• 06.11.2012 10:30

  • von Pete Fink

Handschuhe runter: Das Titelduell ist eröffnet

Für Jimmie Johnson und Brad Keselowski ist klar: Ab jetzt geht es ins Titelduell 2012 und die Regeln werden bis aufs Letzte ausgereizt

(Motorsport-Total.com) - Der beinharte Zweikampf zwischen Jimmie Johnson und Brad Keselowski entschädigte die Zuschauer am Sonntagabend für ein in den ersten drei Rennstunden bisweilen langatmiges NASCAR-Event auf dem Texas Motor Speedway. Doch im Finale des AAA Texas 500 gab es dann NASCAR-Racing vom Feinsten: Kitzelige Restarts, Kontaktfahren bei Tempo 300 und Hochspannung bis zur Ziellinie.

Titel-Bild zur News: Brad Keselowski, Jimmie Johnson

Brad Keselowski gegen Jimmie Johnson: Die Restarts komplett ausreizen Zoom

Auch das Titelduell 2012 ist aufgesetzt: Der fünffache NASCAR-Champion Johnson gegen Shooting-Star Keselowski. "Die Handschuhe sind ausgezogen und ab jetzt gibt es einen Faustkampf mit bloßen Händen", orakelte Texas-Sieger Johnson mit einem symbolhaften Verbalausflug in die Eishockey-Sprache. Der Zweikampf ist also hochoffiziell eröffnet und schon nach Texas gab es Diskussionsbedarf.

Es ging um die letzten beiden Restarts des Rennens, in denen die Kontrahenten die vorgegebene Restart-Zone bis aufs Letzte ausreizten. Johnson glaubte, dass Keselowski beim vorletzten Restart einen Frühstart hingelegt hatte, während der Penske-Pilot der Ansicht war, dass ihn Johnson beim letzten Restart auf der Startlinie bereits überholt hatte. Beides ist eigentlich regelwidrig.

"Brad war schon ein wenig früh dran", sagte Johnson in Bezug auf den Restart der vorletzten Gelbphase Nummer acht. "Das hat mich und die 18 (der drittplatzierte Kyle Busch; Anm. d. Red.) ein wenig überrascht." Zu seinem angeblichen Faux-Pas in Gelbphase neun meinte der Hendrick-Pilot: "Brad hat seine Reifen durchgedreht. Ich habe versucht, ihm den Boden auf der Start-/Ziellinie zurück zu geben. Es war knapp."


Fotos: NASCAR in Texas


NASCAR schritt nicht ein und hatte auch eine nachvollziehbare Begründung auf Lager: "Für uns gab es keinerlei Regelverstöße", gab Vize-Rennchef Robin Pemberton bekannt. "Solche engen Vorkommnisse wirst du bei den Double-File-Restarts immer haben. Du kannst diese Restarts nicht anhand der Transponder regulieren, denn dann hättest du oft die Situation, dass du einen mit einer schwarzen Flagge belegen musst. Das sind nun einmal die Spiele, die gespielt werden."

Soll heißen: Solange kein klarer Regelverstoß im Sinne eines unübersehbaren Frühstarts oder eines deutlich sichtbaren Überholmanövers vorliegt, wird NASCAR auch im Titelkampf 2012 nicht eingreifen. Was Keselowski völlig in Ordnung findet: "NASCAR hat immer gesagt, dass sie nicht in Millimetern messen werden. Das ist ihre Interpretation der Regeln und daran gemessen, ist alles ganz fair abgelaufen."