• 28.02.2009 02:24

  • von Pete Fink

Las Vegas: "Busch-Brothers" in Startreihe eins

Die Qualifikation zum Shelby 427 brachte eine NASCAR-Premiere: Kyle und Kurt Busch fuhren in Startreihe eins - Polesetter am Sonntag ist aber Jimmie Johnson

(Motorsport-Total.com) - Seltsames geschah in der Sprint-Cup-Qualifikation von Las Vegas: Kyle Busch (Gibbs-Toyota; 29,033 Sekunden) drehte im Einzelzeitfahren zum Shelby 427 zwar die schnellste Runde, muss nach seinem Motorwechsel aus dem Freien Training das Rennen am Sonntag jedoch von ganz hinten aufnehmen.

Titel-Bild zur News: Kyle BuschDaytona, Daytona International Speedway

Kyle Busch holte sich beim Heimrennen von Las Vegas die Pole Position

Es ist eine Parallelität der Ereignisse aus der Vorwoche, als der damalige Fontana-Polesetter Brian Vickers (Red-Bull-Toyota; 18.) nach einem Triebwerkswechsel ebenfalls in die letzte Startreihe verbannt wurde. Der Unterschied: Im Fall Kyle Busch war dieser Umstand schon vor dem Qualifying bekannt.#w1#


Fotos: NASCAR in Las Vegas


"Ich wusste nicht, was ich erwarten konnte", sagte der einigermaßen überraschte 23-jährige Lokalmatador, der seine Pole Position in der NASCAR-Statistik jedoch behalten kann. Diese Statistik ist seit Las Vegas um eine Anekdote reicher, denn die erste Startreihe bleibt im Familienbesitz.

Der Grund: Kyles älterer Bruder Kurt drehte als Zweiter in seinem Penske-Dodge eine Runde von 29,078 Sekunden. Die beiden Lokalmatadoren standen in ihren vier gemeinsamen Sprint-Cup-Jahren noch niemals zusammen ganz vorne im Feld, und auch in den 60 NASCAR-Jahren zuvor gelang dieses noch keinem einzigen aktiven Brüderpaar in deren Heimrennen.

Johnson Dritter - Mark Martin als Geheimtip?

Dritter wurde NASCAR-Champion Jimmie Johnson (29,081 Sekunden), der sich anschließend "ziemlich zufrieden" gab. Der Grund: Der Hendrick-Pilot wird das Feld ins Shelby 427 führen, weil durch die Strafversetzung von Kyle Busch die innere Linie geschlossen eine Position nach vorne rutscht.

Jimmie Johnson, Daytona, Daytona International Speedway

Jimmie Johnson und Chad Knaus waren mit Platz drei nicht unzufrieden Zoom

Johnson war in der Qualifikation auch der einzige aus dem Hendrick-Dream-Team, der sich ganz vorne platzieren konnte. Dies gelang auch dem Schnellstes aus dem Freien Training nicht, Johnsons Teamkollege Mark Martin. "Wir haben noch nichts erreicht, keine Qualifikation und kein Rennen", warnte Martin nach dem ersten Freien Training - und er sollte Recht behalten.

Denn für die Qualifikation zog der 50-Jährige beim Einzelzeitfahren die ungünstige Startnummer eins. Das Resultat lautete 29,140 Sekunden und nur Platz 8. Für viele in der NASCAR-Garage zählt Martin am Sonntag jedoch zu den Geheimfavoriten, weil der 50-jährige NASCAR-Routinier in Diensten von Rick Hendrick in der Spielermetropole bereits einige herausragende Vorstellungen abgegeben hatte.

Enges Mittelfeld

Dale Earnhardt Jr. und Jeff Gordon hingegen kamen im Einzelzeitfahren nicht ohne Probleme durch ihre jeweils erste, und unter normalen Umständen auch immer schnellere von zwei Runden. Sie belegten am Ende abgeschlagen die Plätze 28 und 31. Platz vier und fünf ging an zwei starke Waltrip-Toyotas von David Reutimann und Marcos Ambrose.

David Reutimann

Auch David Reutimann musste vor der Qualifikation den Motor tauschen Zoom

Allerdings mussten auch Reutimann und Ambrose wie Polesetter Kyle Busch ihren Toyota-Motor wechseln. Gleiches gilt für die beiden Red Bulls von Brian Vickers und Scott Speed. Hat Toyota in Las Vegas ein Motorenproblem? Juan Pablo Montoya (EGR-Chevrolet) kann dies herzlich egal sein. Der Kolumbianer fuhr auf einen durchschnittlichen 23. Startplatz.

Vorzeitig abreisen müssen folgende Piloten: Travis Kvapil (Yates-Ford), Dave Blaney (Prism-Toyota), Mike Garvey (H&S-Dodge), Jeremy Mayfield (Mayfield-Toyota), Sterling Marlin (Phoenix-Dodge), Scott Riggs (Baldwin-Toyota), Tony Raines (Front-Row-Chevroelt) und Dexter Bean.

Sprint-Cup-Rookie Bean lieferte mit einem verzweifelten Versuch in Turn 4 den einzigen wirklichen Aufreger der Qualifikation von Las Vegas: Nach einem Quersteher blieb Bean voll im Gas, und schleuderte in seinem Blackjack-Dodge in 31,077 Sekunden über die Ziellinie.