Indy-Krimi: Stewart gewinnt vor Montoya

(Motorsport-Total.com) - Im Gegensatz zu den beiden Tagen zuvor herrschte am Renntag in Indianapolis richtig gutes Wetter mit viel Sonne und blauem Himmel, so dass das "Allstate 400 at the Brickyard" problemlos über die Bühne gehen konnte.

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Tony Stewart und Juan Pablo Montoya belegten die ersten beiden Plätze in Indy

Auf der durch die anhaltenden Regengüsse grünen Piste verteidigte Ganassi-Pilot Reed Sorenson zunächst seine Pole Position, während sein Teamkollege Juan Pablo Montoya seinen zweiten Rang schnell an Dale Earnhardt Jr. verlor.#w1#

Einen ersten von mehreren Schreckmomenten bescherte den fast 300.000 Zuschauern Haas-Pilot Jeff Green, der in Runde 14 nach einem Abflug wegens eines Plattfußes eine erste Gelbphase auslöste. Kurz darauf erwischte es Penske-Pilot Ryan Newman, der nach einem selbst verschuldeten Dreher rücklings in die Mauer krachte.

Lokalmatador Tony Stewart, der von Startplatz 14 kommend, bereits in den ersten Runden bis auf Rang drei nach vorne fuhr, übernahm nach der Gelbphase unter dem Jubel der Zuschauer die Führung vor Dale Jr., Sorenson, Jeff Burton und Montoya.

Viel Kleinholz in der Anfangsphase

Doch der Chicago-Sieger konnte seine Position nicht lange halten, denn Dale Jr. drängelte sich wenig später am Joe-Gibbs-Piloten vorbei in Front. In Runde 36 gingen Tony Raines und Kasey Kahne Seite an Seite in Turn 1, und da keiner der beiden nachgeben wollte, eliminierten sich erneut zwei Piloten gegenseitig.

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Reed Sorenson führt die Meute in das Allstate 400 von Indianapolis Zoom

Hinter Earnhardt Jr. und Stewart erledigte die Ganassi-Crew einen sehr schnellen Stopp am Texaco-Dodge von Montoya, der nun wieder Position drei vor Jeff Gordon und Reed Sorenson übernahm, doch gleich nach dem Restart kam der erste richtige Massencrash.

Jimmie Johnson und Jamie McMurray gingen in Runde 46 nebeneinander in Turn 2, als McMurray sein Heck verlor und Scott Riggs traf, der wiederum Bill Elliott, Ricky Rudd, J.J. Yeley, Carl Edwards und Robby Gordon mit ins Verderben riss.

Und das Kleinholz von Indianapolis hörte nicht auf, denn gleich danach landeten Casey Mears, Elliott Sadler und Johnny Sauter in der Mauer - nach nur 50 von 160 Runden befanden sich bereits 15 von 43 Boliden nicht mehr in der Originallackierung.

Johnson mit spektakulärem Abflug out

Natürlich herrschte nun Hochbetrieb an den Boxen. Die großen Vorschlaghämmer und jede Menge Klebeband wurden hervorgeholt, um den einen oder anderen Boliden vielleicht wieder auf die Strecke bringen zu können.

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Dale Earnhardt Jr. (rechts) übernimmt kurzzeitig die Führung Zoom

Im Falle des amtierenden Meisters Jimmie Johnson übertrieb es die Hendrick-Crew offensichtlich, denn dessen linker Vorderreifen begann erst bedrohlich zu qualmen, bevor er sich in Runde 61 endgültig verabschiedete, und der vierfache Saisonsieger hart in die Mauer einschlug.

So lautete die Reihenfolge der Top 10 bei Rennhalbzeit nach 80 Runden: Tony Stewart vor Juan Pablo Montoya, Kevin Harvick, Jeff Burton, Martin Truex Jr., Jeff Gordon, David Stremme, Kyle Busch und Dale Earnhardt Jr., der im Verkehr offenbar kein gut funktionierendes Auto mehr hatte.

50 Runden vor dem Ende entwickelte sich an der Spitze dann ein Zweikampf zwischen Stewart und Harvick, während dahinter Montoya und Kyle Busch in Lauerstellung lagen. Langsam begann sich herauszukristallisieren, dass Stewart über ein absolut siegfähiges Auto verfügen würde, während ebenfalls klar wurde, dass der Dodge des Kolumbianers mindestens gut für ein Top-5-Ergebnis war.

Zweikampf Stewart versus Harvick

37 Runden vor dem Ende begannen die theoretisch letzten Stopps unter Grüner Flagge. Stewart behielt seine Führung vor Harvick und Kyle Busch, während Montoya beim Service hinter Jeff Gordon und Dale Earnhardt Jr. auf Rang sechs zurückfiel.

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Die Joe-Gibbs-Crew von Tony Stewart zeigte fehlerlose Boxenstopps Zoom

Dann großes Entsetzen unter den rund 280.000 Zuschauern, denn Publikumsliebling Earnhardt Jr. rollte 25 Runden vor dem Ende mit Motorschaden aus. In der Schlussphase ging es jetzt so richtig zur Sache: Harvick überraschte Stewart beim Restart, und Montoya zog an Jeff Gordon vorbei auf Rang drei.

Stewart wollte seinen zweiten Heimsieg jedoch nicht kampflos preisgeben und saß Harvick im Heck. Zehn Runden vor dem Ende fuhren beide mit einem mitterschweren Lackaustausch Seite an Seite um das 2,5 Meilen Oval - Stewart zog vorbei und konnte sich sofort absetzen, während sich hinter Harvick der Kolumbianer heranpirschte.

Fünf Runden vor dem Ende war Montoya dann an Harvick dran. Der Ganassi-Pilot legte sich den Kalifornier einige Kurven lang zurecht und zog dann vorbei - in dessen Schlepptau auch Jeff Gordon, Kyle Busch und Reed Sorenson.

Stewart gewinnt sein zweites Heimrennen

Lokalmatador Stewart war unterdessen vorne enteilt, und gewann das Allstate 400 am Ende ungefährdet, während ein bärenstarker Juan Pablo Montoya mit Platz zwei sein bisher bestes NASCAR-Oval-Ergebnis in Indianapolis einfahren konnte. Dritter wurde Jeff Gordon vor Kyle Busch, Reed Sorenson, Mark Martin und Kevin Harvick.

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Tony Stewart (mit Kappe) und seine Crew jubeln über ihren Heimsieg Zoom

In der Gesamtwertung führt weiterhin Jeff Gordon (3.076 Punkte) unangefochten mit jetzt 371 Zählern Vorsprung vor Denny Hamlin und Matt Kenseth. Tony Stewart (2.624) schob sich durch seinen zweiten Sieg in Folge an Carl Edwards vorbei auf Rang fünf.

Für Dale Earnhardt Jr. (2.217) wird die Luft im Kampf um den so wichtigen Platz 12 hingegen immer dünner: Nach seinem Ausfall hat der NASCAR-Publikumsliebling nur noch 13 Punkte Vorsprung vor Penske-Pilot Kurt Busch, während sich Juan Pablo Montoya (2.017) auf Rang 18 verbesserte. Dem Kolumbianer fehlen seinerseits exakt 200 Punkte auf Dale Jr. und den Einzug in den Chase.