• 20.04.2008 21:43

  • von Roman Wittemeier

NASCAR Nationwide Series bekommt eigenes CoT

Nachdem das 'Car of Tomorrow" (CoT) im NASCAR Sprint Cup mittlerweile etabliert ist, soll auch die Nationwide Series ein neues Auto bekommen

(Motorsport-Total.com) - Die Autos in der NASCAR Nationwide Series müssen noch gut ein Jahr halten, dann dürfen sie sich in ihre einzelnen Bestandteile auflösen. Ab Mitte des kommenden Jahres werden die aktuellen Fahrzeuge voraussichtlich nicht mehr gebraucht, weil man auch in der NNS ein CoT einführen möchte. Entsprechende Pläne bestätigte NASCAR-Vizepräsident Robin Pemberton im Rahmen des Nationwide-Wochenendes in Mexiko.

Titel-Bild zur News: Clint Bowyer

Kann Clint Bowyer seinen Chevy in die Schrottpresse fahren? Das CoT kommt!

"Es wird irgendwann Mitte des kommenden Jahres passieren", erklärte Pemberton. "Wir werden die Einführung allerdings etwas freundlicher für die Teams gestalten, als das im Sprint-Cup der Fall war. Wir werden vielleicht etwas später im Jahr mit dem neuen Auto einsteigen, dafür dann aber gleich mehrere Rennen in Folge damit bestreiten. Wir haben noch kein festes Datum für den Startschuss, aber es dürfte irgendwann in der zweiten Jahreshälfte 2009 sein." Das neue Auto soll allerdings zunächst nur im Oval eingesetzt werden.#w1#

Sprint-Cup-CoT hat sich bewährt

Im Sprint-Cup war die Einführung des CoT monatelang umstritten. Einige Teams formulierten immer wieder Protest, da sie beim Umstieg erhebliche Probleme auf sich zukommen sahen. Die Kritik ist allerdings weitestgehend verstummt, spätestens nach dem Horrorcrash von Michael McDowell auf dem Texas Motorspeedway Anfang dieses Monats. Dort war der Waltrip-Pilot nach einem brutalen Einschlag in die Safer Barrier unverletzt seinem CoT entstiegen.

Colin Braun

In Mexiko fuhr Youngster Colin Braun in der Qualifikation allen davon Zoom

Das neue Auto hat also bewiesen, dass es die höheren Sicherheitsstandards erfüllen kann. Ebenso setzt man in der Nationwide Series an. Zur Zeit treffen sich die Herstellervertreter etwa zwei Mal pro Monat, um die technischen Spezifikationen immer weiter festzuzurren. Im Windtunnel wurden bereits die verschiedenen Silouetten der Marken ausprobiert, man will den cw-Wert auf nahezu identischen Stand bringen, ohne die Fahrzeugidentität dabei zu verlieren.

Hersteller mit in der Entwicklung

"Wir haben wirklich schon hart gearbeitet und es braucht noch eine Weile, bis die Hersteller das alles aussortiert haben. Es gibt einen gewissen Rahmen, in welchem sie sich bewegen dürfen und für manche ist es leicht, für andere hart, sich dort einzufinden. Dodge hat zum Beispiel einen tollen Job gemacht", beschrieb Pemberton die intensive Vorbereitungsphase. Fest steht bereits, dass beim neuen CoT für die Nationwide Series die aktuellen Heckflügel weiter verwendet werden.

"Es ist so ähnlich wie die drohende Abreibung auf dem Schulhof. Lass es schnell über dich ergehen, dann hast du es hinter dir." Steve Crisp

Nach Angaben der NASCAR-Organisatoren hätte die Einführung durchaus beschleunigt werden können, man will den Teams aber genügend Zeit für den Umbruch lassen, denn der Wechsel zum neuen Auto ist mit erheblichen Kosten verbunden. "Eigentlich ist das ganz okay so, weil wir jetzt erst einmal unsere ganzen Teile aufbrauchen können, bevor die Autos auf den Schrott kommen. Wir können jetzt langfristiger planen und unsere Autos effizienter einsetzen", so Steve Crisp.

Trotz der vielen lobenden Worte merkte der stellvertretende JR-Motorsports-Teamchef an: "Es wird eine große finanzielle Hürde für die Teams in der Nationwide Series, weil man ihnen im Prinzip die ganze Ausstattung nimmt. Sie bekommen dann vielleicht noch zehn Cent für einen Dollar. Es ist vielleicht so ähnlich wie die drohende Abreibung auf dem Schulhof. Lass es schnell über dich ergehen, dann hast du es hinter dir."