• 17.07.2012 15:32

  • von Pete Fink

Carl Edwards und der "Vizefluch"

Wieder einmal erlebt ein aktueller Vize-Champion eine extrem durchwachsene Saison: Carl Edwards bekommt ab sofort einen neuen Crewchief

(Motorsport-Total.com) - Es zieht sich wie ein roter Faden durch die jüngere NASCAR-Historie: 2007 gewann Jeff Gordon die Vizemeisterschaft und brachte 2008 kein Bein auf den Sprint-Cup-Boden. 2008/2009 geschah ähnliches mit Carl Edwards, danach folgten Mark Martin (2009/2010) und zuletzt Denny Hamlin (2010/2011). Nun ist wieder Carl Edwards an der Reihe, denn der 32-Jährige muss nach seinem Vizetitel 2011 massiv um seine Chase-Qualifikation bangen.

Titel-Bild zur News: Bob Osborne Carl Edwards

Das Ende einer gemeinsamen Ära: Bob Osborne und Carl Edwards

Als aktueller Gesamtelfter braucht Edwards dringend Erfolge, aber sein letzter Sieg datiert aus dem März 2011. Angesicht der farblosen Vorstellungen der Startnummer 99 reagierte Jack Roush am Dienstag und ersetzte Crewchief Bob Osborne durch Chad Norris. Osborne wird eine Rolle im Management des Roush/Fenway-Teams übernehmen.


Fotos: NASCAR in Loudon


Offiziell werden gesundheitliche Gründe angeführt. Osborne war seit dem Cup-Debüt Edwards in der Saison 2004 dessen Crewchief. Gemeinsam holte man 18 Einzelsiege und zwei Vizetitel. "Ich habe mich in den letzten neun Jahren darauf konzentriert, ein Team aufzubauen, dass um den Titel mitfahren kann und darauf bin ich stolz", sagte Osborne. Sein Nachfolger Norris ist ebenfalls ein alter NASCAR-Hase und arbeitete zuletzt für Ricky Stenhouse und Trevor Bayne.

Der Wechsel ist verständlich, denn nach 19 Saisonrennen stehen für das Edwards-Team nur zwei magere fünfte Plätze in Las Vegas und Fontana zu Buche. Viel zu wenig für die Playoffs und angesichts der konstant starken Vorstellungen seiner beiden Teamkollegen Matt Kenseth (1.) und Greg Biffle (3.) auch nur schwer nachzuvollziehen. Mit anderen Worten: Am Roush-Ford kann es eigentlich nicht liegen.

Schon am vergangenen Wochenende in Loudon monierte Edwards die zuletzt schwachen Leistungen in der Qualifikation, die ihm einen Vormarsch regelmäßig erschwert hatten. Zu Saisonbeginn betonten er und Crewchief Osborne unisono, dass man nicht vorhabe, im Jahr 2012 "etwas anders zu machen". Zu knapp scheiterte das Duo am Titel 2011, als man punktgleich gegen Tony Stewart den Kürzeren zog. Stewart hatte fünf Saisonrennen gewonnen, Edwards nur eines.