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Wie in Las Vegas: Kenseth in Kansas vor Kahne
Wie in Las Vegas: Matt Kenseth fährt auf dem Kansas Speedway knapp vor Kasey Kahne zum zweiten Saisonsieg - Montoya und Danica Patrick im Reifenpech
(Motorsport-Total.com) - Fand das STP 400 nun auf dem Kansas Speedway oder in Las Vegas statt? Matt Kenseth (Gibbs-Toyota) und Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet) boten am Sonntagabend eine 1:1-Kopie des Las-Vegas-Finales von Anfang März. Wieder kam es am Ende der 267 Rennrunden zu einem Showdown der beiden Duellanten, wieder behielt Kenseth in einem mitreißenden Finale hauchdünn die Oberhand über Herausforderer Kahne. Einziger Unterscheid: Dieses Mal lag Kenseth insgesamt 163 Runden in Front, in Las Vegas war noch Kahne der dominierende Pilot gewesen.

© NASCAR
Kansas-Finale: Matt Kenseth hält Kasey Kahne auf Distanz Zoom
So kam es, dass Kenseth nach Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet; Daytona und Martinsville) und seinem Gibbs-Teamkollegen Kyle Busch (Fontana und Texas) zum dritten Doppelsieger der Sprint-Cup-Saison 2013 wurde, während Kahne nach wie vor auf seinen ersten Saisonsieg warten muss. Und: Während sich Johnson als Dritter schadlos hielt und seine Gesamtführung weiter ausbauen konnte, erlebte der 27-Jährige aus Las Vegas sein fast schon gewohnt unterirdisches Kansas-Wochenende: Nach zwei Drehern samt hartem Crash mit Joey Logano (Penske-Ford; 39.) wurde Kyle Busch nur als 38. gewertet.
Auf den Positionen vier und fünf kam das Waltrip-Duo Martin Truex Jr. und Clint Bowyer ins Ziel, die im Finale - analog zu Johnson - den Kampfhähnen Kenseth und Kahne nichts entgegen zu setzen hatten. Sechster wurde als bester Ford-Pilot Brad Keselowski (Penske), der ein äußerst ereignisreiches Rennen erlebte und mit einem Heckschaden das Kansas-Finale unfreiwillig aufsetzte. Am Keselowski-Penske löste sich in Runde 216 die Heckschürze, was die achte und letzte Gelbphase auslöste.
Dies änderte die Komplexität des Rennens. Zu diesem Zeitpunkt standen Green-Flag-Stopps an, die unter anderem Ricky Stenhouse (Roush-Ford; 11.), Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet; 16.), sowie das starke Roush-Duo Carl Edwards (17.) und Greg Biffle (19.) bereits erledigt hatten, dadurch aber nicht mehr in der Führungsrunde lagen. Weil der Rest der Meute nun unter Gelb natürlich zum Tanken kam, gelangte das Quartett durch den folgenden Wave-Around wieder ans Ende des Feldes zurück. Doch der Weg an die Spitze war natürlich zu weit geworden.
Wie in Las Vegas ...

