• 11.10.2007 17:01

  • von Pete Fink

Carpentier offiziell - Verwirrung bei Evernham

Patrick Carpentier wurde nun offiziell als Neuzugang im Hause Evernham präsentiert, doch über das Zustandekommen herrscht leichte Verwirrung

(Motorsport-Total.com) - Leichte Verwirrung gab es gestern im Hause Evernham, nachdem die Verpflichtung von Patrick Carpentier wohl etwas früher als geplant durchsickerte. "Niemand hat mich darüber informiert, dass Patrick Carpentier der offizielle Fahrer des Nummer-10-Autos sein wird, bis George Gillett mich darüber in Kenntnis setzte", wird Teamchef Ray Evernham zitiert.

Titel-Bild zur News: Patrick Carpentier

Die Verpflichtung von Patrick Carpentier sorgte gestern für leichte Verwirrung

Während Evernham selbst also bekräftigte, dass noch kein Vertrag unterschrieben worden sei, und das Carpentier-Management gleichzeitig eine undichte Stelle lamentierte, gab das Team kurze Zeit später ein offizielles Statement von Gillett heraus, in dem sich der Mehrheitseigner von GEM offiziell zu Carpentier bekannte.#w1#

"Wir sind hocherfreut, dass Patrick Carpentier in 2008 unserer Organisation angehören wird. Patrick hat in jeder Serie, in der er im Rahmen seiner Karriere gefahren ist, bemerkenswertes Talent bewiesen, und hat in der NASCAR eine glänzende Zukunft."

"Wir haben uns dazu verpflichtet, Patrick die bestmögliche Unterstützung für seine Eingewöhnung zu geben", heißt es weiter, "und freuen uns darauf, dass wir gemeinsam auf und neben der Strecke großen Erfolg haben werden."

Carpentier als Gillett-Alleingang?

Kasey Kahne Elliott Sadler Evernham

Kasey Kahne und Elliott Sadler holten 2007 nur neun Top-10-Platzierungen Zoom

Natürlich lässt diese leichte Verwirrung Raum für Spekulationen, nämlich, ob es sich bei der Verpflichtung Carpentiers um einen Alleingang von Gillett gehandelt hat. Der Sportmäzen hatte seine Finger bislang sowohl im Eishockey-, als auch im Fußballgeschäft, und NASCAR ist nun sein neuestes Betätigungsfeld.

Warum NASCAR? "Es ist schon schockierend", sagte Gillett vergangene Woche den 'Rocky Mountain News'. "Es ist ja nicht nur die USA, sie sind auch in Kanada unglaublich populär und zunehmend auch in Europa." Unter diesem Gesichtspunkt erscheint die schnelle Verpflichtung Carpentiers für den Marketingspezialisten durchaus nachvollziehbar.

Denn mit Jacques Villeneuve hat ein sehr prominenter Landsmann Carpentiers bereits sein Nextel-Cup-Debüt gegeben und Gillett wäre nicht so erfolgreich, wenn er dafür bekannt wäre, ein zögerliches Verhalten an den Tag zu legen. Dazu ist aus den USA zu hören, dass sich die Merger-Gespräche mit einigen anderen Dodge-Teams (unter anderem Petty) schwieriger als erwartet darstellen.

Ray Evernham selbst regt sich unterdessen mehr über den anhaltenden Misserfolg der aktuellen Saison auf. "Das bringt mich schon um", bekannte er angesichts von nur neun Top-10-Platzierungen in 2007 gegenüber dem 'Virginian Pilot'. "Es ist peinlich und keineswegs gut für meinen Magen." Man habe viele Fehler gemacht, gesteht Evernham. "Der größte war wahrscheinlich, dass wir unterschätzt haben, wo wir im Wettbewerb stehen."