• 01.11.2010 02:17

  • von Pete Fink

Hamlin und Harvick: Die großen Johnson-Jäger

Denny Hamlin und Kevin Harvick sitzen Tabellenführer Jimmie Johnson dicht im Nacken und beide wissen, was nun zu tun ist: Nur Top-5-Resultate bringen den Titel

(Motorsport-Total.com) - Kevin Harvick brachte es auf der Pressenkonferenz nach dem Talladega-Thriller mit einem verschmitzten Lächeln auf den Punkt: "Nichts gegen Jimmie, aber es sollte jemand anders gewinnen." Der angesprochene Jimmie Johnson saß zu diesem Zeitpunkt direkt neben Harvick und konterte grinsend: "Wer sagt das?" Natürlich ging es um die Frage, wer den NASCAR-Titel 2010 holen sollte.

Titel-Bild zur News: Jimmie Johnson, Denny Hamlin, Kevin Harvick

Denny Hamlin, Jimmie Johnson und Kevin Harvick: Einer wird es machen

Ist es nach vier Johnson-Meisterschaften in Folge nun an der Zeit für einen Machtwechsel? Nicht nur Harvick ist davon überzeugt: "Alle außer ihnen selbst wollen doch, dass ein anderer gewinnt. Und für das Wohl unseres Sports muss es einer von uns zwei einfach schaffen." Harvick meinte damit klarerweise sich selbst oder Denny Hamlin (Gibbs-Toyota).

Es ist unglaublich eng: Drei Piloten stehen drei Rennen vor Toresschluss innerhalb von nur 38 Punkten. "Nach sieben Chase-Rennen ist gar nichts entschieden", weiß der Childress-Pilot. "Ab jetzt geht es um die kleinsten Kleinigkeiten. Wenn du dir auf einer der drei verbleibenden Strecken auch nur den geringsten Fehler erlaubst, dann bist du in großen Schwierigkeiten."

So wie Harvick und Hamlin am Sonntagabend in Talladega. Hamlin versemmelte in seiner Verfolgergruppe den Windschatten und fiel prompt aus der Führungsrunde. "Ich habe nicht aufgepasst", erklärte der Gibbs-Pilot. "Aber ich war mir auch sicher, dass wir es wieder zurück schaffen würden. Wir sind dann auf Nummer sicher gegangen." Soll heißen: Auch nach der Überrundung keine unnützen Scharmützel im Pulk, sondern das geduldige Warten auf den "Lucky Dog".

Hamlin ist gerne der Verfolger

Denny Hamlin

Kein Talladega-Windschatten: Denny Hamlin allein auf weiter Flur Zoom

So kam es auch. Im Talladega-Finale war Hamlin plötzlich von seinen Gibbs-Teamkollegen isoliert und genoss nur den Push von Mark Martin. Das Problem dabei: Der NASCAR-Oldie ist bekanntlich ein Hendrick-Pilot und als Martin mitbekam, dass neben ihm Jeff Gordon und Jimmie Johnson angeschossen kamen, ließ er Hamlin einfach im sprichwörtlichen Regen stehen.

"Mark hat mir solange geholfen, bis Jimmie da war. Das nenne ich Teamwork. Uns hat es leider gekillt." Mehr als Rang neun war nicht mehr möglich. "Ich habe nicht viele Punkte verloren, insofern ist das schon okay. Eigentlich hat niemand richtig aufgeholt oder eingebüsst. Alles entscheidet sich auf Strecken, auf denen die Autos, die Teams und die Fahrer den Unterschied ausmachen. Das ist schon in Ordnung." Hamlin ist mit 14 Punkten Rückstand nach wie vor Johnson-Jäger Nummer eins: "Ich mag diese Position."

Auch Harvick hatte zwei Schrecksekunden zu überstehen, als zweimal direkt vor seiner Kühlerhaube ein Konkurrent abflog. In der zweiten Situation zerbeulte er sich seine Frontpartie. "Marcos Ambrose drehte sich direkt vor mein Auto", schilderte Harvick. "Es ist mir gelungen, ihn von mir wegzudrücken. So konnte ich den Schaden minimieren."

Ab jetzt nur noch Top-5-Resultate

Clint Bowyer, Kevin Harvick

Kevin Harvick (links) unterlag Sieger Clint Bowyer (33) nur hauchdünn Zoom

"Ich sah, dass die Motorhaube keine Beulen hatte und auch die Kotflügel waren okay. Mir war klar, dass ich mir ein paar Bremsplatten eingefangen hatte und das war auf dem Weg an die Box auch meine größte Sorge. Der Schaden vorne war nicht so schlimm und das Team hat mit seiner Reparatur einen tollen Job erledigt. Solange wir mitten im Pulk gefahren sind, war alles in Ordnung."

Als im Finale der Waltrip-Toyota von David Reutimann Schützenhilfe gab, holte dieses Gespann die ausgebrochenen Clint Bowyer und dessen Hintermann Juan Pablo Montoya ein. "Wir haben sie sogar überholt, aber mein Auto war ganz sicher nicht mehr so schnell wie das von Clint. Das hat uns nicht gerade geholfen." Insofern war Harvick mit Platz zwei zufrieden.

Doch was folgt nun? Harvick hat zumindest eine Ahnung: "Ich glaube, dass es einer von uns drei schaffen wird, in allen drei Rennen immer in die Top 5 zu fahren. Wenn dir das nicht gelingt, und du vielleicht keine Bonuspunkte über eine Führungsrunde holst, dann wirst du den Titel nicht gewinnen. Konservativ zu agieren und nur auf Top-10-Platzierungen zu gehen, wird nicht reichen. Ich bin davon überzeugt, dass einer von uns drei konstant in die Top 5 fahren wird und ich hoffe, dass wir dabei sind."

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