-Mannschaft, die kein Ersatzauto in Daytona hatte und in den Massencrash vom Mittwoch verwickelt war. Es starten also nur 48 Piloten.


Daytona 500

Ein kurzer Ausflug in die NASCAR-Historie: Die Startaufstellung zum Daytona 500 wurde von Anfang an (1959) über Qualifikationsrennen ermittelt, früher gab es dafür sogar Meisterschaftspunkte. Ursprünglich ging es über 100 Meilen, Ende der 1960er Jahre wurde um 25 Meilen verlängert, um einen Tankstopp einzubauen. 1972, also zu Beginn der Modern-Era, fielen dann die Punkte weg. Nach der Einführung der Restrictor-Plates 1988 war es bis 2003 wieder möglich, ohne Benzinstopps über die Distanz zu kommen, bis kleinere Tanks eingeführt wurden. Seit 2005 gibt es die aktuelle Renndistanz von 150 Meilen (60 Runden) und in dieser Saison fährt man zum ersten Mal unter Flutlicht.

Die Autos rollen und das Stewart/Haas-Duo Tony Stewart und Danica Patrick muss sich ans Ende des Feldes zurückfallen lassen. Grund ist jeweils der Motorschaden aus dem Freien Training vom Samstag, was übrigens aufgrund der One-Engine-Rule auch für das Daytona 500 gilt. In Duel 2 teilt Bobby Labonte (HScott-Chevrolet) das Stewart/Haas-Los. Auch die Crashopfer vom Mittwoch, die in ihren Ersatzautos sitzen, müssen nach hinten. Gleich fällt die Startflagge - Green, Green, Green!

Die Stopps ziehen das Feld auseinander

Daytona Duel 2014

Daytona unter Flutlicht: Start ins erste Qualifikationsrennen Zoom

Die ersten 15 Runden verlaufen sehr ruhig. Die untere Linie funktioniert noch nicht, weshalb sich die Piloten oben wie an der Perlenschnur einordnen. Dillon führt vor Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet) und Marcos Ambrose (Petty-Ford). Matt Kenseth (Gibbs-Toyota) geht nun nach unten und ein paar Kollegen folgen ihm - unter anderem Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet). Earnhardt riecht den Braten, setzt sich vor Kenseth und geht in Front.

Viel Bewegung ist im Feld, aber bislang keine Unfälle. Zu Rennhalbzeit ist Reed Sorenson (Baldwin-Chevrolet) in der Garage und damit aus der Entscheidung draußen. Vorne liegt Kenseth vor Earnhardt und Greg Biffle (Roush-Ford). Die Boxenstopps kommen in Runde 37 unter Grüner Flagge. Fuel-Only-Stopps, zwei neue Reifen und vier Neue - alle Strategien werden gespielt und daher zieht sich das Feld in die Länge. Kenseth führt in der Alleinfahrt, aber der Pulk dahinter holt ihn schnell wieder ein.


Fotos: Daytona 500, Training/Duels


Vorne liegt nun ein Paket von 15 Piloten, also genau die Zahl an Teams, die sich ins Daytona 500 fahren würden. Die Vier-Reifen-Stopper sind zurückgefallen, darunter befinden sich Stewart, Biffle, Kyle Busch und Polesitter Dillon. Michael McDowell (Leavine-Ford) und Joe Nemechek (Nemco-Toyota) sind eine Runde zurück - Ten to go! Die Gruppe um Stewart hat viel Boden gutgemacht und die letzten Nachzügler von vorne eingeholt. "Smoke" ist nun 15. und hätte sich damit ins Daytona 500 gefahren. Five to go!

Ein Hauen und Stechen um Platz 15 beginnt, denn die beiden Gruppen haben sich vereinen können. Vorne gewinnt Kenseth ein enges Three-Wide-Finale vor Harvick und Kahne. Marcos Ambrose, Earnhardt, Josh Wise, Aric Almirola, A.J. Allmendinger, David Gilliland, Ryan Newman, Stewart, Cole Whitt, Greg Biffle, Danica Patrick und Rookie Alex Bowman stehen im Daytona 500! Noch nicht sicher dabei: Brian Vickers, Joey Logano, Parker Kligerman, Ricky Stenhouse und der mit Handlingsproblemen kämpfende Kyle Busch. Jetzt werden die Rechenschieber herausgezogen. Was ist nun bekannt?

Duel 1: Jetzt wird gerechnet

Daytona Duel 2014

Daytona aus der Sicht des Starters: Der Auftakt vom zweiten Duel Zoom

Stenhouse hat sein Daytona-Ticket, weil seine Zeit aus der Qualifikation gut genug war. Kyle Busch steht im Rennen über die Ownerwertung 2013, Logano müsste es ebenfalls geschafft haben. Kurt Busch (in Duel 2) hat das Past-Champion-Ticket nun ebenfalls sicher, weil sich Stewart aus eigener Kraft ins 500 fuhr. Der erste richtig prominente Wackelkandidat von Duel 1 ist also Vickers (nur Platz 37 in der Quali, Platz 24 in der Ownerwertung 2013).

