Gordon gewinnt mit heißem Motor
Jeff Gordon gewann in Darlington sein drittes Saisonrennen und konnte trotz überhitzendem Motor den finalen Ansturm von Denny Hamlin abwehren
(Motorsport-Total.com) - Pole-Mann Clint Bowyer gewann den Start zum Dodge Avenger 500 auf dem Darlington Raceway, das wegen Regens von Samstagabend auf Sonntagmittag verschoben werden musste - heute war es zwar immer noch bewölkt, aber trocken. Zweiter war zunächst Ford-Pilot und Darlington-Spezialist Greg Biffle, der jedoch bereits in den ersten der insgesamt 367 Runden etwas zurückfiel.

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Jeff Gordon kommt zur Zeit aus dem Jubeln nicht mehr heraus
Besser machte es sein Roush-Teamkollege Carl Edwards, der in Runde 18 die Führung übernahm. Hinter Bowyer robbten sich auch Chevy-Pilot Denny Hamlin und Evernham-Youngster Kasey Kahne langsam nach vorne.#w1#
Nach 40 Runden gab es die erste Gelbphase, die von der NASCAR als offizieller Competition Check aufgrund des grünen Streckenbelages anberaumt wurde. Joe-Gibbs-Pilot Hamlin war an der Box Schnellster der 43 Fahrer und führte das Feld beim ersten Restart vor Jimmie Johnson, Edwards und Bowyer an. Casey Mears folgte auf Rang fünf vor Daytona-Sieger Kevin Harvick. Dahinter die Big-Names Dale Earnhardt Jr., Tony Stewart und Jeff Gordon.
Hamlin übernahm das Kommando

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Clint Bowyer führt das Feld in das Dodge Avenger 500 in Darlington Zoom
Hamlin legte in der Folge an der Spitze ein Höllentempo vor: Nach 75 Runden lag der zehntplatzierte Jeff Gordon bereits zehn Sekunden zurück, während sich hinten im Feld Juan Pablo Montoya auf Position 31 bereits gegen eine Überrundung wehren musste. Hinter Hamlin entstand eine Grüppchenbildung: Johnson und Edwards, sowie Mears und Stewart duellierten sich um die Plätze.
Wie stark die Hendrick-Fahrzeuge auch zu Beginn in Darlington waren, zeigte Kyle Busch, der nach 90 Runden als letzter des Hendrick-Teams in den Top 10 auftauchte, nachdem er von Startplatz 37 aus ins Rennen gehen musste. Ab Runde 95 folgten die ersten Stopps unter Grüner Flagge, die acht Runden später komplettiert waren. Edwards lag nun mit fünf Sekunden Vorsprung in Front, gefolgt von Hamlin, Stewart und "Junior".
Zwei Gelbphasen unmittelbar nacheinander

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Dale Earnhardt Jr. hatte Spaß bei den berühmten Darlington-Stripes Zoom
Die erste echte Gelbphase löste Ganassi-Pilot Reed Sorenson aus, der in Turn 4 Mauerkontakt hatte, als er verzweifelt versuchte, in der Lead Lap zu bleiben. Beim Restart in Runde 121 führte wieder Hamlin vor Edwards und Stewart, bevor kurz darauf Red-Bull-Pilot Brian Vickers in der Mauer landete - Pech für das neue Nextel-Cup-Team, denn Vickers befand sich zu diesem Zeitpunkt innerhalb der Top 20.
Hamlin und Edwards setzten sich auch beim dritten Restart ab, Stewart und Johnson folgten mit Respektabstand. Stark unterwegs zu diesem Zeitpunkt war wie bereits in Richmond Penske-Pilot Ryan Newman auf Position fünf, gefolgt von "Junior" und den Hendrick-Autos von Mears und Kyle Busch.
"Junior" fühlte sich auf dem berühmten Darlington-Stripes, bei dem die Piloten ganz oben im Oval direkt an der Mauer entlang donnern und ihre Markierungen auf der Safer-Barrier hinterlassen, sichtlich wohl: Nach einem von vielen leichten Kontakten scherzte er, ob sein Team der Meinung sei, dass die Berührungen dem Untersteuern seines Budweiser-Chevys zuträglich seien.
Doppelführung für Joe Gibbs

