• 01.03.2009 06:33

  • von Pete Fink

Las Vegas: Biffle überlebt Nationwide-Schlachtfest

Greg Biffle gewann in Las Vegas ein chaotisches Nationwide-Rennen vor Carl Edwards und Brian Vickers - 18 von 43 Fahrzeugen mit Totalschaden

(Motorsport-Total.com) - Möchte man das Sams Town 300 von Las Vegas beschreiben, dann passt am besten folgender Ausdruck: Das dritte Nationwide-Saisonrennen 2009 war ein Schlachtfest, das scheinbar niemand gewinnen wollte. Gleich reihenweise schlitterten die jeweils Führenden mehr oder weniger heftig von der Bahn des 1,5 Meilenovals - und am Ende gewann Greg Biffle.

Titel-Bild zur News: Kyle Busch, Scott Speed, Las Vegas, Las Vegas Motor Speedway

In Las Vegas krachte es nicht nur zwischen Kyle Busch und Scott Speed

Natürlich gehörte dazu eine Riesenportion Glück, denn der Roush-Pilot fiel in einem äußerst turbulenten Rennverlauf zuvor gleich zweimal aus der Führungsrunde. Erst wegen eines Vergehens in der Boxengasse, und als Biffle sich über den "Lucky Dog" wieder in Schlagdistanz gebracht hatte, ging ihm 54 Runden vor dem Ende auf der Gegengeraden der Sprit aus.#w1#


Fotos: NASCAR in Las Vegas, Samstag


Doch als es zum Schluss passenderweise zu einem Green-White-Chequered-Finale über zwei Runden kam, lag Biffle tatsächlich wieder in Front. Beim letzten Restart ging dem Roush-Ford mit der Startnummer 16 dann erneut für einen Sekundenbruchteil das Benzin aus, "aber ich habe das Auto unten gehalten und so kam der Benzindruck zurück", erklärte Biffle nach dem Rennen.

So wehrte der 38-Jährige den finalen Angriff seines Roush-Teamkollegen Carl Edwards ab, der Biffle noch in der Victory Lane artig gratulierte. 76 Nationwide-Rennen hatte der Las-Vegas-Sieger kein Nationwide-Event mehr gewinnen können. Edwards wiederum konnte das Chaos zuvor Recht sein, denn mit seinem zweiten Platz übernahm er die Nationwide-Gesamtführung.

Kyle Busch räumt Scott Speed ab

Carl Edwards, Greg Biffle, Las Vegas, Las Vegas Motor Speedway

Carl Edwards gratuliert seinem Roush-Teamkollegen Greg Biffle Zoom

Der Hauptgrund dafür lag an einem frühen Crash von Titelkonkurrent Kyle Busch (Gibbs-Toyota), der dabei Polesetter Scott Speed im von Red Bull finanzierten Toyota von Michael Waltrip Racing abräumte. Kyle Busch verlor im Führungskampf gegen Kevin Harvick (Harvick-Chevrolet) sein Auto in Turn 4.

Dahinter kam Speed angeschossen und hatte keinerlei Chance mehr für ein Ausweichmanöver. "Mein Fehler", gestand Kyle Busch unmittelbar nach dem Unfall. "Ich habe mein Auto einfach verloren." Auch Speed war trotz des frühen Ausfalls nicht böse auf den Lokalmatador: "Ich war zum falschen Zeitpunkt an der falschen Stelle. Es war ein normaler Rennunfall."

In der Folge sah ein bärenstarker Harvick wie ein potenzieller Siegeskandidat aus, doch die Crashorgie ging auch am Jubilar nicht vorbei: Jeff Burton drehte sich direkt vor der Kühlerhaube Harvicks - Pech für den Kalifornier, der vor genau zehn Jahren in Las Vegas seine Ehefrau Delana heiratete, und sich damit nun ein anderes Hochzeitstagsgeschenk überlegen muss.

Dann ging es Schlag auf Schlag weiter: Denny Hamlin übernahm kurzzeitig die Spitze, wurde kurz danach jedoch gleich zweimal in Folge wegen einer Geschwindigkeitsübertretung in der Boxengasse erwischt, und fiel zurück. Der nächste Führende hieß Brian Vickers, der an seinem Braun-Toyota beim Reifenwechsel eine lose Radmutter erwischte. Durchfahrtsstrafe.

18 von 43 Autos waren Schrott

Greg Biffle, Las Vegas, Las Vegas Motor Speedway

Greg Biffle (mi.) hielt sich in Las Vegas bei einigen Restarts schadlos Zoom

Der nächste Raceleader, den es 30 Runden vor dem Ende erwischte, war David Ragan, der seinen Roush-Ford in Turn 4 versenkte. Nun kam die Gelbe Flagge, und nachdem sich in diesem ganzen Tohuwabohu der Wüstenstaub über Las Vegas wieder verzogen hatte, lag Biffle vorne.

Nach 209 anstatt der geplanten 200 Runden belegten die beiden Braun-Teamkollegen Brian Vickers und Jason Leffler die Plätze drei und vier vor einem mit seinem Fahrzeug hadernden Dale Earnhardt Jr. Ingesamt lagen am Ende eines turbulenten NASCAR-Tages noch zehn Autos in der Führungsrunde, 18 der 43 gestarteten Fahrzeuge waren schrottreif.

Nach insgesamt zwölf Gelbphasen brachte es eines der zahlreichen Opfer auf den Punkt: "Das ist ja unglaublich", sagte Mike Bliss, der am Ende die Verlängerung auslöste, weil er heftig mit Denny Hamlin kollidierte. "Ich möchte jetzt einfach nur noch nach Hause."

Das Resultat aus Las Vegas:

01. Greg Biffle (Ford) - 209 Runden
02. Carl Edwards (Ford) - 209
03. Brian Vickers (Toyota) - 209
04. Jason Leffler (Toyota) - 209
05. Dale Earnhardt Jr. (Chevrolet) - 209
06. Michael McDowell (Toyota) - 209
07. Brendan Gaughan (Chevrolet) - 209
08. Justin Allgaier (Dodge) - 209
09. Scott Lagasse Jr. (Toyota) - 209
10. Jeff Burton (Chevrolet) - 209

21. Denny Hamlin (Toyota) - 196
26. David Ragan (Ford) - 169
27. Brad Keselowski (Chevrolet) - 165
29. Kevin Harvick (Chevrolet) - 146
39. Kyle Busch (Toyota) - 21
40. Scott Speed (Toyota) - 21

Die Top 10 der Nationwide-Gesamtwertung:

01. Carl Edwards 515 Punkte
02. Brian Vickers 467
03. Greg Biffle 416
04. Brendan Gaughan 407
05. Kyle Busch 406
06. David Ragan 387
07. Kevin Harvick 386
08. Jason Leffler 354
09. Jason Keller 343
10. Michael McDowell 326

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