Letzte Gelbphase: "Ein dummer Fehler"
Warum gab es in Bristol kurz vor dem Ende noch einmal Gelb? NASCAR-Vizerennchef Robin Pemberton berichtet über einen ungewöhnlichen Fehler
(Motorsport-Total.com) - Als alle dachten, dass das Marathonrennen von Bristol regulär zu Ende gehen würde, gab es wenige Runden vor Schluss tatsächlich noch einmal eine Gelbphase. Die Verwunderung war groß, denn keiner wusste so recht, warum das Feld im Food City 500 noch einmal verlangsamt wurde. Es gab weder einen Unfall, noch einen Defekt, auch eine Debris-Caution wurde nicht ausgerufen. Noch als das Feld unter Gelb kreiselte, begann es erneut zu regnen und NASCAR zog einen Schlussstrich: Nach neun Stunden gab es keinen Restart mehr, Carl Edwards führte das Feld ins Ziel.

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Sieg unter Gelb: Carl Edwards rollt in Bristol über die Ziellinie Zoom
Anschließend gab NASCAR-Vizerennchef Robin Pemberton Aufklärung über die Phantom-Gelbphase - es handelte sich um einen menschlichen Fehler: "Oben auf dem Flaggenstand hat sich jemand auf den Knopf mit der manuellen Überbrückung gelehnt", berichtete Pemberton. "Als der Flaggenstand dann realisiert hat, dass die Gelben Lichter angegangen waren, haben sie die Gelben Flaggen herausgeholt und danach haben wir vom Tower der Rennleitung aus das Feld eingefroren."
Normalerweise drückt man nur dort im Tower auf den Auslöserknopf für eine Gelbphase und war deswegen verwundert. "Es sieht so aus, als hätten ein paar Flaggenstände diese manuelle Überbrückung", sagte Pemberton. "Der Zugriff darauf war wohl nicht sauber geschützt und als sich das Flaggenpersonal gegen den Knopf lehnte, gingen die Gelben Lichter an. Daher gab es die letzte Caution, was nichts anderes als ein dummer Fehler war." Der allerdings ohne sportliche Konsequenzen blieb, was wiederum Sieger Edwards freute.
"Wenn NASCAR und Robin unmittelbar nach dem Rennen erklären können, was genau passiert ist, dass es ein Fehler war, den man nicht mehr korrigieren konnte, dann sagt das einiges über den Führungsstil in unserem Sport aus", meinte der Roush-Pilot. "Sie müssen eine Menge Entscheidungen treffen und wir alle machen Fehler. Selbst wenn es so gekommen wäre, dass ich unter dieser Entscheidung hätte leiden müssen, dann wäre ich doch zufrieden damit gewesen, wenn die Rennleitung gesagt hätte: Sorry, wir haben Mist gebaut."
Trotzdem will Pemberton aus dem Vorfall lernen: "Klar war uns das eine Lektion und wir werden ein paar Dinge untersuchen. Wir können zwar in der Rennleitung unsere Elektronik im Griff haben, aber dann müssen wir selbstverständlich auch die Elektronik der Strecken integrieren. In dem Bereich gibt es für uns also noch ein wenig Arbeit. Zum Beispiel bei der Sicherung der manuellen Überbrückung."

