• 17.02.2011 11:59

  • von Pete Fink

Heftiger Streit um die Earnhardt-Pole

Die Gastgeber einer 'ESPN'-Show machten sich mit ihren Fake-Vorwürfen keine Freunde im NASCAR-Lager - Earnhardt Jr. und Truex Jr. sauer auf Hinterbänkler

(Motorsport-Total.com) - Was wäre das Daytona 500 ohne einen kleinen Skandal? Am Dienstag behauptete einer der beiden Gastgeber der 'ESPN'-Sportshow "Pardon the Interruption" (PTI), dass die Daytona-Pole von Dale Earnhardt Jr. ein Fake war. "Ist es nicht ein großer amerikanischer Moment, wenn Dale Earnhardt Jr. in Daytona eine Pole Position haben kann? Ein Fahrer, der 93 Rennen lang nicht mehr gewonnen hat?", zog Moderator Tony Kornheiser vom Leder.

Titel-Bild zur News: Dale Earnhardt Jun.

Dale Earnhardt Jr.: Erst Fake-Vorwürfe, dann ein kaputtes Einsatzauto

Es gäbe Menschen "in und um die NASCAR-Welt herum, die daran zweifeln", legte der Moderator nach. "Menschen, die sich fragen, ob das Ganze nicht aufgesetzt war. Immerhin geht es hier um eine Pole, nicht um einen Rennsieg. Er hat die Pole, er wird in Führung gehen und damit Zuschauer anlocken. Dale Earnhardt Jr. ist seit sieben oder acht Jahren der beliebteste Pilot, aber er kann kein Rennen gewinnen. Ist das nicht eine tolle Gelegenheit für einen Fake?"

Diese schwere Unterstellung schlug natürlich hohe Wellen. Selbst die 'USA Today' widmete diesem Fall einen großen Artikel, doch Kornheiser bekam sofort heftigen Gegenwind. Unter anderem aus dem eigenen 'ESPN'-Lager. "So etwas macht mich richtig sauer", ärgerte sich etwa Dale Jarrett, seines Zeichens NASCAR-Champion des Jahres 1999 und nun 'ESPN'-Analyst.

"Ich weiß, wie hart wir alle an unseren Autos gearbeitet haben. Dale Jr. sitzt in einem Top-Auto. Er fährt hier immer gut, wenn er gutes Material hat. Ich tippe darauf, dass er das Rennen gewinnt." Selbst 'ESPN'-Motorsportchef Rich Feinberg sah diese hauseigenen Äußerungen sehr kritisch: "Das ist seine Meinung und die darf er haben. Ich kann nur soviel dazu sagen: 'ESPN' ist mit dieser Meinung nicht einverstanden."

Earnhardt und Truex sauer

Earnhardt nahm die Unterstellung eher gelassen: "Das interessiert mich nicht, denn die Jungs, die diese Show machen, haben keine Ahnung vom Rennsport." In ein ganz ähnliches Horn blies sein Teamkollege Jimmie Johnson, der am Mittwoch bei 'PTI' auftrat: "Wenn ihr einmal an eine Strecke kommen wollt, dann führe ich euch gerne herum", so der NASCAR-Dauerchampion. "Vielleicht könnt ihr dann in Zukunft vernünftige Kommentare abgeben und nicht nur Blödsinn verzapfen."

Martin Truex Jun.

Martin Truex Jr. und Dale Earnhardt Jr. diskutieren den Trainingsunfall Zoom

Aber diese Vorwürfe haben sich am Mittwoch von selbst erledigt. Earnhardt Jr. crashte sein Einsatzauto und muss im Daytona 500 am Sonntagabend (19:00 Uhr MEZ) von ganz hinten starten. Ursache war eine Kettenreaktion, als das Tandem Johnson/Earnhardt vom von hinten aufschließenden Duo Martin Truex Jr. (Waltrip-Toyota) und Brian Vickers (Red-Bull-Toyota) aus der Balance gebracht wurde.

Auf der Innenbahn fuhren einige langsamere Kontrahenten. Earnhardt schilderte den Unfallhergang wie folgt: "Es sah so aus, als wollten die Jungs auf der Innenbahn unten bleiben, aber dann kamen sie langsam das Banking hoch und machten die Lücke auf der Außenbahn zu. Also ging Jimmie vom Gas und wäre beinahe abgeflogen. Daher musste ich auch vom Gas. Hinter mir kamen Truex und Vickers daher, die keine Chance gehabt haben. Man muss hier schon aufpassen, wenn man ein Rennen fahren will."


Fotos: Daytona 500, Mittwoch


Auch Truex, seines Zeichens ein uralter Earnhardt-Kumpel und Ex-Teamkollege, war angefressen: "Irgendwer hat da eine ganz schlechte Entscheidung getroffen. Dale, Jimmie, Brian und ich hatten unsere eigene Zweiersache am Laufen und sind auf eine langsamere Gruppe aufgelaufen. Irgendwer hat dann beschlossen, vor unsere Gruppe zu fahren. Es ist sehr schade, dass zwei Rennautos im Training kaputt gemacht werden. Das war absolut vermeidbar."

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