• 21.03.2012 12:45

  • von Pete Fink

Fontana-Vorschau: NASCAR in Kalifornien

Am Wochenende macht der NASCAR-Tross Station in Kalifornien: Der Auto Club Speedway von Fontana ist der Schauplatz von Saisonrennen Nummer fünf

(Motorsport-Total.com) - Von wegen reiner Südstaaten-Sport. Die NASCAR hat in ihrer Historie auf der anderen Seite des amerikanischen Kontinents in Kalifornien schon weit über 100 Rennen ausgetragen. Früher geschah dies auf dem Ontario Motor Speedway und dem Riverside International Raceway, heute fährt man - jeweils im Juni - auf dem Infineon Raceway von Sonoma und am Wochenende auf dem Auto Club Speedway in Fontana.

Titel-Bild zur News: Kevin Harvick, Jimmie Johnson

Fontana 2011: Kevin Harvick bezwingt Jimmie Johnson in der letzten Runde

Kein geringerer als Roger Penske selbst gab einst den Bauauftrag für das mächtige Zweimeilenoval im San Bernadino County, etwa 70 Kilometer östlich von Los Angeles, das 1997 eröffnet wurde und dessen Konstruktion stark an das Schwesteroval von Michigan angelehnt wurde. Mit nur 14 Grad Kurvenüberhöhung ist Fontana also eher flach, die Sprint-Cup-Piloten erwartet beim Auto Club 400 eine Renndistanz von 200 Runden.

Natürlich war der Großraum Los Angeles in den Boomzeiten der NASCAR ein äußerst lukrativer Standort und so gewann Jeff Gordon im Juni 1997 das erste Fontana-Rennen kurz nach der Streckeneröffnung. Zwischen 2004 und 2010 traten die NASCAR-Asse sogar zweimal pro Jahr die weite Reise nach Kalifornien an, doch Fontana hat ein ganz großes Problem: Obwohl die Tribünen nur 92.000 Zuschauer fassen, waren die bislang 22 Rennen auf dem Auto Club Speedway noch nie ausverkauft.

Trotz Hollywood-Glamour und prominenter Unterstützung übrigens, denn Gouverneur Arnold Schwarzenegger himself schwang im Februar 2008 einmal die Startflagge. Für den dreifachen Fontana-Sieger und Lokalmatador Jeff Gordon ist die Problematik typisch: "Schaut in die NFL", sagte der Kalifornier vor einigen Jahren einmal. "American Football ist bei uns die mit Abstand populärste Sportart, aber in Los Angeles bekommen sie kein Bein auf den Boden. In Süd-Kalifornien kann man einfach zu viele verschiedene Dinge unternehmen."

Kalifornier in Kalifornien

Der erfolgreichste Fontana-Starter ist Jimmie Johnson mit insgesamt fünf Siegen und wie Gordon stammt auch Johnson aus Kalifornien. Doch es gibt noch eine ganze Reihe anderer Piloten, für die der Auto Club Speedway ebenfalls ein Heimrennen darstellt. Zum Beispiel Vorjahressieger Kevin Harvick (Childress-Chevrolet), der Johnson 2011 auf der letzten Runde dessen sechsten Sieg vor der Nase wegschnappte. Dazu gesellen sich A.J. Allmendinger (Penske-Dodge), Casey Mears (German-Ford), Robby Gordon (Gordon-Dodge) und David Gilliland im Front-Row-Ford.

Jimmie Johnson

Jimmie Johnson gewann sein Heimrennen in Fontana bereits fünfmal Zoom

Internationale Bekanntheit erhielt der Auto Club Speedway übrigens aus äußerst tragischen Gründen, die nichts mit der NASCAR zu tun hatten. Denn am 31. Oktober 1999 verlor Greg Moore beim CART-Saisonfinale in Runde neun die Kontrolle über seinen Players-Forsythe und crashte mit über 300 Stundenkilometern in eine der Betonmauern im Innenbereich des Ovals. Moore zog sich dabei tödliche Verletzungen zu. Der 24-jährige Kanadier galt als eines der größten Talente im US-Motorsport und hatte für die Saison 2000 bereits einen Vertrag mit Roger Penske unterschrieben. Seinen Platz nahm damals Helio Castroneves ein.

