• 10.08.2008 00:33

  • von David Pergler

Gordons Gedanken zum Thema Regenreifen

Jeff Gordon diskutiert die Möglichkeit, auch im Sprint-Cup Regenreifen einzusetzen, wie jüngst die Nationwide-Autos im kanadischen Montreal

(Motorsport-Total.com) - Nachdem in Montreal beim Nationwide-Rennen erstmals ein NASCAR-Rennen unter nassen Bedingungen erfolgreich absolviert wurde, wird das Thema "Regenreifen" auch im Sprint-Cup diskutiert. Keine Frage: Regenreifen bringen eine Menge Vorteile mit sich: Zum sind Regenrennen zumeist spannend und unvorhersehbar, weiterhin ist Regen ein Gleichmacher, der alle Materialunterschiede wegfegt und zum dritten würden die für Fans und Fahrer zu gleichen Teilen nervigen Verzögerungspausen entfallen, wenn sich die himmlischen Schleusen wieder über einer Rennveranstaltung öffnen sollten.

Titel-Bild zur News: Jeff Gordon

Für Jeff Gordon stellen Regenrennen kein Problem mehr dar

Ob Regenreifen für Ovalrennen eine Option sind, die Frage steht noch aus, es dürfte aber klar sein, dass bei den Geschwindigkeiten Regenrennen auf Ovalen trotz der profilierten Reifen mit besserer Haftung viel zu gefährlich wären. Für Rundstrecken wie dem Infineon Raceway oder Watkins Glen sollte Regenreifen aber durchaus eine Möglichkeit sein.#w1#

Denn heutzutage scheut jede drittklassige Rennserie keine Regenrennen, da können die StockCar-Profis unmöglich zurückstehen, zumal es ihnen ihre eigene Nachwuchsliga erfolgreich vorexerziert hat. Jeff Gordon, einer der es wissen muss, hat sich über dieses Thema so seine Gedanken gemacht.

"Es ist besser gelaufen, als ich dachte." Jeff Gordon

"Es ist besser gelaufen, als ich dachte", beschreibt das NASCAR-Ass seine Eindrücke des kanadischen Nationwide-Rennens, welches in Regen und Nebel versank und wo unter anderem Ex-F1-Champion Jacques Villeneuve sein NASCAR-Comeback feierte. Gordon gibt zu, die Fahrer und die Situation mächtig unterschätzt zu haben.

"Ich dachte, dass sie es niemals alle durch Kurve eins schaffen würden, ich war also ziemlich beeindruckt. Ich erinnere mich daran, als wir vor einigen Jahren hier waren. " Dabei hat der Hendrick-Pilot selber schon Regen-Tests hinter sich: "Wir hatten auch Regenreifen aufgeschnallt, in der ersten Kurve ist mein Scheibenwischer abgefallen, ich hatte noch nicht mal das Gefühl, es die Gerade runter zu schaffen. Ich war auf jeden Fall beeindruckt von dem, was die Jungs da zustande gebracht haben. Das wäre auf jeden Fall etwas, was wir in Erwägung ziehen sollten."

In Watkins Glen noch keine Regenreifen

Das Problem sei aber laut Gordon nicht die mangelnde Haftung, sondern die schlechte Sicht gewesen: "Sie hatten eher Sichtprobleme, das war die größte Schwierigkeit. Die Reifen haben ganz gut geholfen und ich war überrascht, dass sie schneller gefahren sind, als ich sie eingeschätzt hätte. Ich war beeindruckt." Auch Carl Edwards hatte Schwierigkeiten mit seinem Scheibenwischer. Der amtierende Nationwide-Meister behalf sich manuell, indem er seine Scheibe von Hand mit einem einfachen Wischer regelmäßig putzte. Man sollte nicht meinen, was heute im modernen Motorsport noch alles möglich ist.

"Wenn das wirklich eine Option für uns werden soll, müssen wir das ausgiebig unter solchen Bedingungen testen." Jeff Gordon

"Das war ein guter Test", so Gordon über das Rennen, "aber wenn das wirklich eine Option für uns werden soll, müssen wir das ausgiebig unter solchen Bedingungen testen. Ich weiß noch nicht mal, wie man das anstellen würde, aber wir müssen uns dahinterklemmen, weil es noch wesentlich mehr Sachen zu tun gibt. In der Vergangenheit, als wir uns hier gezeigt haben, hatten wir das gehandhabt nach dem Motto 'Ok, wir schnallen einen Scheibenwischer dran, ein Bremslicht, eine Scheibenheizung', haben es aber nie besonders ernst genommen."

In Watkins Glen wird all das aber noch keine Rolle spielen, sollte es am Sonntag beim Centurion Boats at the Glen regnen, werden die NASCAR-Offiziellen die Sprint-Cup-Wagen von der Strecke beordern.