• 20.11.2009 23:20

  • von Pete Fink

Johnson holt die Homestead-Pole - Scott Speed Zweiter

Jimmie Johnson schlug in Homestead wieder einmal zu und sicherte sich eine tolle Pole-Position - Scott Speed sensationeller Zweiter, Mark Martin auf P4

(Motorsport-Total.com) - Das NASCAR-Saisonfinale für den Sonntagabend ist bereitet und die Hauptdarsteller gaben sich keinerlei Blöße. Im Gegenteil. Vor allem Top-Favorit Jimmie Johnson zerstörte mit einer wahren Fabelrunde alle zarten Hoffnungen, die nach seinem durchwachsenen Platz 21 im Freien Training zwischenzeitlich im Lager von Mark Martin vielleicht aufgekommen sein mögen.

Titel-Bild zur News: Jimmie Johnson

Vierte Saison-Pole: Jimmie Johnson zaubert eine Fabelrunde aus dem Hut

Sagenhafte 31.049 Sekunden zauberte der blaue Hendrick-Chevrolet mit der Startnummer 48 genau dann aus dem Hut, als es im Einzelzeitfahren darauf ankam. "Das gibt uns eine Menge Selbstvertrauen und wir werden diesen Schwung ganz sicher auch mitnehmen", freute sich der Kalifornier, dem am Sonntagabend Platz 25 zum vierten Titel in Folge reichen würde.#w1#


Fotos: NASCAR in Homestead


Doch in seiner typischen Manier schob Johnson sofort eine Warnung hinterher: "Deswegen werden wir aber nicht übermütig, denn das Auto fühlt sich im Qualifikationstrimm ganz anders an als im Renntrimm." Jede Menge Arbeit also für den Trainingssamstag, dem Johnson aber gelassen entgegen sehen kann. "Ich werde heute Nacht ganz sicher gut schlafen."

Mark Martin drehte im Car of Tomorrow auf dem 1,5 Meilenoval von Homestead am Freitag zum ersten Mal seine Runden, und kam mit seinem Hendrick-Chevrolet zunächst noch nicht wie gewünscht zu Recht. "Ich brauche am Samstag noch ein paar Trainings", bekannte der 50-jährige NASCAR-Oldie schon vor der Qualifikation.

Scott Speed überrascht alle

Scott Speed

Brachte die neu lackierte Fronthaube Glück? Scott Speed steht in Reihe eins Zoom

Doch dort brannte der einzig verbliebene Titelkonkurrent Johnsons dann eine tolle Runde in den Asphalt, die Martin auf eine Marke von 31.331 Sekunden brachte. Dies war gleichbedeutend mit einer zwischenzeitlichen Bestzeit, die auch lange Zeit halten sollte - bis die untergehende Sonne Floridas größere Schatten, und damit mehr Grip auf die 1,5 Meilen brachte.

So wurde Mark Martin am Ende doch noch bis auf Rang vier zurückgeworfen. "Ich hatte ein großartiges Auto, aber keine großartige Runde", unkte der Hendrick-Pilot und sollte mit seiner Prognose Recht behalten: "Ich glaube, dass die wirklich schnellen Zeiten ganz am Ende kommen werden."

Eine kleine Sensation schaffte Scott Speed, der als Letzter der 48 Piloten auf die Strecke ging und in 31.269 Sekunden mit Platz zwei sein Homestead-Resultat des Jahres 2008 einstellte. Damit steht der Rookie beim Start direkt neben Johnson und versprach prompt "ganz vorsichtig" zu Werke zu gehen. Ein ausgezeichneter Dritter wurde knapp dahinter der Australier Marcos Ambrose im besten Waltrip-Toyota (31.272).

Geheimtipp Biffle?

Greg Biffle

Roush-Pilot Greg Biffle ist in Homestead immer ein heißer Außenseitertipp Zoom

Mit Tony Stewart (5.) und Ryan Newman (7.) platzierten sich auch beide Stewart/Haas-Chevys weit vorne, die durch den Childress-Chevrolet von Kevin Harvick (6.) gesprengt wurden. Ein Geheimtipp für den Sonntagabend lauert auf Startplatz acht: Greg Biffle war nicht nur bester Ford-Pilot, der bislang noch sieglose Vizemeister der Saison 2005 konnte in Homestead nicht weniger als drei der bisher zehn Cup-Events für sich entscheiden.

Altmeister Bill Elliott stellte seinen Wood-Ford auf einen tollen neunten Platz, Earnhardt/Ganassi-Neuzugang Jamie McMurray (Roush-Ford) wurde Elfter, drei Plätze vor seinem Vorgänger Martin Truex Jr. Das EGR-Aushängeschild Juan Pablo Montoya konnte sein tolles Resultat aus dem Freien Training nicht wiederholen und landete in 31.549 Sekunden nur auf Rang 23. Der Kolumbianer war bei seiner Runde um sage und schreibe 0.26 Sekunden langsamer.

Am Petty-Dodge von Reed Sorenson (42.) dient übrigens der deutsche Siemens-Konzern am Homestead-Wochenende als formatfüllender Hauptsponsor. Sorenson bedankte sich in der Qualifikation für das deutsche NASCAR-Engagement eher unfreiwillig mit einem spektakulären Dreher in Turn 1.

Ein ganz ähnliches Schicksal erlebte David Stremme (Phoenix-Chevrolet), der genauso wie Joe Nemechek (Nemco-Toyota), Dave Blaney (TBR-Toyota), Mike Skinner (TRG-Chevrolet) und Max Papis (Germain-Toyota) den Cut verfehlte. Terry Labonte (Simo-Toyota) rettete sein Past-Championship-Provisional auf den 43. und letzen Startplatz. Die Sprint-Cup-Entscheidung der Saison 2009 fällt am Sonntagabend ab 21:30 Uhr MEZ.