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Denny Hamlin fuhr ein starkes Rennen gegen Jeff Gordon Zoom
Nach 169 Runden hatte sich Stewart hinter Hamlin auf Platz zwei geschoben - Doppelführung für Joe Gibbs - während sich der beste Dodge von Newman im Dodge Avenger 500 auf Rang drei befand. Edwards im besten Ford Fusion fiel leicht zurück, während sich sein Roush-Teamkollege Matt Kenseth in die Top 10 vorarbeitete.
Ab Runde 175 wurden die nächsten Stopps unter Grün absolviert, doch gleich nachdem alle Piloten beim Service waren, ließ die NASCAR eine ihrer umstrittenen Debris-Cautions folgen, da auf der Gegengerade Teile auf der Strecke identifiziert wurden - die acht Sekunden Vorsprung von Hamlin waren Vergangenheit.
Auch Carl Edwards erwischte es beim Stopp: Er verpasste die Linie, die anzeigt, dass ein Pilot in die Box zu fahren beabsichtigt, und wurde auf Position 22 zurückgeworfen. Nach 200 Runden führte Hamlin vor Newman und Kenseth - drei Hersteller auf den ersten drei Plätzen. Jeff Gordon und Jimmie Johnson in Lauerstellung auf den Plätzen vier und fünf.
Stewart im Pech - Newman vorne

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Viel Pech mit einem Reifenschaden hatte Joe-Gibbs-PilotTony Stewart Zoom
Unterdessen erlitt Tony Stewart in Runde 215 einen Plattfuß und musste unter Grüner Flagge an die Box. Stewart verlor fast zwei Runden und fiel bis auf Platz 31 zurück, während Ryan Newman sogar die Führung übernahm. Wieder wurden die Stopps unter Grün begonnen, als David Ragan und Ken Schrader aneinandergerieten.
Matt Kenseth gewann das Rennen im Rennen, und führte das Feld zum Restart nachdem er 200 Runden zuvor nur auf Platz 31 rangierte. Newman lag auf Position zwei vor den Hendrick-Zwillingen Gordon und Johnson, dahinter der langzeitführende Denny Hamlin. Nach einer erneuten Gelbphase war Carl Edwards zurück in den Top 10 und Tony Stewart zurück in der Führungsrunde - das Finale von Darlington wurde vorbereitet.
Newman übernahm in der Folge erneut die Führung von Kenseth, an dem sich auch Denny Hamlin und Johnson vorbeimogelten. Der Ford-Pilot befand sich offensichtlich in Bremsproblemen und fiel nun sukzessive zurück. Vorne entwickelte sich ein Führungstrio und Johnson schob sich 70 Runden vor Ende in Front, als sich A.J. Allmedinger und Kyle Busch in die Quere kamen.
Viele Gelbphasen gegen Rennende

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Denny Hamlin hatte erneut viel Pech bei einem Boxenstopp Zoom
Gelb Nummer sieben war die Folge, und dies war genau die Sache, die Tony Stewart benötigte: "Smoke" hielt sich konstant in der Führungsrunde, und fand durch die Gelbphase nun wieder den Anschluss an die Spitze. Große Schwierigkeiten hingegen bei Denny Hamlin, der nach 178 Führungsrunden aufgrund von Problemen beim Reifenwechsel bis auf Rang 16 zurückfiel. Kurz vor Schluss waren beide Joe-Gibbs-Autos aus den Top 10 draussen.
Vorne lagen beim Restart die Hendrick-Autos von Gordon und Johnson, vor den beiden Penske-Dodge von Ryan Newman und Kurt Busch, während sich Hamlin nun auf die Aufholjagd machte. Dann folgten mehrere Gelbphasen wegen Teilen auf der Strecke: Während Johnson an die Box fuhr, blieb Gordon mit stark überhitzendem Motor draußen, ebenso wie Newman, "Junior", Sterling Marlin, Mark Martin und Martin Truex Jr. - Johnson lag auf Position sieben, Gordon und sein Crew Chief zockten nach dem Motto "Alles oder nichts".
Gordon gewinnt mit dampfendem Motor

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Jeff Gordon gewann in Darlington sein drittes Rennen dieser Saison Zoom
18 Runden vor Ende der Restart: Gordon führte, Johnson kam mit neuen Reifen binnen zwei Runden auf Rang vier nach vorne, doch David Stremme hatte Motorschaden, so dass sofort die nächste Gelbphase ausgerufen wurde - ganz und gar nicht nach dem Geschmack von Gordon, dessen Motor im Verkehr und in langsamer Fahrt zunehmend überhitzte.
Der "Rainbow-Warrior lag noch vorne, aber Johnson kam mächtig von hinten, dazwischen Newman und "Junior" auf alten Reifen. Johnson kassierte erst "Junior", dann zehn Runden vor Schluss Newman. Dahinter kam jedoch Denny Hamlin noch unaufhaltsamer nach vorne und zog an beiden vorbei.
Aber die Zweikämpfe brachten einen kleinen Vorsprung für Gordon, der sich dadurch mit dampfendem Motor sein drittes Saisonrennen sichern konnte. Hamlin wurde etwas unglücklich Zweiter vor Johnson und Ryan Newman. Carl Edwards als Fünfter war bester Ford-Pilot, vor Tony Stewart, Matt Kenseth, Dale Earnhardt Jr., Clint Bowyer und Jeff Burton.

