• 06.02.2010 21:48

  • von Pete Fink

Go Daddy: Mark Martin holt die Daytona-Pole!

NASCAR-Oldie Mark Martin und Superstar Dale Earnhardt Jr. holten sich in Daytona die erste Startreihe - Juan Pablo Montoya bärenstarker Fünfter

(Motorsport-Total.com) - In sage und schreibe bisher 49 Anläufen seit dem Jahr 1982 (!) konnte Mark Martin in Daytona nicht gewinnen. Nun hat der 51-Jährige am 14. Februar die nach eigenen Angaben "bisher beste Chance überhaupt." Der seit Jahresbeginn 2010 giftgrüne Hendrick-Chevrolet mit der Startnummer 5 eroberte in 47.074 Sekunden die so prestigeträchtige Pole-Position für das 52. Daytona 500.

Titel-Bild zur News: Mark Martin

Dale Earnhardt Jr. und Mark Martin bilden die erste Daytona-Startreihe

Sein neuer Sponsor ist in dieser NASCAR-Saison passenderweise der US-Domainhändler "GoDaddy.com", was frei übersetzt soviel bedeutet wie "Auf geht's Papa!". Daher vertritt Martin 2010 die gleichen aggressiven Grüntöne wie US-Superstar Danica Patrick. Und wenn der NASCAR-Oldie nach nunmehr fünf Vizemeisterschaften endlich nach dem Titel greifen will, dann hat er am Samstagabend eine erste kräftige Duftmarke gesetzt.#w1#

"Das Auto ist geflogen", freute sich Martin über seine Hendrick-Power. "Ich wusste, dass dies eine sehr gute Runde war. Ich bin der glücklichste Mensch auf der Welt, dass ich dieses Material fahren darf." Umso mehr, weil die gesamte Daytona-Startreihe eins aus einem einzigen Gebäude auf dem weitläufigen Firmengelände von Rick Hendrick stammt.

Dale Earnhardt Jr. war in der Saison 2009 das große Sorgenkind bei Hendrick Motorsports. Während seine Teamkollegen geschlossen die Gesamtplätze eins bis drei belegten, dümpelte der unangefochtene Publikumsliebling auf Platz 25. Hendrick reagierte, und koppelte die direkt neben einander arbeitenden Teams von Martin und Earnhardt über den Winter noch enger aneinander.

Earnhardt neben Martin in Reihe eins

Dale Earnhardt Jun.

Haben Dale Earnhardt Jr. und Crewchief Lance McGrew die richtige Richtung? Zoom

Das Resultat kann sich sehen lassen, denn Earnhardt holte sich in 47.142 Sekunden Rang zwei. "Der Motor ist unglaublich", erklärte der nicht ganz zufriedene Superstar, der sich über den Winter einen Vollbart stehen ließ. "Trotzdem ist das Auto in Turn 3 und 4 durchgeschlagen. Das hat uns etwas Speed genommen."

Damit ist die erste Startreihe zum 52. Daytona 500 am 14. Februar komplett, denn die Startpositionen drei bis 39 werden erst in den beiden Gatorade-Duels am nächsten Donnerstag ausgefahren. Die weiteren Plätze hinter Martin und Earnhardt haben also lediglich eine statistische Bedeutung.

Die Qualifikation von Daytona ist oft eine etwas langatmige Angelegenheit. Durch die vorgeschriebenen Restrictor-Plates wird die Leistung der V8-Motoren von ungefähr 850 PS auf um die 460 PS herabgesetzt. Das führt dazu, dass die erste von zwei gezeiteten Runden im Einzelzeitfahren im Prinzip eine zweite Aufwärmrunde darstellt. Erst dann folgt die "Money-Lap", wie es im NASCAR-Jargon heißt.

