Earnhardt-Aus: Alles begann in Kansas
Dale Earnhardt Jr. kann aufgrund einer Gehirnerschütterung in Charlotte und Kansas nicht fahren - auf der Pressekonferenz schilderte "Junior" die Hintergründe
(Motorsport-Total.com) - Es war die NASCAR-Nachricht des Donnerstags: Dale Earnhardt Jr. muss aufgrund einer Gehirnerschütterung in Charlotte und kommende Woche in Kansas passen. Dies ließ sein Team Hendrick Motorsports am frühen Nachmittag verlauten. Wenige Stunden später schilderte "Junior" auf einer kurzfristig einberufenen Pressekonferenz auf dem Charlotte Motor Speedway die Geschichte seiner Verletzung.

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Rick Hendrick, Dale Earnhardt Jr. und .Steve Letarte auf der PK in Charlotte Zoom
"Alles begann mit einem schweren Testunfall in Kansas vor fünf Wochen", berichtete Earnhardt. Damals handelte es sich um einen Reifenplatzer samt hartem Einschlag in Kurve 1. "Danach hatte ich das Gefühl, dass mit meinem Körper irgendetwas nicht in Ordnung war. Aber ich kenne das Gefühl von Gehirnerschütterungen und beschloss also, mich durchzubeißen."
Als Mitte September der Chase begann, "war ich bei 80 oder 90 Prozent und vergangenes Wochenende in Talladega wieder bei 100 Prozent. Dann kam der Unfall in der letzten Runde, in den auch ich verwickelt war. Mein Auto wurde links hinten getroffen und ich drehte mich sehr schnell. Dabei erlitt ich eine Desorientierung und ich wusste sofort, dass dies ein Rückschlag war."
Weil der 38-Jährige auch am Dienstag und Mittwoch noch unter Kopfschmerzen litt, suchte er den befreundeten Neurologen John Petty auf. "Die Tests inklusive eines MRT-Scans verliefen positiv, aber ich war ehrlich zu ihm und schilderte, wie ich mich fühlte. Daraufhin hat er mir dringend nahe gelegt, an diesem Wochenende nicht zu fahren."
Earnhardt braucht Ruhe

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Regan Smith ist der Ersatzmann für Dale Earnhardt Jr. Zoom
Auch Teambesitzer Rick Hendrick steht hinter dieser Entscheidung: "An Dale bewundere ich seine Ehrlichkeit. Er wusste, dass etwas nicht in Ordnung war und er suchte den Arzt auf. Und wenn dir der Doktor dann erzählt, dass bei einem erneuten Unfall eine Katastrophe droht, dann ist dies jetzt unter den gegebenen Umständen das absolute Optimum. Wir sind froh, dass der Scan keine Verletzungen gezeigt hat."
Auch die Wahl von Regan Smith als Ersatzmann ist logisch, schließlich ist Phoenix Racing eines der Hendrick-Kundenteams. "Regan war bereits im Shop zur Sitzanpassung", berichtete Crewchief Steve Letarte. "Jetzt müssen wir uns noch um die Pedale kümmern und sicher ein paar Anpassungen an seinen Fahrstil unternehmen. Alles keine großen Dinge."
Das Wichtigste erklärte jedoch der unangefochtene NASCAR-Dauerpublikumsliebling selbst: "Mir geht es soweit gut, ich weiß nur, dass ich jetzt soviel Ruhe wie möglich brauche. Zudem ist es ein komisches Gefühl, nicht im Auto zu sitzen. Ich möchte so schnell es geht wieder zurückkommen. Aber ich habe gelernt, die Dinge nicht für selbstverständlich zu nehmen und es tut mir sehr leid, dass diese Sache solch ein Wirrwarr nach sich zieht."

