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Alle wollen in die NASCAR - Magnet und Sammelbecken
Montoya, Allmendinger, Villeneuve, Franchitti, Hornish Jr., Carpentier - beinahe alles, was in den USA Rang und Namen hat, will in der NASCAR fahren
(Motorsport-Total.com) - Eigentlich begann alles mit Paul Tracy, der nach seinem Busch-Auftritt von Daytona im Februar 2006 zu Protokoll gab: "Ich glaube, ich kann nun sagen, dass ich von jedem Andretti getroffen wurde, mit dem ich einmal ein Rennen bestritten habe". Der Hintergrund: John Andretti drehte Tracy in Runde 51 von 120 um, und der Kanadier verlor in der Folge drei Runden.
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Die NASCAR ist der Magnet für die versammelte Top-Riege der US-Piloten
Gerüchte um einen NASCAR-Wechsel von Tracy gab es schon in den vorangegangenen Jahren einige, doch der ChampCar-Routinier unterschrieb dann einen Vierjahres-Vertrag bei Forsythe. Aber im Rückblick war es der Kanadier, der einen Reigen von NASCAR-Wechslern eröffnete, der für die Saison 2008 noch einmal an Fahrt aufnehmen wird.#w1#
Große Warteschlange der Kandidaten
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Ex-IRL-Pilot Tony Stewart ist heute einer der absoluten NASCAR-Stars Zoom
Natürlich muss angemerkt werden, dass es zum Beispiel mit Tony Stewart durchaus erfolgreiche ehemalige "Open-Wheeler" gibt, die seit Jahren in der NASCAR fahren. Aber bis vor einigen Jahren handelte es sich dabei um Einzelfälle, um nicht das eher despektierliche Wort "Exoten" in den Mund zu nehmen.
Dieses hat sich nun grundlegend geändert: Juan Pablo Montoya und - nicht zu vergessen - A.J. Allmendinger kamen Anfang 2007 im Nextel Cup an. 2008 stoßen aller Wahrscheinlichkeit nach Jacques Villeneuve, Sam Hornish Jr., Dario Franchitti und möglicherweise auch Patrick Carpentier dazu. Die Warteschlange weiterer interessierter und wechselwilliger Piloten ist groß.
Ginge es nur nach den Fahrern, würden die beiden US-Formelklassen wohl vollständig ausbluten und im Sprint Cup 2008 knapp 70 Autos für die NASCAR-Qualifikation antreten. Soviel zu der aktuellen Wert- und Einschätzung derjenigen, die in den Staaten mit dem Bewegen von Rennwägen ihr täglich Brot verdienen.
NASCAR als absoluter Szenen-Dominator
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Vollbesetzte Tribünen - NASCAR ist die absolute Nummer eins in den USA Zoom
Die Gründe sind bekannt: Die unsägliche und langjährige Trennung von IRL und ChampCars hat massive Auswirkungen auf das finanzielle Fundament beider Serien, die ohne Finanzspritzen und Last-Minute-Aktionen der jeweiligen Serienbosse wohl kaum mit einem konkurrenzfähigen Starterfeld aufwarten könnten. Die Folge sind zumeist halbleere Tribünen, während die Zuschauerränge bei den StockCars aus allen Nähten platzen.
"NASCAR is the place to be", hört man aus vielen Mündern der amerikanischen Top-Piloten, und dabei dreht es sich nicht nur um die Höhe des monatlichen Gehaltschecks in einer Serie, die den US-Motorsport-Werbemarkt fest im Griff hat, und in der die Top-Stars durchaus auf Formel-1-Niveau (und darüber) entlohnt werden.
Doch es gibt für diese Meinung noch einen anderen Grund, wie etwa A.J. Allmendinger gegenüber 'Motorsport-Total.com' unlängst zu Protokoll gab: "Vielleicht hat er auch einfach keine Lust mehr darauf, rückwärts durch die Luft zu fliegen", sagte der Red-Bull-Pilot in Anspielung auf den IRL-Horrorcrash von Dario Franchitti.
Was bleibt, ist die Tatsache, dass die NASCAR eine Entwicklung nimmt, die stark in die Richtung Internationalisierung strebt. Montoya und Villeneuve geben der einstigen rein amerikanischen Motorsportserie plötzlich ein globales Flair, während die Ankunft Hornish Jr. und Franchitti nichts anderes als eine Ohrfeige für Tony George und seine IRL darstellt.
Viel Applaus der etablierten Stars
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Auch Jeff Gordon freut sich über die Ankunft der Top-Stars anderer Serien Zoom
Und interessanterweise zeigen sich die etablierten Stars der NASCAR-Szene durch die Ankunft der prominenten Kollegen beinahe geschmeichelt und keineswegs pikiert: "Das zeigt doch nur, wie stark die NASCAR ist", meinte beispielsweise Tony Stewart vergangene Woche gegenüber der 'AP'. "Es zeigt, wie viel Spaß die Serie bereitet, und wo die Jungs wirklich fahren wollen."
Jeff Burton stößt in das gleiche Horn: "Ich beobachte dies mit großem Interesse und ich bin sehr neugierig, wie das alles funktionieren wird. Aber es wird mit Sicherheit eine große Herausforderung werden", so etwa die Meinung des Richard-Childress-Routiniers.
"Aufregend" und "cool" ist Jeffs Gordons Standpunkt zu diesem Thema, der vor allem Montoya in einer Vorreiterrolle sieht: "Er hat jede Menge Talent und wenn du ein talentierter Fahrer bist, dann kannst du alles fahren. Dario ist sehr ambitioniert und ich applaudiere ihm für diesen Schritt. Er hat auch großes Talent und kann hier sicher einiges bewegen."
"Das ist doch hochinteressant", sagt Kurt Busch. "Wir glauben, dass unsere Saison zu lange ist und wir zu viele Rennen hätten. Aber diese Jungs fahren nur 18 bis 20 Rennen pro Saison und nun kommen sie zu uns", entdeckt der Penske-Pilot einen ganz anderen Denkansatz.
Carpentier als Nächster?
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Patrick Carpentier hat 2008 gute Chancen auf das dritte Evernham-Auto Zoom
Übrigens: Geht es nach dem neuen Teilhaber von Evernham, dann wird auch Patrick Carpentier in die Riege der Neo-NASCAR-Piloten stoßen, denn George Gillett äußerte vergangene Woche gegenüber 'ESPN', dass der ehemalige ChampCar-Pilot noch in dieser Saison für das Dodge-Werksteam im Cup starten solle, und 2008 das komplette Jahr bestreiten könnte.
"Ich denke, dafür gibt es eine sehr gute Chance", so Gillett in einer Radiosendung. "Patrick ist ein toller junger Mann und ein großartiger Fahrer", und es ist anzunehmen, dass Carpentier den glücklosen Scott Riggs in der kommenden Saison ablösen könnte. "Patrick wird unser Auto auf dem Kentucky Speedway testen, und wenn er auf dem Oval gut fährt, dann denke ich, dass es einen Platz für ihn geben wird."
Mit Carpentier und Villeneuve könnte es somit gleich zwei kanadische Ex-Formelstars geben. Franchitti vertritt die europäischen Farben, dazu Montoya für Lateinamerika, und mit Allmendinger und Hornish Jr. zwei Stars der US-Formelszene - die NASCAR macht Ernst in Sachen Außenöffnung.