Chaos in Talladega: Massencrash schon im Training
Gleich sieben Mal Schrott gab es im Abschlusstraining zum Amp Energy 500 in Talladega - Pechvogel Dale Earnhardt Jr., beide Red Bull in den Top 10
(Motorsport-Total.com) - Talladega ist ein Synonym für spektakuläres NASCAR-Racing, aber dass es bereits am Freitag hoch hergehen würde, damit war nun nicht unbedingt zu rechnen. Hauptdarsteller war in beiden Sessions ausgerechnet Publikumsliebling und Talladega-Spezialist Dale Earnhardt Jr.

© NASCAR
Dale Earnhardt Jr. erwischte in Talladega einen rabenschwarzen Freitag
Zunächst rauchte in Trainingseinheit eins sein Chevrolet-Triebwerk ab, was dem Hendrick-Piloten einen Motorwechsel und damit - unabhängig von der Qualifikation am Samstag - einen Rennstart von ganz hinten bescheren wird. Doch schlimmer wurde es in der Happy Hour, dem Abschlusstraining zum Amp Energy 500, als dem NASCAR-Superstar in Turn zwei sein rechter Hinterreifen platzte.#w1#
Es war natürlich eine Drafting-Session, in der die Piloten das Fahrverhalten ihrer Boliden in den berühmten Talladega-Kolonnen erprobten, bei denen große Pulks von Autos bei Tempi weit jenseits der 300 Stundenkilometer Stoßstange an Stoßstange durch die 33 Grad steilen Kurven des 2,66 Meilen langen Superspeedways dahindonnern.
Mit Folgen, denn da der Reifenplatzer ohne jede Vorwarnung geschah, wurden auch David Gilliland (Yates-Ford), Kasey Kahne (Evernham-Dodge), Tony Stewart, Denny Hamlin (beide Gibbs-Toyota), sowie Clint Bowyer (Childress-Chevrolet) und David Reutimann (Waltrip-Toyota) in die unvermeidliche Massenkarambolage verwickelt.
Keine Chance zum Ausweichen

© NASCAR
Auch Kasey Kahne hatte Pech: Sein Dodge erlitt ebenfalls Kampfspuren Zoom
"Schwer zu sagen", lautete der Earnhardt-Kommentar zur Unfallursache. "Ich muss mir ein paar Wiederholungen ansehen, denn vielleicht bin ich über irgendetwas drüber gefahren." Gilliland, der direkt hinter Earnhardt fuhr, bestätigte dessen Aussage: "Weder er noch ich konnten da etwas machen. Wir waren zur falschen Zeit am falschen Ort."
Beinahe 30 Minuten dauerten die Aufräumarbeiten an, während Reifenlieferant Goodyear ebenfalls erste Ursachenforschung betrieb: "Nach all dem was wir erkennen können, hat es alle Anzeichen eines Plattfusses", lautete die erste Analyse von Goodyear-Sprecher Rick Heinrich.
So fuhren nur 37 der 45 anwesenden Autos auf die Strecke, was die Aussagefähigkeit des Resultates natürlich relativiert. Immerhin: Mit Brian Vickers auf Platz eins und Mike Skinner als Neuntem zeigten die Red-Bull-Toyota, dass man in Talladega bei der Musik ist.
Unter anderem Jeff Gordon (Hendrick-Chevrolet), Matt Kenseth (Roush-Ford) und Juan Pablo Montoya (Ganassi-Dodge) waren gar nicht auf dem Kurs, Casey Mears ließ sich als werdender Vater von Hendrick-Youngster Brad Keselowski vertreten.
Die weiteren Platzierungen der Chase-Teilnehmer: Clint Bowyer (Childress-Chevrolet; 12.), Carl Edwards (Roush-Ford; 14.), Denny Hamlin (Gibbs-Toyota; 17.), Kyle Busch (Gibbs-Toyota; 18.), Jimmie Johnson (Hendrick-Chevrolet; 33.) Greg Biffle (Roush-Ford; 35.) und Jeff Burton (Childress-Chevrolet; 37.).
Die Top 10 der Happy Hour:
01. 83 Brian Vickers (Red-Bull-Toyota) - 49,694 Sekunden
02. 9 Kasey Kahne (Evernham-Dodge) - 49,715
03. 43 Bobby Labonte (Petty-Dodge) - 49,731
04. 5 Casey Mears (Hendrick-Chevrolet) - 49,748
05. 29 Kevin Harvick (Childress-Chevrolet) - 49,753
06. 66 Scott Riggs (Haas-Chevrolet) - 49,792
07. 38 David Gilliland (Yates-Ford) - 49,804
08. 88 Dale Earnhardt Jr. (Hendrick-Chevrolet) - 49,822
09. 84 Mike Skinner (Red-Bull-Toyota) - 49,824
10. 20 Tony Stewart (Gibbs-Toyota) - 49,831

