• 20.05.2011 23:18

  • von Pete Fink

Große Ernüchterung bei Räikkönen: Nur Startplatz 31!

30, 30, 31 - so sehen die nüchternen Positionen von Kimi Räikkönen aus, der sich im Truck-Rennen heute Nacht von ganz hinten nach vorne arbeiten muss

(Motorsport-Total.com) - Kein Zweifel: Bisher lief sein NASCAR-Debüt alles andere als optimal. In den beiden Freien Trainings zum N.C. Education Lottery 200 auf dem Charlotte Motor Speedway kam Kimi Räikkönen nicht über Platz 30 hinaus, was sich auch in der Qualifikation fortsetzte. Der 31-jährige Finne geht heute Nacht (Start gegen 2:00 Uhr MESZ) als 31. von 36 Truck-Piloten in sein erstes NASCAR-Rennen.

Titel-Bild zur News: Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen war mit seinem NASCAR-Auftakt alles andere als zufrieden

Nach 31.593 Sekunden bleiben die Uhren im Einzelzeitfahren für Räikkönen stehen. Zum Vergleich: Polesitter Timothy Peters war in seinem Chevrolet Silverado auf dem 1,5 Meilenoval in 30.474 Sekunden um über eine Sekunde (!) schneller als der NASCAR-Rookie. Das große Problem war bereits am Freitagmorgen ersichtlich: Beide Toyota Tundra von Kyle Busch Motorsport leiden an hartnäckigem Übersteuern.


Fotos: NASCAR-Allstar-Wochenende


Das erfuhr auch Räikkönen-Teamkollege und NASCAR-Chef Kyle Busch, der in 30.633 Sekunden immerhin Startplatz sechs holte. Nelson Piquet Jr., der in dieser Saison einen Chevy-Truck von Kevin Harvick Inc. steuert, zeigte eine tadellose Vorstellung und fuhr in 30.715 Sekunden auf Startplatz neun. Doch das Interesse konzentrierte sich am Charlotte-Freitag natürlich auf den ehemaligen Formel-1-Weltmeister.

Der gab sich einigermaßen ernüchtert: "Ich habe schon gehofft, dass es im Training ein wenig besser geht, aber das Handling war wirklich nicht das, was ich wollte, auch wenn es am Ende etwas besser war", sagte Räikkönen. "Ich bin immer noch nicht glücklich, aber wäre toll gewesen, wenn wir etwas mehr Training gehabt hätten." Nach seiner Qualifikation war er nicht viel besser gelaunt: "Es geht zwar aufwärts, aber die Balance haben wir mehr oder weniger erraten. Es geht alles weit weniger leicht von der Hand als noch beim Testen."

NASCAR ist nicht so einfach

Kimi Räikkönen

Kimi Räikkönen hat große Probleme mit dem Handling seines Trucks Zoom

Sowohl Kyle Busch als auch Räikkönen mussten während ihrer Quali-Runden einige Male korrigieren. Eine bessere Startposition war damit im engen Truck-Feld unmöglich geworden. "Ich lerne noch. Ich bin hier ja noch nie gefahren, es war heute mein erstes Mal", bat Räikkönen um Verständnis. "Gut war es nicht, aber irgendwo müssen wir ja starten und uns verbessern."

Was nun im Rennen geschehen muss. Das ist, wie bei den Trucks immer, ein sogenanntes "Impound-Race", was bedeutet, dass alle Fahrzeuge im Quali-Setup ins Rennen gehen werden. "Das Rennen wird interessant, denn es wird das erste Mal sein, dass ich Autos neben mir habe und versuchen kann, zu überholen", freut sich Räikkönen. "Hoffentlich geht alles glatt. Ich versuche zu überleben und gebe mein Bestes."

Weitere konkrete NASCAR-Pläne "habe ich noch keine, das ist viel zu früh. Hoffentlich kann ich ein paar Sprint-Cup-Rennen fahren. Ich hatte auch keinerlei Erwartungen, als ich hierher kam, das war in der Rallye-WM genauso. Es ist ganz anders, als alles, was wir in Europa haben. NASCAR ist hier extrem populär. Es sieht einfach aus, aber es ist nicht einfach, das letzte Quäntchen Performance herauszukitzeln, um wirklich schnell zu sein."

Es herrscht also große Ernüchterung im Räikkönen-Lager, den Auftakt von Charlotte hatte man sich ganz anders vorgestellt. So klang sein Statement auf die Frage, wie es ihm den bisher gefallen hat, auch recht zugeknöpft: "Ich wollte sehen, wie es ist und wie es sich anfühlt. Wenn ich versage, dann gibt es keinen Grund, zurück zu kehren. Wir werden sehen, was passiert."

Die Top 10 der Startaufstellung von Charlotte:

01. 17 Timothy Peters (Toyota) - 30.474 Sekunden
02. 2 Clint Bowyer (Chevrolet) - 30.543
03. 3 Austin Dillon (Chevrolet) - 30.564
04. 32 Brad Sweet (Chevrolet) - 30.607
05. 31 James Buescher (Chevrolet) - 30.629
06. 18 Kyle Busch (Toyota) - 30.633
07. 13 Johnny Sauter (Chevrolet) - 30.706
08. 8 Nelson Piquet Jr. (Chevrolet) - 30.715
09. 30 Todd Bodine (Toyota) - 30.759
10. 29 Parker Kligerman (Dodge) - 30.785
31. 15 Kimi Räikkönen (Toyota) - 31.593