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Nichts zu holen: Kansas war für Kyle Busch keine Reise wert Zoom
Bitter vor allem für Rookie Stenhouse, der nach einer bärenstarken Vorstellung zu diesem Zeitpunkt in Führung lag. Und weil die letzten 43 Runden unter Grüner Flagge absolviert wurden, waren damit vier starke Teams vorzeitig aus der Entscheidung genommen worden. Kenseth führte den letzten Restart vor Truex, Johnson und Kahne an und donnerte vorne weg. Lediglich Kahne konnte sich in seinen Windschatten setzen und in den letzten beiden Runden dicht aufschließen. Doch es war zu spät: Am Ende brachte Kenseth einen Vorsprung von 0,15 Sekunden über die Ziellinie.
"Unser Auto war superschnell bei freier Fahrt, recht gut in der Dirty-Air, aber es war nicht gut genug, die Jungs im Verkehr zu überholen", fasste der Sieger seinen Kansas-Tag zusammen. Nach dem Chase-Rennen im Herbst 2012 war es sein zweiter Kansas-Erfolg auf der runderneuerten Bahn und Karriere-Erfolg Nummer 26. "Glücklicherweise gelangen mir ein paar richtig gute Restarts. Das hat uns viel Boden beschert und uns wieder zurück ins Geschäft gebracht."
Kyle Busch crasht in Kansas
Nicht nur Verfolger Kahne fühlte sich nach dem Rennen "stark an Las Vegas erinnert. Es war im Prinzip das gleiche Spiel: Ich konnte aufschließen, hatte dann aber keine Chance, wirklich anzugreifen. Plötzlich bekam ich Übersteuern, dazu hat Matt ein paar entscheidende Stellen geblockt. An anderen Stellen war ich schneller, unter dem Strich stand es also unentschieden. Sehr schade, aber trotzdem war es ein tolles Rennen für uns."
In der Tat: Polesitter Kenseth hatte die Anfangsphase von Kansas klar unter Kontrolle und verlor seine Führung zu Rennhalbzeit nur aufgrund der aufkommenden Strategiespiele. Vor allem die Hendrick-Flotte, die in der Qualifikation keines ihrer vier Autos unter die Top 20 gebracht hatte, machte sich auf den Vormarsch. Kahne war von Startplatz 27 aus ins Rennen gegangen und tauchte noch vor der Halbzeit in den Top 10 auf. Mit Platz zwei machte er in der Gesamtwertung einen Riesensatz von Rang sieben auf zwei und ist nun der härtester Verfolger von seinem Teamkollegen Johnson.
Montoya und Patrick mit Reifenschäden

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Kenseth in Kansas: Der Gibbs-Neuzugang feiert seinen zweiten Saisonsieg Zoom
Rang sieben ging an den besten Earnhardt/Ganassi-Chevy, in dem einmal mehr Jamie McMurray saß. Sein Teamkollege Juan Pablo Montoya lag lange Zeit auf Kurs zu einem Top-Resultat, erlitt dann aber einen Reifenschaden, der den Kolumbianer entscheidend zurückwarf. Am Ende sprang für Montoya mit Rang 27 und drei Runden Rückstand einmal mehr nur ein enttäuschendes Resultat heraus. Aric Almirola brachte für das Petty-Team einen guten achten Platz nach Hause, während Mark Martin (9.) auch den dritten Waltrip-Toyota in die Top 10 stellte. Paul Menard (Childress-Chevrolet) rundete die Top 10 ab.
Knapp an den besten Zehn schrammte Menards Teamkollege Kevin Harvick als Zwölfter vorbei, der sich nur in der ersten Rennhälfte gut in Szene setzen konnte. Noch eine Position weiter hinten fuhr Jeff Gordon von Startplatz 43 auf 13 nach vorne. Im Gegensatz zum Zweitplatzierten Kahne und - mit einigen Abstrichen - Johnson fiel die Startnummer 24 weder im Rennverlauf, noch im Kansas-Finale sonderlich auf.
Im Hause Stewart/Haas-Racing ging es wieder einmal nicht vorwärts. Ryan Newman kam als 14. noch am Besten weg, von Tony Stewart (21.) war weit und breit gar nichts zu sehen. Danica Patrick hielt sich wacker in der Führungsrunde, bis ihr linker Hinterreifen nach einem Feindkontakt im engen Mittelfeld deutliche Rauchzeichen von sich gab. Für die 31-Jährige stand am Ende mit zwei Runden Rückstand Rang 25 zu Buche.
Am kommenden Wochenende steht im Sprint-Cup die nächste Flutlichtshow an. Dann gastiert der NASCAR-Tross wieder auf einem Short-Track. Schauplatz von Saisonrennen Nummer neun ist das 0,75 Meilen lange Oval von Richmond im US-Bundesstaat Virginia. Vielleicht schafft der an der Wirbelsäule verletzte Denny Hamlin dann sein NASCAR-Comeback. Am Rande des Kansas-Rennens bezifferte Hamlin die Chancen dazu mit 50:50.

