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Kyle Busch mit Sieg Nummer acht - Montoya Vierter
Kyle Busch gewann 2008 auch das zweite Rundkursrennen vor Tony Stewart, Marcos Ambrose und Juan Pablo Montoya - Riesencrash gegen Rennende
(Motorsport-Total.com) - Der NASCAR-Lauf von Kyle Busch, Joe Gibbs Racing und Toyota geht unvermidert weiter: Die 2008 so dominierende Mannschaft sorgte zusammen mit Tony Stewart in Watkins Glen für einen nahezu ungefährdeten Doppelsieg, während mit Marcos Ambrose im Wood-Ford und Juan Pablo Montoya (Ganassi-Dodge) zwei Rundstreckenstars am Ende keine Waffen mehr gegen die beiden bärenstarken Camrys hatten.

© NASCAR
Seine Finger zeigen es an: Kyle Busch gewann in Watkins Glen zum achten Mal
Es war bereits der achte Saisonsieg des diesjährigen Shooting-Stars Kyle Busch, der durch seine zehn Bonuspunkte aus Watkins Glen damit auch als der topgesetzte Sprint-Cup-Pilot in den NASCAR-Chase gehen wird. Dies steht nunmehr genauso fest wie die Tatsache, dass Stewart durch seinen erneuten zweiten Platz in der Saison 2008 weiterhin sieglos bleibt, während Ambrose und Montoya ihren jüngsten Aufwärtstrend fortsetzen konnten.#w1#
Doch bevor dies alles zementiert werden konnte, rieben sich die vielen Zuschauer in Watkins Glen in der zweiten von 90 Runden erst einmal verwundert die Augen, als Oval-Spezialist Dale Earnhardt Jr. mit einem blitzsauberen klassischen Ausbremsmanöver an Polesetter Kyle Busch vorbei in Führung ging. Der Gibbs-Youngster schien über die Aktion Earnhardts so verwundert, dass er - kurzzeitig völlig aus dem Rhythmus gekommen - gleich auch Jimmie Johnson und Jeff Gordon durchschlüpfen ließ.
Dadurch lagen plötzlich drei Hendrick-Chevrolets in Front, doch keiner aus dem NASCAR-Powerhouse sollte am Rennende eine entscheidende Rolle spielen können: Earnhardt führte zu Beginn zwar viele Runden lang, wurde in der zweiten Tankperiode aber durch eine suboptimale Strategie - und ein wenig Pech mit dem Fallen einer Gelbphase - ins bedeutungslose Mittelfeld zurückgeworfen.
Montoya und Ambrose pflügen durchs Feld

© NASCAR
Dale Earnhardt Jrs. Budenzauber war in Watkins Glen von temporärer Natur Zoom
Jeff Gordon ärgerte sich das gesamte Rennen über mit einem äußerst störrischen Hendrick-Chevy herum, der den vierfachen Watkins-Glen-Sieger die meiste Zeit im hinteren Mittelfeld festnagelte. Einzig Johnson sah lange wie ein ernsthafter Konkurrent des dominierenden Gibbs-Duos aus, bevor ihn ein Plattfuß nach einer kleinen Räuberei über einen Curb samt Grasfläche zeitweise zurückfallen ließ.
Umgekehrt ging es für zwei Cup-Piloten zu Beginn in Riesenschritten nach vorne: Juan Pablo Montoya und der Nationwide-Sieger vom Samstag, Marcos Ambrose, starteten aus den Positionen 25 beziehungsweise 43 (!), hatten sich zu Rennhalbzeit aber bereits auf die Plätze sieben und 15 nach vorne gearbeitet.
Sagenhafte 47 Runden lang lief das 22. Sprint-Cup-Saisonrennen ununterbrochen unter Grüner Flagge, bevor eine erste Debris-Caution den 20-sekündigen Rückstand von Montoya auf den natürlich wieder führenden Kyle Busch egalisierte. Hinter dem jüngeren Busch-Bruder hatte sich dessen Gibbs-Teamkollege Tony Stewart breit gemacht, und dieses Duo kontrollierte das Geschehen nach dem sukzessiven Missgeschick der Hendrick-Flotte klar.
Zweite Tankphase wirbelt Klassement durcheinander

© Ford
Marcos Ambrose war in Watkins Glen sicher der Mann des Tages Zoom
Das letzte Benzinfenster wurde 37 Runden vor dem Ende von Roush-Pilot Carl Edwards eröffnet. In der Folge setzte die gesamte Spitze den jeweiligen letzten Tankstopp - eben bis auf den unglücklichen Earnhardt, der erst während der zweiten Gelbphase tankte und so alle Chancen verlor. Der NASCAR-Superstar wurde als 22. abgewunken.
Ein nahezu perfektes Timing bei genau diesem Tankstopp verhalf hingegen Penske-Pilot Ryan Newman, Martin Truex Jr. (DEI-Chevrolet) und Ambrose zu einem Riesensatz, denn diese drei Piloten rangierten beim folgenden Restart plötzlich auf den Plätzen drei, vier und fünf hinter dem dominierenden Gibbs-Duo.
Montoya griff beim Restart von Position acht aus sofort an, und hatte Greg Biffle (Roush-Ford) und Denny Hamlin im dritten Gibbs-Toyota schnell überholt. Zusammen mit Ambrose kassierten beide im Anschluss auch Truex, bevor Newman mit einem abenteuerlichen Dreher in Kurve eins Platz drei wegwarf.
Massencrash acht Runden vor Schluss