Jetzt wird es kompliziert: Harvicks Stewart/Haas-Chevy fiel durch die Post-Race-Inspektion. Im Rennen steht er wohl, aber welche Strafe folgt nun? Und welche Lehren ziehen die Teams aus Duel 1? Die Top 7 hatten einen reinen Benzinstopp unternommen. Ist das die Maßgabe für Duel 2? Und gilt die alte Duel-Regel: Ein Rennen ist ruhig, im anderen kracht es? Wir werden es gleich herausfinden, denn die Autos für das zweite Qualifikationsrennen rollen - los geht's.

Nach ersten Informationen wird das Harvick-Ergebnis aus Duel 1 annulliert. Bedeutet dies für Vickers, dass er im Daytona 500 steht? NASCAR muss dazu noch Aufklärung leisten. Auf der Strecke ist es ruhig: Brad Keselowski führt vor Carl Edwards und Jeff Gordon. Im Single-File-Racing haben die ersten zwölf Fahrzeuge eine Lücke gerissen, 15 von 60 Runden sind gefahren. Dann kommt die Auflösung aus Duel 1: Harvick wird auf P24 gewertet, alle anderen rücken eine Position auf. Das folgt: Vickers steht im 500, Harvick auch, da er die Ownerpunkte der Startnummer 39 (Ryan Newman) geerbt hat.

Vier Teams sind weit zurückgefallen: Michael Annett, Oldie Morgan Shepherd, Justin Allgaier und Ryan Truex. Vorne lst alles unverändert, bald stehen die Boxenstopps an. Wieder ist es Runde 37, in der getankt wird. Leader Keselowski bekommt eine Speeding-Penalty, Eric McClure im dritten Front--Row-Ford hat technische Probleme. Der neue Leader ist Denny Hamlin, der eine Runde später zum Tanken kam. 12 Autos bilden jetzt die Spitzengruppe und Keselowski hat doppelt Pech: Nun ein Plattfuß! Ihm kann es insofern egal sein, weil er über sein Einzelzeitfahren qualifiziert ist.

Johnson ohne Sprit - es kracht

Martin Truex Jun.

Martin Truex Jun. verliert im Big-One auf der Ziellinie sein Einsatzauto Zoom

Kurt Busch liegt hinter Leader Hamlin und wird sich wohl aus eigener Kraft qualifizieren, was das Past-Championship-Provisional an Bobby oder Terry Labonte weitergeben würde. Ten to go! Die Top 15 liegen in einer Gruppe vorne und können ins Ziel gondeln. Landon Cassil fährt acht Sekunden dahinter und ist als 16. auch sicher im 500, weil sich Truex in der Gruppe befindet. Zwei Runden vor dem Ende verabschiedet sich Casey Mears ohne Sprit. Dann geschieht das Unfassbare auf der Zielgeraden: Ein völlig unnötiger Big-One!

Jamie McMurray touchiert Jimmie Johnson, dahinter bricht das Unheil aus. Truex rauscht in beide, Clint Bowyer überschlägt sich, auch David Ragan und Michael Waltrip sind involviert. Jede Menge Einsatzautos sind ohne Not Schrott. Es gewinnt Hamlin vor Jeff Gordon und Kurt Busch. Der Rest wird gerade entwirrt und es wird angesichts des Chaos wohl noch etwas dauern, bis NASCAR das komplette Resultat bekannt geben kann.

Erste Aufklärung zum Unfallhergang: Johnson war in der letzten Kurve der Sprit ausgegangen! Der sechsfache Champion versuchte noch die Konkurrenz zu warnen, indem er seine Hand aus dem Window-Net streckte, aber alles ging viel zu schnell. Dem Kaifornier blieb nichts anderes übrig, als sich für das entstandene Chaos zu entschuldigen. Eines wissen wir: Ein Duel war auch 2014 ruhig, ein anderes nicht. Und: Nicht die Zielflagge zählte für das Ergebnis von Duel 2, sondern die Gelbe Flagge, beziehungsweise die Positionen zum Zeitpunkt, an dem Gelb kam.

Das Ergebnis steht: Neben Hamlin, Gordon und Kurt Busch fuhren auch Paul Menard, Brian Scott, Trevor Bayne, Kyle Larson, Landon Cassill, Clint Bowyer, Jamie McMurray, Terry Labonte, Bobby Labonte, Casey Mears, Carl Edwards und Jimmie Johnson ins Daytona 500. Die vier Qualifikanten über das Einzelzeitfahren sind: Keselowski, Stenhouse, Logano und Michael Annett. Die sechs Qualifikanten über die Ownerwertung 2013 heißen Kyle Busch, Kevin Harvick, Reed Sorensen, Justin Allgaier, Parker Kligerman und Michael Waltrip. Weil es keinen Past-Champion mehr gab, rutschte David Ragan auf P43 gerade noch ins Feld.

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