E&M gibt noch nicht auf
John Carter hat es gegenwärtig nicht leicht, der Teamchef des kleinen Ein-Mann-Rennstalls kämpft mit fehlendem Geld und fehlenden Rennergebnissen
(Motorsport-Total.com) - Es ist momentan schwierig für John Carter. Ein kleiner Fisch in einem Becken voller Piranhas zu sein war für den Teamchef von E&M-Motorsports in den vergangenen drei Jahren eine teure Angelegenheit - psychologisch und finanziell. Der Rennstall kämpft ohne zahlungskräftigen Sponsor im Rücken einen aussichtlosen Kampf.

© NASCAR
Joe Nemechek war in der Saison 2007 keine große Hilfe für E and M
Das einzige Rennen, welches E and M 2007 bestritt, war in Michigan. Da war es für den Teambesitzer natürlich keine lustige Sache, dass Joe Nemechek dort mit dem Wagen nach 92 Runden verunfallte. Auch im Vorjahr reichte es nur zu einer Rennteilnahme. Dennoch ist Carter davon überzeugt, es immer und allzeit mit den Rick Hendricks und den Jack Roushes dieser Erde aufnehmen zu können.#w1#
Ein Fahrer, welcher sich dem Team anbot und versprach, Geld mitzubringen, erwies sich als Schwindler. Andere Geldquellen haben sich noch nicht aufgetan. Die Einführung des Car of Tomorrow (CoT) war auch wenig hilfreich, da Carter nun nichts aus seinen Ersatzteilbeständen verkaufen kann.
Und so blieb dem kämpfenden Teamchef nur eines - der Griff in den eigenen Geldbeutel: "Die letzten drei Jahre habe ich alles aus eigener Tasche bezahlt. Ich sage besser nicht, wie viel das war. Ich möchte mir meine Laune nicht dadurch verderben, indem ich darüber nachdenke. Ich musste mir eine Anleihe nehmen, weil ich noch immer keinen Sponsor habe."
Neue Autos sollen die Wende bringen
"Die Saison ist nicht so verlaufen, wie wir uns das gedacht haben. Man muss die Dinge nehmen, wie sie sind und das Gute wie das Schlechte akzeptieren. Man mag viele schlechte Tage haben, aber ich fühle, dass sich aus allem Übel auch etwas Positives ergibt", versucht der Teamchef auf 'nascar.com' neuen Mut zu fassen.
Aber Carter gibt nicht auf und kündigt an, noch zwei Asse im Ärmel zu haben: "Wir haben neue Autos, sie werden gerade fertiggestellt. Eines für Daytona und eines für die anderen Rennen danach." Zudem hat E and M in frisches Personal investiert: "Wir haben Leute zu uns gelotst, die wissen, wie man Autos baut. Alles an den Autos ist von der Basis her identisch, wir haben schon Leute gesehen, die erst Toyotas gebaut haben und jetzt unsere Dodge-Wagen fertig stellen werden."
Und einen weiteren Trumpf sieht Carter in seiner Hand - Ernie Elliot. Der Mann steckte hinter den Erfolgen von Bill Elliot in den 80er Jahren. "Er baut uns einen speziellen Motor zusammen, mit dem wir Daytona bestreiten können. Wir glauben, dass wir ein gutes Packet beisammen haben, um mit dem CoT auf einem Superspeedway zu fahren", erklärt der Teamchef.
Carter peilt Top 10 an
Noch immer hat er seinen Traum nicht aufgegeben: "Mit den beiden Fahrern, welche ich habe, denke ich, dass wir die Chance haben, zu gewinnen. Viele Leute denken, dass das unmöglich ist, aber mit den neuen Autos und all den Sachen können wir wettbewerbsfähig sein und nach wie vor gewinnen. Wenn wir es in ein Rennen schaffen und dabei Ernies Motoren im Gepäck haben, haben wir eine bessere Chance als jemals zuvor, es in die Top 5 oder Top 10 zu schaffen. Die Autos sind sich noch dazu so ähnlich."
Das mag ein Vorteil sein, kann aber auch ein Nachteil sein. Durch die hohe Konkurrenzdichte hat man zwar im Hinblick nach vorne bessere Karten, fällt aber auch in einem Rennen leichter zurück - wenn man sich denn für dieses trotz der hohen Konkurrenz qualifiziert hat.

