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Benzinkrimi: Bowyer siegt in Loudon
Clint Bowyer behielt im Spritpoker von Loudon die Oberhand und gewann vor Denny Hamlin - Pechvogel Tony Stewart rollt in der letzten Runde aus
(Motorsport-Total.com) - Vor einer Woche in Richmond löste Clint Bowyer als zwölfter und letzter Sprint-Cup-Pilot das Chase-Ticket, nun fuhr er prompt in die Victory Lane: Der Childress-Pilot gewann das Sylvania 300 auf dem New Hampshire Motor Speedway. Eine Wiederholung der Geschehnisse aus der Saison 2007, als Bowyer ebenfalls erst auf den letzten Drücker in die Playoffs kam und sofort seinen ersten Sprint-Cup-Sieg holte.

© xpb.cc
Clint Bowyer gewann den Chase-Auftakt 2010 in Loudon
"Ich hatte so etwas schon im Gefühl", freute sich der 31-Jährige aus dem US-Bundesstaat Kansas. "Das Rennen erinnerte mich stark an 2007 und wir haben es wieder geschafft." Allerdings auch mit einer gehörigen Portion Glück, denn Loudon 2010 entwickelte sich zum einem handfesten Benzinkrimi, dem Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet) zum Opfer fiel.#w1#
Sowohl Bowyer als auch Stewart waren in Runde 208 von 300 zum letzten Mal an die Tankstelle gefahren, danach übernahm "Smoke" das Kommando. Eingangs der letzten Runde lag Stewart noch in Front, doch in Turn 4 war es um ihn geschehen: "Wir haben keinen Sprit mehr", lautete sein Funksspruch, während Bowyer mit einem Vorsprung von einer halben Sekunde vor Denny Hamlin (Gibbs-Toyota) über die Ziellinie rollte.
Pechvogel Stewart wurde als 24. gewertet. "Ich habe damit gerechnet, dass ich ihn einholen kann", schilderte Bowyer den Zweikampf der beiden auf den letzten 100 Runden. "Aber auch ich musste Benzin sparen und etwas vorsichtiger zu Werke gehen." Eine knappe Angelegenheit: Bei seinen Sieger-Burnouts ging auch dem Chevrolet-Triebwerk der Sprit aus.
Natürlich hatte dieses Resultat massive Konsequenzen in der Gesamtwertung: Hamlin liegt nun 35 Punkte vor Bowyer, während Stewart 124 Zähler Rückstand auf den Spitzenreiter hat. Noch einen Platz hinter Stewart kam übrigens Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet) ins Ziel, der sich im Finale von Loudon mit einem losen Rad herumschlug und einen Extra-Stopp einlegen musste. Kein guter Playoff-Auftakt für den Dauerchampion der letzten Jahre.
Hamlin mit toller Aufholjagd

© NASCAR
Denny Hamlin behielt nach seinem Dreher in Runde 213 die Nerven Zoom
Hamlin wurde in Runde 213 von Carl Edwards (Roush-Ford) umgedreht, fuhr danach an die Box und schied so als Teilnehmer des Benzinkrimis aus. Von Platz 22 aus startete Hamlin eine bärenstarke Aufholjagd: "Für etwa zehn Sekunden war ich stinksauer", beschrieb der Gibbs-Pilot. "Vor ein paar Jahren wäre ich wahrscheinlich noch komplett ausgeflippt, aber nun bin ich schon ein wenig ruhiger geworden."
Rang drei ging an Jamie McMurray, dessen Earnhardt/Ganassi-Chervolet in der Schlussphase ebenfalls einen harten Gegner für Stewart und Bowyer darstellte. McMurray ist wie der viertplatzierte Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet) kein Meisterschaftskandidat mehr, was für Kevin Harvick (Childress-Chervolet; 5.) natürlich sehr wohl noch zutrifft.
Es war ein typischer Harvick-Sonntag: Trotz sichtlicher Balanceprobleme brachte der Kalifornier ein Top-Resultat nach Hause. Vor dem rechnerischen Zwischenschritt zu den Playoffs hatte Harvick die Tabellenführung deutlich inne und liegt jetzt auf Gesamtplatz drei. Mit Jeff Burton erwischte es den dritten Childress-Chevy im Benzinpoker: Burton rollte auf Platz vier liegend aus und wurde nur als 15. gewertet.
Mit Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet; 6.) und Kyle Busch (Gibbs-Toyota; 9.) fuhren noch zwei Titelkandidaten in die Top 10 von Loudon. Die weiteren Platzierungen der Chase-Teilnehmer: Edwards wurde Elfter, Kurt Busch (Penske-Dodge) landete nach einigen Vorfällen auf der Strecke auf Position 13 und das Roush-Duo Greg Biffle und Matt Kenseth belegten die Plätze 17 und 25.
Juan Pablo Montoya kam als 16. ins Ziel: "Wir hatten einen ziemlich schwierigen Tag", lautete das Fazit des Earnhardt/Ganassi-Piloten. "Das Auto hatte eigentlich einen recht guten Speed, aber dann haben wir zu viele Positionen auf der Strecke verloren." Montoya machte den Spritpoker nicht mit, sondern ging in Runde 242 während der achten und letzten Gelbphase noch einmal zum Tanken an die Box.

