Daytona: Kurt Busch knackt die 206-Meilen-Schallmauer

Kurt Busch treibt den Phoenix-Chevy in Daytona auf über 206 Meilen im Schnitt - Das Fahren im großen Pulk könnte beim Daytona 500 zurückkehren

(Motorsport-Total.com) - Am zweiten von drei NASCAR-Testtagen im Rahmen des Preseason-Thunder in Daytona gingen die Geschwindigkeiten auf dem 2,5-Meilen-Oval deutlich nach oben. Grund dafür war eine gegenüber dem ersten Tag leicht vergrößerte Restrictor-Plate seitens NASCAR, was sich in einem Leistungsplus von gut 20 PS niederschlug. Wie schon am Donnerstag standen zwei Sessions von 180 beziehungsweise 240 Minuten Dauer auf dem Plan und erneut empfing der Daytona International Speedway die 32 Piloten mit leicht bewölktem Himmel und Temperaturen von knapp über 20 Grad.

Titel-Bild zur News: Kurt Busch

Phoenix-Neuzugang Kurt Busch machte am zweiten Testtag in Daytona die Pace

In der ersten Session des Tages machte das Waltrip-Duo Clint Bowyer/Martin Truex Jr. mit der identischen Rundenzeit von 43.962 Sekunden die Pace und war damit eine halbe Sekunde schneller als die Gibbs-Zwillinge Kyle Busch/Joey Logano am Donnerstag. Damit wurde nicht nur die 203-Meilen-Schallmauer geknackt, sondern es ging gar über die 204er-Marke hinaus: Das Waltrip-Duo legte stolze 204,772 Meilen pro Stunde vor. "204 ist aufregend", urteilte NASCAR-Renndirektor John Darby im Anschluss. "Ich glaube nicht, dass wir da schon nervös werden müssen."

Neben den Waltrip-Team, dessen dritter Fahrer Mark Martin auf Platz fünf (44.610 Sekunden) der Zeitenliste zu finden war, probten lediglich die Petty-Piloten Marcos Ambrose (3.) und Aric Almirola (4.; beide 44.304) sowie das Earnhardt/Ganassi-Duo Jamie McMurray (6.) und Juan Pablo Montoya (7.) das Tandem-Spiel.


Fotos: NASCAR: Preseason-Thunder in Daytona


Der Rest der Meute begnügte sich mit Single-Car-Runs, bei denen einmal mehr Jeff Gordon (8.; 45.907) im Hendrick-Chevrolet die schnellste Runde markierte. Teamkollege Jimmie Johnson (11.) sowie Champion Tony Stewart (12.) und dessen Stewart/Haas-Teamkollegin Danica Patrick (13.) rangierten hinter Kurt Busch (Phoenix-Chevrolet; 9.) und A.J. Allmendinger (Penske-Dodge; 10.) knapp außerhalb der Top 10 und gehörten damit zu den schnellsten Piloten in Einzelfahrt. Der giftgrüne Go-Daddy-Chevy von Sprint-Cup-Rookie Danica Patrick ist beim Preseason-Thunder aus Marketing-Gründen das einzige Fahrzeug, das in der kompletten Sponsor-Lackierung rollt.

Pack-Racing und weiter steigende Speeds

In der zweiten Session des Tages wurde es dann zum ersten Mal beim diesjährigen Preseason-Thunder so richtig ernst: Pack-Racing war angesagt und wurde zumindest in der ersten halben Stunde sowie gegen Ende der Session zur Genüge praktiziert. Somit bot sich erstmals nach über einem Jahr wieder das aus der Vergangenheit auf den Superspeedways gewohnte Bild von 20 und mehr Fahrzeugen auf engstem Raum.

Die Folge war ein weiterer Anstieg der Geschwindigkeiten. Nach vier Stunden ließ sich Phoenix-Neuzugang Kurt Busch mit 43.677 Sekunden die Bestzeit gutschreiben, was einem Rundenschnitt von nicht weniger als 206,058 Meilen pro Stunde (331,5 km/h) entspricht. Der NASCAR-Champion des Jahres 2004, der vom Hendrick-Kundenmotor in seinem Phoenix-Chevy am Ende der Gegengeraden auf 210,9 Meilen pro Stunde (339,3 km/h) getrieben wurde, erzielte die beeindruckende Runde allerdings nicht im Pulk, sondern im Tandem mit dem Furniture-Row-Chevy von Regan Smith (2.; 43.678) am Heck, der die 206-Meilen-Schallmauer neben Busch als Einziger knacken konnte.

Kyle Busch (Gibbs-Toyota) hatte in den Anfangsminuten im dichten Pulk mit 43.729 die erste Bestzeit gesetzt und schloss den Tag letztlich als Drittschnellster ab. Jeff Gordon (4.) und Hendrick-Teamkollege Kasey Kahne (5.; beide 43.743) komplettierten die Top 5. "Ich war überrascht, wie wild es draußen auf der Strecke zuging", so Gordon mit Blick auf das Three-Wide-Racing in den um 31 Grad überhöhten Kurven von Daytona. "Es ist unglaublich, welche Geschwindigkeiten wir hier an den Tag gelegt haben, davon haben wir doch schon immer geträumt."

Piloten vom Fahren im Pulk angetan

Teamkollege Dale Earnhardt Jr. (15.) fand ebenfalls Gefallen am Fahren im Pulk. "Das kam dem Fahren, wie wir es hier gewohnt waren, schon recht nahe. Es hat Spaß gemacht", so "Junior", der jedoch hinzufügte: "Wenn es ernst wird, ist ein Zwei-Wagen-Tandem wahrscheinlich immer noch einen Tick schneller."

Kyle Busch stimmte dem NASCAR-Publikumsliebling zu: "Kein Zweifel: Ein Zwei-Wagen-Tandem wird das Daytona 500 gewinnen, aber das Fahren im Pulk hat Spaß gemacht. Wir hatten ja beinahe vergessen, wie sich das anfühlt." Und auch Champion Tony Stewart (14.) blies ins selbe Horn: "Ich hatte schon lange nicht mehr so viel Spaß da draußen und hoffe, dass wir dieses Szenario auch in Zukunft erleben werden." Damit sprach "Smoke" den NASCAR-Fans aus der Seele.

Jeff Burton (30.) sorgte im Zuge des Pulk-Fahrens zu Beginn der Nachmittagssession für den einzigen Zwischenfall des Freitags. Am Childress-Chevy des NASCAR-Routiniers löste sich im dichten Gedränge ein Reifen in die Bestandteile auf, woraufhin Burton ausgangs von Turn 2 mit der Mauer Bekanntschaft machte. Nach Reparatur des Impala konnte Burton wenig später wieder in den ansonsten reibungslos verlaufenen Testtag eingreifen. Bleibt lediglich die Frage, ob John Darby und Co. angesichts von 206 Meilen pro Stunde noch immer nicht nervös werden...

Folgen Sie uns!

Folge uns auf Instagram

Folge uns jetzt auf Instagram und erlebe die schönsten und emotionalsten Momente im Motorsport zusammen mit anderen Fans aus der ganzen Welt

Folge uns auf Facebook

Werde jetzt Teil der großen Community von Motorsport-Total.com auf Facebook, diskutiere mit tausenden Fans über den Motorsport und bleibe auf dem Laufenden!