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Childress: Nach 16 Jahren wieder ein NASCAR-Champion?
Seit 1994 wartet Richard Childress auf einen NASCAR-Titel: Können Kevin Harvick oder Clint Bowyer die große Lücke von Dale Earnhardt schließen?
(Motorsport-Total.com) - Außer mit der 2001 verunglückten NASCAR-Legende Dale Earnhardt hat Richard Childress noch nie einen Sprint-Cup-Titel gewinnen können. Insgesamt sechs seiner sieben Meisterschaften holte der "Intimidator" für Richard Childress Racing. Zuletzt in der Saison 1994. Oder anders ausgedrückt: RCR wartet seit 16 Jahren auf einen zweiten NASCAR-Champion.

© xpb.cc
Zwei Childress-Eisen im Titelkampf: Kevin Harvick und Clint Bowyer
Ist es in der Saison 2010 soweit? Gut möglich, denn ganz RCR zeigte sich zum Playoff-Auftakt in absoluter Topform. Nach der alten NASCAR-Punktetabelle ohne Chase hätte Kevin Harvick bereits einen komfortablen Vorsprung, nach seinem fünften Platz von Loudon ist der Kalifornier jetzt mit 45 Punkten Rückstand auf Tabellenführer Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) Dritter.#w1#
Wieder einmal zeichnete sich Harvick durch eine bemerkenswerte Konstanz aus, denn eigentlich haderte er fast im gesamten Rennverlauf mit dem Handling seines Chevys. Doch am Ende war er wie fast immer zur Stelle und holte sich die zwölfte (!) Top-5-Platzierung im 27. Saisonrennen. Jeff Burton ließ sich auf einen Spritpoker ein und lag drei Runden vor dem Ende aussichtsreich auf Platz drei. Dann erwischte es die Startnummer 31. Ohne Benzin rollte Burton als 15. ins Ziel.
Aber der große Sieger hieß Clint Bowyer. 176 der 300 Runden lag der gelbe Chevrolet mit der Startnummer 33 in Front. Es war - wie bereits 2007 - eine dominante Vorstellung Bowyers, die in einem verdienten Erfolg endete. Vor drei Jahren landete der "Country-Boy" aus Kansas am Jahresende auf Platz drei. Wiederholung erwünscht.
Der Wendepunkt kam in Charlotte 2009

© NASCAR
Richard Childress (re.) auf seinem bevorzugten Beobachtungsposten Zoom
"Wir sind plötzlich mitten im Titelrennen", weiß Bowyer. "Aber wir lassen uns davon nicht unter Druck setzen. Wir wollen auch weiterhin soviel Spaß haben wie an diesem Wochenende. Wenn wir das umsetzen können, dann haben wir auch eine Chance, dass wir weiterhin eine solche Pace an den Tag legen und Erfolg haben."
Harvick, mit Abstrichen Burton und nun plötzlich auch Bowyer. Richard Childress hat mindestens zwei ernsthafte Titelkandidaten im Playoff-Rennen. Ein gewaltiger Turnaround, denn vor einem Jahr lief der NASCAR-Chase 2009 gänzlich ohne Childress-Beteiligung ab. Die Wende wurde im Mai 2009 nach dem Coca-Cola 600 eingeleitet, als Harvick, Burton, Bowyer - und damals noch Casey Mears im vierten Childress-Chevy - gnadenlos hinterher fuhren.
"Ich habe mir dieses Fiasko vom Dach meines Trucks mitansehen müssen", erinnert sich Childress. "Wir fuhren geschlossen am Ende des Feldes und mich überkam eine gewisse Panik. Am Tag danach berief ich eine Krisensitzung ein. Wir haben alles auf den Prüfstand gestellt. Wir haben die nötigen Veränderungen - auch in personeller Hinsicht - beschlossen und das ganze Team von den Fundamenten her umgekrempelt."
Eineinhalb Jahre später macht sich dies bezahlt. "Das liegt zu einem großen Teil an ihm selbst", verrät Bowyer. "Er stellt sich hin und sagt, dass er nicht damit zufrieden ist, wenn er Zweiter wird. All diese Veränderungen führen dazu, dass wir nun ein großartiges Jahr erleben." Und noch ist die Saison nicht zu Ende. Vielleicht ist es nach 16 Jahren soweit, dass Childress nach Dale Earnhardt tatsächlich einen zweiten NASCAR-Champion feiern darf...

