Dominator Johnson: "Wir sind noch lange nicht durch"
Drei von fünf Playoff-Rennen gewann Jimmie Johnson, aber den Vorwurf der Langeweile will der Hendrick-Pilot nicht auf sich sitzen lassen
(Motorsport-Total.com) - "Ein perfektes Wochenende ist, wenn du jedes Training, die Qualifikation und das Rennen gewinnst. Das haben wir getan." Diese zentrale Aussage von Jimmie Johnson nach seinem überzeugenden Charlotte-Sieg summierte exakt das auf, was im Titelkampf 2009 mehr als nur eine Tendenz erscheint. Anders formuliert: Drei Playoff-Siege an fünf Rennwochenenden - wer bitte soll den Hendrick-Piloten noch schlagen können?

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Jimmie Johnson schwimmt im Chase 2009 wieder einmal auf einer Erfolgswelle
Dazu kam auf dem Lowe's Motor Speedway das Pech der Konkurrenz, denn seine bislang härtesten Verfolger Mark Martin und Juan Pablo Montoya spielten im Finale des Bank of America 500 keine Rolle mehr. "Ich war froh, dass mich Jeff Gordon unter Druck setzte und nicht die 5 oder die 42. Trotzdem war ich nervös, denn er hatte die Außenbahn und die lag mir eigentlich besser."#w1#
Auch zur Rennmitte gab es am blauen Hendrick-Chevrolet einige Balanceprobleme. "Zu diesem Zeitpunkt dachte ich, dass Kasey Kahne die Sache in der Tasche hätte. Aber beim letzten Stopp vor den ganzen Restarts haben wir genau das verändert, was ich für fünf oder sechs schnelle Runden gebraucht habe. Das hat funktioniert, denn danach war das Auto superschnell."
Angesichts des so dominanten Johnson ist in NASCAR-USA bereits die Rede davon, dass der Kalifornier einmal mehr die Playoff-Show zunichte machen würde. Der 34-Jährige wundert sich: "Ich verstehe nicht, warum die Leute damit ein Problem haben. Jeder will doch sehen, wie Tiger Woods oder Roger Federer gewinnen, Ich mache nur meinen Job und viele Leute freuen sich, wie gut die 48 unterwegs ist. Viele wünschen uns den vierten Titel."
Doch soweit ist es trotz 90 Punkten Vorsprung bei noch fünf ausstehenden Rennen nicht. Zunächst stehen mit dem Short-Track von Martinsville und dem Superspeedway von Talladega zwei besonders heikle Rennen an. "Es ist doch erst Halbzeit", versuchte Johnson die Vorwürfe entstehender Langeweile zu entkräften. "Es kann noch soviel passieren."
"In Talladega hast du keine Kontrolle. In Martinsville können bei irgendjemand die Bremsen versagen und er nimmt dich aus dem Rennen. Mit den Double-File-Restarts wird es dort sowieso jede Menge Kontakt geben. Dein Motor kann dir eingehen, du kannst einen Reifenschaden erleiden." Sein Fazit: "Es ist ein netter Vorsprung, aber wir sind noch lange nicht durch."