© NASCAR
Chaos nach dem Gilliland-Einschlag (rechts oben) - auch Reed Sorenson (vo.) raucht Zoom
Acht Runden vor dem Ende führte dann ein Riesencrash zu einer Roten Flagge: Michael McDowell (Waltrip-Toyota) und David Gilliland (Yates-Ford) beharkten sich eingangs der Zielkurve, Gilliland prallte frontal in die Reifenstapel und wurde unglücklich zurück auf die Strecke geschleudert.
Dort kam die Sprint-Cup-Meute des hinteren Mittelfeldes mit Vollgas angeflogen und für Dave Blaney (Bill-Davis-Toyota), Sam Hornish Jr. (Penske-Dodge), Bobby Labonte (Petty-Dodge), Reed Sorensen (Ganassi-Dodge), Max Papis (Haas-Chevrolet) und Joe Nemechek (Furniture-Row-Chevrolet) gab es keinerlei Chance für ein Ausweichmanöver.
Gillilands Ford wurde in der Folge wiederholt hart getroffen. Bobby Labonte schien sich bei seinem Einschlag in den Yates-Ford am Handgelenk und den Rippen verletzt zu haben, und wurde ins Medical Center gebracht. Hornish Jr. prallte bei seinem Ausweichmanöver mit der Breitseite ausgerechnet direkt gegen die Boxeneingangsmarkierung, die sich nach dem Einschlag in alle Einzelteile auflöste.
Kyle Busch unwiderstehlich

© NASCAR
Kyle Busch ließ auch beim letzten Restart nichts mehr anbrennen Zoom
Das Chaos auf der Strecke war natürlich erheblich, weswegen die NASCAR-Offiziellen über 40 Minuten benötigten, um die Start-/Zielgerade wieder in einen rennfähigen Zustand zu bringen. Kyle Busch ließ sich in den letzten fünf Runden jedoch nicht mehr die Butter vom Brot nehmen, und gewann sein achtes Saisonrennen souverän.
Nach seinem Sieg in Sonoma behielt er somit gleich in beiden Rundkursrennen der aktuellen Saison die Oberhand. Acht Erfolge sind zudem gleichbedeutend mit 80 Bonuspunkten, was Kyle Busch damit vier Rennen vor Ende der regulären Saison im Chase uneinholbar auf Platz eins bringen wird. Sein bisher schärfster Verfolger Carl Edwards - heute 9. - hat zwar vier Saisonsiege auf seinem Konto, seine zehn Punkte aus Las Vegas werden ihm jedoch wegen der Öltankdeckel-Affäre nicht angerechnet werden.
Tony Stewart kam als Zweiter am Ende noch einmal massiv unter Druck von Ambrose, der seinerseits Montoya im Genick hatte. Martin Truex Jr. und Kevin Harvick holten sich die Plätze fünf und sechs vor Jimmie Johnson und Denny Hamlin. Auch Kurt Busch ging in der letzten Runde noch an A.J. Allmendinger vorbei und wurde hinter Carl Edwards Zehnter.
Allmendinger in den Top 35

© Red Bull
A.J. Allmendinger fuhr mit vollem Einsatz auf einen starken elften Platz Zoom
Allmendinger betrieb zusammen mit seinem neuen Crewchief Jimmy Elledge ganz offenbar Arbeitsplatzsicherung: Sein elfter Platz sorgte für den lang ersehnten Einzug in die Top 35 der Ownerwertung, die dem silbernen Red-Bull-Toyota einen festen Startplatz garantiert.
Im Kampf um den NASCAR-Chase gab es ebenfalls eine Veränderung: Matt Kenseth (Roush-Ford) und Clint Bowyer (Childress-Chevrolet) tauschten die Plätze zwölf und 13. Das ist umso bedeutender, weil in vier Rennen ein Zwischenstrich gezogen wird, nach dem sich die zwölf besten Piloten der Gesamtwertung für die Playoffs qualifizieren.
Bis dahin wird noch viermal auf einem Oval gefahren: Kommende Woche geht es nach Michigan, dann steht der Short-Track von Bristol auf dem Programm. Nach Fontana und Richmond stehen dann die zwölf besten Sprint-Cup-Piloten 2008 fest, doch bis dahin kann noch sehr viel passieren. Es bleibt in jedem Fall spannend.

