• 04.05.2014 01:02

  • von Pete Fink

Viele Crashes: Sadler siegt in Talladega

Elliott Sadler beendet in einem hoch-turbulenten Nationwide-Rennen von Talladega seine Durststrecke - mehrere heftige Kollisionen und Abflüge, ein "Big One"

(Motorsport-Total.com) - Angenehme Tage für Elliott Sadler: Am Mittwoch feierte der Gibbs-Pilot seinen 39. Geburtstag und am Samstagabend beendete er eine hartnäckige Durststrecke. Seit August 2012 (Iowa) wartet der NASCAR-Dauerbrenner auf einen Nationwide-Erfolg und im Aarons 312 auf dem Superspeedway von Talladega gelang ihm dieses. Es war ein hart umkämpfter Sieg, denn bis zum Ende eines unfallreichen Rennens hatten 15 Piloten eine Siegchance.

Titel-Bild zur News: Ryan Reed

Enges Talladega-Racing: Ryan Reed bestimmt die Anfangsphase im Aarons 312 Zoom

Im Finale ging Leader Sadler den Zielsprint über drei verbleibende Runden auf der Innenbahn an und profitierte davon, dass auch sein Hintermann David Ragan (Biagi-Ford; 4.) an seinem Heck blieb. So konnte dieses Duo den äußeren Angriff von Chris Buescher (Roush-Ford; 2.) und dem heftig dampfenden Regan Smith (JR-Chevrolet; 3.) überstehen. Wie knapp es zuging, verdeutlicht Ty Dillon: Der Childress-Enkel wurde 15. und hatte dabei nur 0,674 Sekunden Rückstand auf den Sieger.

"In Talladega habe ich mich bisher eigentlich nur überschlagen oder aus anderen Gründen irgendein Rennen verloren", freute sich Sadler über den ersten Dega-Erfolg seiner langen Karriere. "Jetzt habe ich stur die Innenbahn gehalten und weil David hinter mir mitgespielt hat, haben wir endlich gewonnen." Der Lohn: Sadler rückte an den Gesamtführenden Chase Elliott (JR-Chevrolet) nun bis auf einen Punkt heran. Intakte Titelchancen also für den immer sympathischen, sanften Riesen aus Virginia.


Nationwide-Crash in Talladega

Rang fünf ging an Polesitter und Nationwide-Comebackmann Sam Hornish Jr., der in seinem ersten Start für Joe Gibbs Racing einen guten Auftritt hinlegte. Kurios: Hornish wurde dabei im Rennverlauf durch eine lose Windschutzscheibe gehandicapt. Durch die vielen Zwischenfälle kamen - Talladega-typisch - auch einige starke Außenseiter weit nach vorne: Joe Nemechek (Nemco-Toyota) wurde Sechster vor J.J. Yeley (in einem privaten Long-Dodge), Landon Cassill (JD-Chevy), David Starr (Trisport-Toyota) und Trevor Bayne (Roush-Ford).

Blaney löst 'Big One" aus

Elliott Sadler

Elliott Sadler führt einen 15-Wagen-Pulk in Talladega über die Ziellinie Zoom

Insgesamt kam es in den 117 teilweise hoch-turbulenten Runden zu sieben Gelbphasen. Der erste heftige Crash des Tages geschah in Runde 44, als der RAB-Toyota von James Buescher eingangs Kurve 3 leicht von Ryan Blaney (Penske-Ford) angeschoben wurde. Buescher (29.) drehte sich ins Feld zurück und erwischte die beiden Rookies Dylan Kwasniewksi (Turner/Scott-Chevy; 35.) und Darrell "Bubba" Wallace (Gibbs-Toyota; 31.).

In Runde 62 krachte es erneut, als Bayne an fast der gleichen Stelle Sprint-Cup-Polesitter Brian Scott (33.) umdrehte. Ausgerechnet dessen Childress-Teamkollegen Ty Dillon und Brendan Gaughan (34.) rauschten in Scott, dazu auch unter anderem auch Ryan Reed (24.) im zweiten Roush-Ford und Ganassi-Youngster Kyle Larson (Turner/Scott-Chevy; 30.). Bayne fuhr danach nicht weniger als sieben Mal zu einem Reparaturstopp und brachte tatsächlich noch ein Top-10-Resultat nach Hause.

Sadler sammelte in dieser Phase nicht weniger als 40 Führungsrunden ein, wurde später aber vom starken JR-Trio Regan Smith, Kasey Kahne und Shooting-Star Chase Elliott abgelöst. Smith fiel 14 Runden vor Schluss bis auf Rang zehn zurück, als er plötzlich alleine auf der mittleren Spur fuhr. Hinter ihm kam es zum klassischen Kuddelmuddel, dem Chad Boat (Boat-Chevy; 25.) zum Opfer fiel. Kurz nach dem Restart dann der "Big One" des Tages, der insgesamt acht Fahrzeuge zerstörte.


NASCAR in Talladega

Ausgelöst wurde diese Massenkarambolage durch Ryan Blaney (Penske-Ford; 21.), Kahne (22.) und Youngster Elliott (19.) erlitten Streifschüsse. Jeremy Clements (Clements-Chevy; 23.) erwischte es mit einem High-Speed-Abflug in die äußere Streckenbegrenzung am Schlimmsten. Glücklicherweise blieben alle Piloten unverletzt. Dann kam es zum letzten Restart, bei dem Sadler wieder in Front lag und sich allen Angriffen erfolgreich widersetzte.


Nationwide-Crash in Talladega

Neben Elliott und Sadler spielt in der Gesamtwertung nun auch Regan Smith wieder eine gewichtge Rolle: Durch seinen dritten Platz arbeitete er sich bis auf drei Punkte an Elliott heran. Am kommenden Wochenende pausiert die zweite NASCAR-Liga. Das nächste Nationwide-Rennen findet am 18. Mai als "Stand-Alone-Event" auf dem Iowa Speedway statt, weil die Sprint-Cup-Stars parallel in Charlotte ihr alljährliches Allstar-Race austragen.

Die Top 10 aus Talladega:

01. Elliott Sadler (Gibbs-Toyota)
02. Chris Buescher (Roush-Ford)
03. Regan Smith (JR-Chevrolet)
04. David Ragan (Biagi-Ford)
05. Sam Hornish Jr. (Gibbs-Toyota)
06. Joe Nemechek (Nemco-Toyota)
07. J.J. Yeley (Long-Dodge)
08. Landon Cassill (JD-Chevrolet)
09. David Starr (Tristar-Toyota)
10. Trevor Bayne (Roush-Ford)

Die Top 10 der Gesamtwertung nach 9 von 33 Rennen:

01. Chase Elliott - 339 Punkte
02. Elliott Sadler - 338
03. Regan Smith - 336
04. Ty Dillon - 308
05. Trevor Bayne - 308
06. Brian Scott - 277
07. Brendan Gaughan - 250
08. James Buescher - 244
09. Chris Buescher - 229
10. Ryan Reed - 225
10. Mike Bliss - 225