Auffällig im breiten Fontana sind die vielen möglichen Fahrlinien. "Ursprünglich war es einmal eine Strecke mit nur einer guten Spur, aber in den letzten Rennen war es möglich, zu dritt oder gar zu viert nebeneinander durch die Kurven zu fahren", weiß Jeff Gordon. "Das ist, was wir Fahrer sehen wollen, es gibt uns die Möglichkeit nach Linien zu suchen, die unserem Auto liegen." Die Konsequenz ist oft ein weit auseinander gezogenes Feld und nur wenige Gelbphasen.

Die Startflagge von Fontana fällt am Sonntagabend um kurz nach 21:00 Uhr MESZ. Die Qualifikation der 46 Teilnehmer geht am Freitag um kurz nach Mitternacht über die Bühne. Auch die Nationwide-Serie (mit Danica Patrick) fährt in Kalifornien: Das Rennen der zweiten NASCAR-Liga startet am Samstagabend um kurz nach 22:30 Uhr MEZ.

Die Meldeliste von Fontana:

01. 1 Jamie McMurray (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
02. 2 Brad Keselowski (Penske-Dodge)
03. 5 Kasey Kahne (Hendrick-Chevrolet)
04. 7 Robby Gordon (Gordon-Dodge) - Q
05. 9 Marcos Ambrose (Petty-Ford)
06. 10 David Reutimann (Stewart/Haas-Chevrolet)
07. 11 Denny Hamlin (Gibbs-Toyota)
08. 13 Casey Mears (Germain-Ford)
09. 14 Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet)
10. 15 Clint Bowyer (Waltrip-Toyota)
11. 16 Greg Biffle (Roush-Ford)
12. 17 Matt Kenseth (Roush-Ford)
13. 18 Kyle Busch (Gibbs-Toyota)
14. 19 Mike Bliss (TriStar-Toyota) - Q
15. 20 Joey Logano (Gibbs-Toyota)
16. 22 A.J. Allmendinger (Penske-Dodge)
17. 23 Scott Riggs (R3-Chevrolet) - Q
18. 24 Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet)
19. 26 Josh Wise (Front-Row-Ford) - Q
20. 27 Paul Menard (Childress-Chevrolet)
21. 29 Kevin Harvick (Childress-Chevrolet)
22. 30 David Stremme (Inception-Toyota) - Q
23. 31 Jeff Burton (Childress-Chevrolet)
24. 32 Ken Schrader (FAS-Ford)
25. 33 Brendan Gaughan (Childress-Chevrolet)
26. 34 David Ragan (Front-Row-Ford)
27. 36 Dave Blaney (Baldwin-Chevrolet) - Q
28. 37 Timmy Hill (Gunselman-Ford) - Q
29. 38 David Gilliland (Front-Row-Ford)
30. 39 Ryan Newman (Stewart/Haas-Chevrolet)
31. 42 Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet)
32. 43 Aric Almirola (Petty-Ford)
33. 47 Bobby Labonte (JTG-Toyota)
34. 48 Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet)
35. 49 J.J. Yeley (Robinson-Toyota) - Q
36. 51 Kurt Busch (Phoenix-Chevrolet)
37. 55 Mark Martin (Waltrip-Toyota)
38. 56 Martin Truex Jr. (Waltrip-Toyota)
39. 74 Reed Sorenson (TurnOne-Chevrolet) - Q
40. 78 Regan Smith (Furniture-Row-Chevrolet)
41. 83 Landon Cassill (BK-Toyota)
42. 87 Joe Nemechek (Nemco-Toyota) - Q
43. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet)
44. 93 Travis Kvapil (BK-Toyota)
45. 98 Michael McDowell (Parsons-Ford) - Q
46. 99 Carl Edwards (Roush-Ford)

Der Zeitplan von Fontana:

Freitag:

20:00 - 21:30 Uhr: Erstes Freies Training
ab 00:10 Uhr: Qualifying

Samstag:

17:30 - 18.20 Uhr: Zweites Freies Training
20:50 - 21:50 Uhr: Happy Hour
ab 22:30 Uhr: Nationwide-Rennen

Sonntag:
ab 21:00 Uhr: Auto Club 400