Die Folge ist, dass jedes Fahrzeug insgesamt vier Runden, also knapp vier Minuten, auf dem 2,5 Meilen langen Superspeedway zu bringt. Bei 54 Startern ist die gesamte Zeitdauer der Qualifikation dann eine rein mathematische Übung. Dazu kommt noch, dass die Hinterbänkler allesamt am Ende des Feldes qualifizieren, so dass der Polesetter für gewöhnlich schon relativ früh feststeht. So geschehen auch am Samstag.

Montoya starker Fünfter

Juan Pablo Montoya

Earnhardt/Ganassi und Juan Pablo Montoya haben auch 2010 ein Top-Auto Zoom

Ryan Newman ging bereits als Zweiter auf seine beiden Runden. Sein Spitzname lautet "Rocket Man", weil er sich schon vor vielen Jahren als wahrer Qualifying-Spezialist entpuppte. Dies gilt auch 2010: In 47.225 Sekunden fuhr sein Stewart/Haas-Chevrolet mit einem Hendrick-Kundenmotor unter der Haube auf Rang drei.

Platz vier ging an die Wood Brothers. Für das NASCAR-Traditionsteam sitzt 2010 wieder Altmeister Bill Elliott hinter dem Steuer, der im Jahr 1976 (!) zum ersten Mal ein Daytona 500 fuhr. Der mittlerweile 54-jährige "Million-Dollar-Bill" brannte eine Zeit von 47.226 Sekunden in den Asphalt, was ihn erneut ins "Great American Race" beförderte.

Sehr erfreulich war die Vorstellung von Juan Pablo Montoya. Auch der rote Earnhardt/Ganassi-Chevrolet ging früh ins Einzelzeitfahren. Lediglich ein minimaler Rutscher in Turn 3 verhinderte eine noch schnellere Rundenzeit als die Marke von 47.267 Sekunden, die Montoya schlussendlich einen ausgezeichneten Rang fünf einbrachte.

Die 42 ist nach einem tollen Jahr 2009 also auch zu Saisonbeginn 2010 sofort bei der Musik, denn Montoya ließ immerhin NASCAR-Champion Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) und den starken Penske-Dodge von Kurt Busch hinter sich, die ex aequo in 47.279 Sekunden die Plätze sechs und sieben belegten.

39 von 43 Daytona-Startern stehen fest

Scott Speed

Erfolg: Scott Speed wird am 14. Februar sein erstes Daytona 500 fahren Zoom

Nach der Qualifikation von Samstagabend haben sich auch einige Dinge in Bezug auf die 43 Teilnehmer des 52. Daytona 500 geklärt: Die Top 35 der Ownerwertung sind gesetzt. Da die erste Startreihe mit Mark Martin und Earnhardt Jr. aus diesen Top 35 stammt, und es in den Duels am Donnerstag um die Startplätze drei bis 39 geht, bleiben vier restliche Eintrittskarten übrig.

Pro Gatorade-Duel werden sich jeweils die beiden besten "Go-or-go-homers" ins Daytona 500 fahren, dazu hat Ex-Champion Bobby Labonte in seinem TRG-Chevrolet durch sein Past-Championship-Provisional sein Ticket auf Startplatz 43 sicher. Mit anderen Worten: Die Startplätze 40 bis 42 gehen an die drei schnellsten Qualifikanten vom Samstag.


Fotos: NASCAR in Daytona


Das sind natürlich der viertplatzierte Bill Elliott (Wood-Ford), sowie Scott Speed (Red-Bull-Toyota; 47.379; 13.) und "Front-Row" Joe Nemechek (Nemco-Toyota; 47.441; 16.). Es gibt im komplexen Qualifikationsprozedere zum Daytona 500 natürlich noch einige Konstellationen, die an deren Startplätzen etwas ändern könnten. Fakt ist aber, dass Elliott, Speed und Nemechek im "Great American Race" stehen.

15 Piloten kämpfen also um noch vier verbleibende Startplätze. Die beiden alles entscheidenden Gatorade-Duels beginnen am kommenden Donnerstag um 20:00 Uhr MEZ. Die Startflagge zum 52. Daytona 500 fällt am Sonntag, den 14. Februar um kurz nach 19:00 Uhr MEZ.