• 04.10.2010 00:56

  • von Pete Fink

Kansas: Biffle siegt - Johnson übernimmt

Greg Biffle holte in Kansas den zweiten Saisonsieg für sich und die Ford Motor Company - Jimmie Johnson neuer Tabellenführer, Montoya in der Mauer

(Motorsport-Total.com) - Nach dem dritten von zehn Chase-Rennen ist die Situation in der Gesamtwertung spannend wie selten: Greg Biffle (Roush-Ford) gewann das Price Chopper 400 auf dem Kansas Speedway und holte damit in der Gesamtwertung mit einem Schlag satte 55 Punkte auf. Neuer Sprint-Cup-Tabellenführer ist Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet), der in Kansas hinter Biffle Rang zwei belegte.

Titel-Bild zur News: Greg Biffle

Ford-Power: Greg Biffle gewann am Sonntagabend zum zweiten Mal in Kansas

Johnson hat in der Meisterschaftswertung jetzt winzige acht Zähler Vorsprung auf Denny Hamlin (Gibbs-Toyota), der am Sonntagabend nur Zwölfter wurde. Es knistert in der NASCAR, denn sieben Rennen vor dem Saisonende liegen nun neun Sprint-Cup-Piloten innerhalb von 100 Punkten. Selbst von einer Titelvorentscheidung kann also noch gar keine Rede sein.#w1#

Am Ende hatte der Vize-Champion der Saison 2005 komfortable 7.6 Sekunden Vorsprung auf Johnson und holte damit seinen zweiten Saisonsieg nach Pocono. Kansas war bereits Punkterennen Nummer 29 - und Biffle ist nach wie vor der einzige Sieger aus den Reihen der Ford Motor Company. Nach 2007 war es auch der zweite Biffle-Sieg in Kansas.

Biffle am Ende unschlagbar

Paul Menard, Greg Biffle

Uneinholbar: Greg Biffle (links) übernimmt in Kansas das Kommando Zoom

"Ein großartiger Tag", freute sich der 40-Jährige, der von der US-Westküste stammt. "Das Auto lief fehlerfrei und wir haben gute Stopps hingelegt. Dreiviertel der Renndistanz kämpfte ich mit Übersteuern, aber ich wollte keine Veränderungen unternehmen, denn ich lag ja konstant in den Top 3. Danach haben wir es doch korrigiert und das Auto wurde eine Rakete."

Erst 60 Runden vor dem Ende übernahm Biffle zum ersten Mal die Führung und gab sie in der Folge - boxenstopp-bereinigt - nicht mehr ab. Johnson sah sich dahinter in einen Zweikampf mit Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet) verwickelt, in dem der Kalifornier schlussendlich die Oberhand behielt. Stewart musste sich mit einem übersteuernden Auto schließlich noch Kevin Harvick (Childress-Chevrolet; 3.) beugen und holte sich Rang vier.

Ebenso hart umkämpft war im Kansas-Finale Platz fünf, den sich Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet) vor Carl Edwards (Roush-Ford) sicherte. Dessen Teamkollege Matt Kenseth landete auf Position sieben. Das bedeutet nichts anderes, als dass in Kansas sieben Titelkandidaten die ersten sieben Plätze belegten. Leidtragender war vor allem Ex-Tabellenführer Hamlin, dessen unauffälliger zwölfter Rang am Sonntagabend zu wenig war.

Der Tabellenführer als haushoher Favorit

Jimmie Johnson, Denny Hamlin

Jimmie Johnson (48) zog in Kansas an Denny Hamlin (11) vorbei Zoom

Juan Pablo Montoya löste mit einem Mauerkuss in Runde 41 die erste von insgesamt fünf Gelbphasen aus. Der Kolumbianer in Diensten von Earnhardt/Ganassi-Racing erkämpfte sich mit einer Runde Rückstand immerhin noch Platz 29. Auch Polesitter Kasey Kahne erwischte es mit einem Reifenschaden in Runde 164. Der Petty-Pilot wurde am Ende als 37. gewertet. Kyle Busch (Gibbs-Toyota; 21.) und David Reutimann (Waltrip-Toyota; 35.) lieferten sich in Kansas ein Privatduell samt Schubser, Dreher und Revanchefoul, das jedoch beiden Piloten nichts nutzte.

Am kommenden Wochenende hat der Neo-Tabellenführer sein Heimspiel: Jimmie Johnson könnte auf dem Auto Club Speedway in Fontana seine Spitzenposition kräftig ausbauen, denn rein statistisch gesehen ist der Dauerchampion zuhause in Kalifornien der haushohe Favorit: Vier der letzten sechs Fontana-Rennen bestimmte Johnson eindeutig.


Fotos: NASCAR in Kansas


Doch er selbst gibt sich gewohnt vorsichtig: "Es wäre viel zu früh, sich um den Titel Gedanken zu machen", sagte Johnson, als er auf seine Tabellenführung angesprochen wurde. "Es ist noch überhaupt nicht der geeignete Zeitpunkt, um sich mit so etwas auseinanderzusetzen. Vielleicht wäre es nach Talladega soweit, sich mit strategischen Fragen auseinanderzusetzen. Aber garantiert nicht jetzt."