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  • 11.04.2008 14:52

  • von Pete Fink

Heroin-Skandal: NASCAR-Piloten empört

Die Sprint-Cup-Piloten gaben sich nach dem Heroin-Geständnis von Aaron Fike alles andere als begeistert und fordern fast einstimmig Drogentests

(Motorsport-Total.com) - Das ungeheuerliche Geständnis von Aaron Fike, der diese Woche in einem Interview mit 'ESPN' zugab, 2007 einige Rennen der Craftsman Truck Serie unter Heroineinfluss bestritten zu haben, zieht auch im Sprint-Cup-Fahrerlager weite Kreise.

Titel-Bild zur News: Aaron Fike

Aaron Fike löste mit seinem Heroin-Geständnis große Empörung aus

"Das kann ich gar nicht glauben, das ist doch absurd", äußerte etwa NASCAR-Champion Jimmie Johnson zu diesem Thema. "Ich bin nur glücklich, dass sie herausgefunden haben, was vor sich ging und ihn aus dem Verkehr gezogen haben. So etwas ist völlig inaktzeptabel."#w1#

Im Mittelpunkt der Kritik steht jedoch auch die NASCAR-Politik, die vorsieht, nur in konkreten Verdachtsmomenten Drogentests anzuordnen. Anlässlich der aktuellen Tendenzen fordern viele Piloten nun Zufallstests, die das Feld vor eventuellen weiteren schwarzen Schafen schützen sollen.

"Ich wurde noch nie zu einem Drogentest zitiert, aber ich glaube, dass es Vorschrift werden sollte, dass wir uns jederzeit einem zufälligen Drogentest unterziehen sollten - nonstop und über die gesamte Saison hinweg", meinte etwa Tony Stewart.

Harvick schimpft über NASCAR

Mit Kevin Harvick bezog ein weiterer Cup-Star deutlich Stellung. Er habe bereits im Winter diesbezügliche Gespräche mit der NASCAR geführt, die jedoch keine Reaktionen hervorgebracht habe. "Ich bin sehr enttäuscht, denn nun müssen wir reagieren, anstatt aktiv dagegen zu arbeiten", so der Childress-Pilot. "In den zehn Jahren, in denen ich fahre, wurde ich noch nie getestet. Das ist für mich keine professionelle Politik. Man hat mir nur zugehört und das war es. Mein Name ist nicht Jeff Gordon."

Kevin Harvick

Kevin Harvick sprach dieses Thema in der NASCAR bereits erfolglos an Zoom

Für Kasey Kahne ist die Sache ebenfalls eindeutig. "Dazu sollte es doch überhaupt keine Fragen geben", äußerte der Evernham-Pilot. "Ich bin jederzeit dafür, denn ich und alle anderen wollen schließlich wissen, was Sache ist. In diesem Sport geht es um soviel Geld, da sollten alle ohne Drogen auskommen."

Dale Earnhardt Jr. hingegen dachte auch an das Heroinopfer Fike: "In einer solchen Situation ist die allgemeine Reaktion, wie beschämend und gefährlich so etwas für alle Beteiligten ist. Aber am Wichtigsten ist für mich, dass Aaron versucht, wieder auf den richtigen Weg zu finden. Er muss versuchen, wieder ein anständiges Leben zu leben und ich hoffe, dass dies auch geschehen wird."