• 02.08.2010 02:06

  • von Pete Fink

Biffle an Roush: "Dieser Sieg ist für dich!"

Ford-Pilot Greg Biffle gewann den NASCAR-Marathon von Pocono und widmete diesen Sieg seinem verletzten Teambesitzer Jack Roush

(Motorsport-Total.com) - Die vergangene NASCAR-Woche stand ganz im Zeichen der Ford Motor Company: Erst zog sich Jack Roush, der Teambesitzer der inoffiziellen Ford-Werksmannschaft, bei einem Flugzeugunglück schwere Gesichtsverletzungen zu und liegt nach wie vor im Krankenhaus, am Sonntagabend siegte prompt Greg Biffle beim Pennsylvania 500 auf dem Pocono Raceway.

Titel-Bild zur News: Greg Biffle

Die Entscheidung: Greg Biffle zieht außen herum an Sam Hornish Jr. vorbei

Das ist umso bemerkenswerter, weil es der erste Sprint-Cup-Erfolg von Ford in der laufenden Saison war - und wir schreiben immerhin schon Punktrennen Nummer 21. Zudem endete damit eine 64 Rennen andauernde Durststrecke Biffles, der zuletzt im September 2008 (!) ein Sprint-Cup-Event für sich entscheiden konnte.#w1#


Fotos: NASCAR in Pocono


Eigentlich war es ein Sieg, dessen Ansage bereits eine Woche zuvor in Indianapolis kam. Denn schon auf dem Brickyard hatte der Vizechampion der Saison 2005 in seinem Ford Fusion mit der Startnummer 16 eine echte Siegchance. Eine Woche später in Pocono machte Biffle den Sack dann gänzlich zu. Und wieder war es die Reifenstrategie, die dabei den Ausschlag gab.

Biffles Team schien sich in Pocono festgelegt zu haben: Hole dir die nötige Track-Position über zwei neue Reifen, lautete die glasklare Losung, die der 40-Jährige nicht nur einmal im Laufe des Pennsylvania-Sonntags zum Besten gab. So auch beim "Money-Stopp" in Runde 179, der die weiße 16 ganz weit nach vorne spülte. Lediglich Sam Hornish Jr. (11.), dessen Penske-Dodge gar keine Reifen gewechselt hatte, lag noch vor Biffle.

Schrecksekunde für Elliott Sadler

Greg Biffle

Die Roush-Crew feiert den ersten Ford-Sieg der Sprint-Cup-Saison 2010 Zoom

Doch beim Restart machte der Roush-Pilot kurzen Prozess: Hornish wurde auf seinen alten Gummis ein leichtes Opfer und anschließend durchgereicht, Biffle zog an der Spitze in Clean Air auf und davon. "Dieser Sieg gehört Jack", lautete sein Funkspruch bei der Zieldurchfahrt in Gedenken an den verletzten Teambesitzer Jack Roush, der am Wochenende natürlich nicht an der Strecke weilte.

Ansonsten war es ein typisches Pocono-Rennen. Die 500 Rennmeilen in den Wäldern von Pennsylvania haben es an sich, dass das Geschehen auf dem 2,5 Meilen langen Trioval desöfteren an Spannung zu Wünschen übrig lässt. So auch am Sonntagabend, wobei in diesem speziellen Fall noch zwei Regenunterbrechungen von fast einer Stunde dazu kamen. Pocono war also wieder einmal ein waschechter NASCAR-Marathon.

Doch es gab auch eine große Schrecksekunde in Runde 165: Jimmie Johnson (10.) wollte auf der Gegengerade den Penske-Dodge von Kurt Busch anschieben, doch dieses Manöver misslang gründlich: Busch drehte sich in die Mauer und flog anschließend in die Wiese von Pocono. Dahinter verlangsamte das Feld, als plötzlich der Petty-Ford von Elliott Sadler sehr hart in die Streckenbegrenzung einschlug.

Wie hart der Einschlag war, verdeutlicht der V8-Motor Sadlers, der sich beim Crash aus dem Motorraum löste und auf der Strecke herumkullerte. "Das war der schlimmste Treffer, den ich in meiner bisherigen Karriere einstecken musste", beschrieb der 35-Jährige. "Gott sei Dank sind die neuen Autos so sicher gebaut." Den Unfallhergang erklärte Zwei-Meter-Hüne wie folgt: "Alle haben gebremst, aber irgendjemand nicht. Irgendwer hat mich einfach über den Haufen gefahren." Verletzt wurde glücklicherweise niemand.

Johnson mit den meisten Führungsrunden

Greg Biffle, Jimmie Johnson

Greg Biffle und Jimmie Johnson waren die auffälligsten Pocono-Piloten Zoom

Johnson, dessen Hendrick-Teamkollege Jeff Gordon, sowie Polesitter Tony Stewart (Stewart/Haas-Chevrolet) und Juan Pablo Montoya (Earnhardt/Ganassi-Chevrolet) zählten zu den Piloten, die das Renngeschehen über weite Strecken mitbestimmen konnten. Stewart holte sich wie Gordon beim letzten Stopp vier neue Reifen, die beiden Mehrfachchampions belegten die Plätze zwei und sechs. Montoya unternahm das Gleiche, fiel im Schlusssprint jedoch bis auf Position 16 zurück.

Zwischen Stewart und Gordon schob sich noch ein zweiter Roush-Ford von Carl Edwards (3.), der die Biffle-Strategie beim Money-Stopp kopierte. Rang vier ging an den unglaublich konstanten Sprint-Cup-Tabellenführer Kevin Harvick (Childress-Chevrolet) vor dem Pocono-Spezialisten Denny Hamlin (Gibbs), der damit zumindest bester Toyota-Pilot wurde.

Über 100 Runden lang gab es im Rennverlauf keine einzige Gelbe Flagge, was dem zwischenzeitlichen Dauerspitzenreiter Johnson auch die fünf zusätzlichen Bonuspunkte einbrachte. Der Kalifornier ließ übrigens auch an der Unfallursache mit Kurt Busch und Elliott Sadler keinen Zweifel: "Das war meine Schuld", lautete sein Funkspruch an die Hendrick-Box.

Trotzdem hatte Johnson im Finale - analog zu Montoya - keine Chance mehr. Mit NASCAR-Oldie Mark Martin (Hendrick-Chevrolet; 7.), Jeff Burton (Childress-Chevrolet; 8.) und Martin Truex Jr. (Waltrip-Toyota; 9.) schmuggelten sich drei weitere Zwei-Reifen-Stopper in die Pocono-Top-10. Kommende Woche steht das zweite Rundkursrennen der NASCAR an: Dann zieht der Sprint-Cup-Tross nach Watkins Glen.

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